Comics! Mangas! Graphic Novels!
7. Mai bis 10. September 2017
Mit rund 300 Exponaten aus Amerika, Europa und Japan ist Comics! Mangas! Graphic Novels! die bisher umfangreichste Ausstellung zur Geschichte dieser Gattung in Deutschland. Trotz der Bildergeschichten von Künstlern wie Rodolphe Toepffer, Gustave Doré oder Wilhelm Busch, die auf Sprechblasen noch verzichteten, entwickelte sich der Comic als erstes Bild-Massenmedium zum Ausklang des 19. Jahrhunderts in New York und speiste sich zunächst aus den unterschiedlichen Kulturen der Einwanderer. Gesonderte Bereiche der Ausstellung sind Europa und Japan gewidmet, wo sich der Comic durch den Zweiten Weltkrieg erst spät verbreitete und ganz eigene Traditionen ausprägte. Während die Zeichner in Europa die Bildsprache des Comics verdichten, fächert der Manga sich durch multiperspektivisches, filmisches Erzählen auf und ist damit in den letzten Jahren zu einer neuen weltweiten Jugendkultur avanciert.
«Comic-Zeichner sind ganz normale Menschen. Nur etwas anders.»Popeye
Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts erreichten die großen Tageszeitungen der USA mit ihren Comic-Serien Millionen von Lesern – und zwar Tag für Tag und sonntags in Farbe. Adressat war in erster Linie der erwachsene Zeitungsleser und erst dann Kinder und Jugendliche. Serien wie Winsor McCays Little Nemo in Slumberland oder Krazy Kat von George Herriman verblüffen bis heute durch ihre virtuose Zeichenkunst und zeugen von der kulturellen Bedeutung des Mediums. Mit dem Aufkommen der „comic books“, d.h. der Comic-Hefte, und der Superhelden in der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre wurde der Comic zur ersten medialen Jugendkultur, lange vor Bill Haley und dem Rock ’n’ Roll.
Als solche galt der Comic nach dem Weltkrieg schon bald als Ursache für steigende Jugendkriminalität und Leseschwäche. Zur Jugendgefährdung durch die Hefte fand 1954 sogar ein landesweit im Fernsehen übertragenes Hearing im US-Senat statt. Um einem tatsächlich drohenden Verbot zuvorzukommen, entschlossen sich die Verlage noch im gleichen Jahr zu einer durch ein Siegel auf dem Titelbild garantierten „freiwilligen Selbstkontrolle“. Damit verlor der Comic jede Bissigkeit und Subversivität und wurde nun tatsächlich zum „Blasenfutter für Analphabeten“.
Erst mit Künstlern wie Robert Crumb oder Will Eisner und Figuren wie Asterix oder Barbarella gewann die Gattung in den 1960er-Jahren auch zunehmend wieder ältere Leser. Im Zuge des kulturellen Wandels um 1968 avancierte der Comic zur „neunten Kunst“, und mit dem Phänomen der „Graphic Novel“ erleben wir heute die Entdeckung auch seines literarischen Potenzials. Zugleich hat sich der Manga als globales Phänomen etabliert.
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Fotografieren
Aus rechtlichen Gründen ist das Fotografieren in der Ausstellung Comics! Mangas! Graphic Novels! grundsätzlich leider verboten. Nur in ausgewiesenen Bereichen darf fotografiert werden.
COMICS SOMMER-CLUB – Kinderraum in der Ausstellung
Dieser Raum bietet Kindern die Möglichkeit, aktiv und künstlerisch-praktisch Comic-Kosmen zu entdecken und selbst zu erschaffen: Zeichnen für die XXL-Panel-Wand, Superheldenmasken entwerfen, Superhelden-Figuren bauen, Kostüme anprobieren, sich in einer Garfield-Kuschel-Ecke wie eine dicke faule Katze fühlen, lustige Fotos mit der Popeye-Fotowand machen und natürlich ausgiebig Comics lesen! Außerdem können die Kinder hier eine Rallye starten, mit der sie die Ausstellung spielerisch erkunden können.
Öffnungs- / Programmzeiten:
Dienstag bis Samstag, 10–18 Uhr / betreute Workshops, 15–18 Uhr
Sonntag, 11–17 Uhr / betreute Workshops, 11–17 Uhr / „Wonder Woman“ erklärt Comics, 15–17 Uhr
Der Raum kann auch unabhängig von Workshops und Wonder Woman-Einsätzen dienstags bis samstags, 10–15 Uhr genutzt werden.
Bis 18 Jahre freier Eintritt in diese und alle anderen Ausstellungen!
Literatur zur Ausstellung
Eintritt und Tickets im Vorverkauf
10 €, ermäßigt 6,50 €, Familienkarte 16 €
(Kassenpreise der Bundeskunsthalle)
Freitags freier Eintritt für Schulklassen
Happy-Hour-Ticket: 7 € für alle Ausstellungen (jeweils 2 Std. vor Schließung, nur für Individualbesucher). Es werden auch Kombikarten zum Besuch aller zeitgleich in der Bundeskunsthalle stattfindenden Ausstellungen angeboten. Weitere Informationen zu den Eintrittspreisen