„Deutschland ist keine Insel“
Sammlung Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland. Ankäufe von 2012 bis 2016
8. März bis 3. Juni 2018
„Deutschland ist keine Insel“ – dieses Zitat wird niemandem bewusst zugeordnet, wurde und wird doch von verschiedenen Persönlichkeiten in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. Deutlich ist jedoch, dass mit der Ausstellung der multikulturelle Ort ‚Deutschland‘ beschrieben werden soll, ein Ort, an dem alle willkommen sind. Und ein Ort, an dem sich alle Künste interdisziplinär entwickeln können. Kunst sucht häufig die Konfrontation mit tradierten Sichtweisen und Vorstellungen und öffnet damit Freiräume, die uns auch zu größerer Toleranz, Offenheit und zur Reflexion auffordern. Sie braucht keinerlei gesellschaftlichen Konsens, keinerlei Abstimmung, sondern ist in erster Linie frei. Politisch aber ist sie dennoch, und gesellschaftsfördernde Kraft wohnt ihr ebenfalls inne, besonders wenn sie sich auf ihre Freiheit und ihren Eigensinn beruft. Nur so kann sie Diskurse auslösen, Anstöße geben, Aufmerksamkeit und Nachsinnen einfordern.
Die Ausstellung zeigt ca. 150 Werke von 81 Künstlerinnen und Künstlern, die innerhalb der letzten fünf Jahre für circa 1,7 Millionen Euro von einer Fachkommission für die Sammlung der Bundesrepublik Deutschland angekauft worden sind. Sie eint u.a. die Frage: „Welche Kunstwerke nehmen in besonderem Maße auf unsere Gesellschaft Bezug und können jetzt und in Zukunft Auskunft über den Zustand unserer deutschen Gegenwart erteilen?“
Für die Konzeption der Ausstellung waren Begriffe und Kategorien wie politische und gesellschaftliche Bedeutung, Bildästhetik oder Medienreflexionen maßgeblich. Sie geht der Frage nach, welchen Stellenwert formale, ästhetische Überlegungen, politische oder institutionskritische Botschaften, reine Narrationen oder populär-kulturelle Haltungen im Zusammenhang einer konzeptuellen und gesellschaftsrelevanten Kunst einnehmen. „Deutschland ist keine Insel“ trägt der im zeitgenössischen Kontext relevanten Sammlung des Bundes Rechnung und veranschaulicht, wie historische und aktuelle Entwicklungen und Tendenzen, kollektive Sehgewohnheiten oder Hinterfragungen von Bildkonstruktionen künstlerisch und modellhaft umgesetzt werden.
Die Auswahl der Werke gibt einen guten Überblick über die aktuelle Kunstproduktion und macht deutlich, dass die gegenwärtigen künstlerischen Ausdrucksformen eine breite Palette an Techniken und Medien umfassen – von raumgreifenden Installationen, Zeichnung, Malerei und Skulptur bis hin zu Fotografie, Video und akustischen Arbeiten. Ein Blick auf die Namen der Künstlerinnen und Künstler offenbart die Vielfalt zeitgenössischer Kunst, die sich aus dem Pluralismus der Kulturen, Weltanschauungen, Religionen und Lebensweisen in unserer Gesellschaft bildet.
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Liste aller Künstler/-innen
Franz Ackermann + Georges Adéagbo + Horst Ademeit + Saâdane Afif + Nevin Aladağ + Kader Attia + Monika Baer + Nairy Baghramian + Rosa Barba + Viktoria Binschtok + Shannon Bool + Matti Braun + Andrea Büttner + Nina Canell + Vajiko Chachkhiani + Clegg&Guttmann + Daniel Gustav Cramer + Natalie Czech + Paul Czerlitzki + Sebastian Dacey + Simon Denny + Thea Djordjadze + Jürgen Drescher + Jimmie Durham + Hedwig Eberle + Jan Paul Evers + Helen Feifel + Ceal Floyer + Carsten Fock + Isa Genzken + Douglas Gordon + Asta Gröting + Petrit Halilaj + Flaka Haliti + Toulu Hassani + Jörg Herold + Olaf Holzapfel + Sofia Hultén + Anne Imhof + Annette Kelm + Daniel Knorr + Seb Koberstädt + Jutta Koether + Jürgen Krause + Alicja Kwade + Klara Lidén + Jonas Maas + Antje Majewski + Ján Manuška + Rémy Markowitsch + Michaela Melián + Rabih Mroué + Michael Müller + Olaf Nicolai + Emeka Ogboh + Henrik Olesen + Michael Pfrommer + Wolfgang Plöger + Charlotte Posenenske + Bettina Pousttchi + Ricarda Roggan + Adrian Sauer + Max Schaffer + Santiago Sierra + Timur Si-qin + Kathrin Sonntag + Juergen Staack + Dirk Stewen + Hito Steyerl + Ignacio Uriarte + Marcel van Eeden + Erik van Lieshout + Jeronimo Voss + Claudia Wieser + Lily Wittenburg + Ruth Wolf-Rehfeldt + Haegue Yang + Tobias Zielony + David Zink Yi + Zinny/Maidagan + Thomas Zipp
Eintritt und Tickets im Vorverkauf
10 €/ermäßigt 6,50 €/ Familienkarte 16 €
(Kassenpreise der Bundeskunsthalle)
Öffentliche Führungen:
Dienstags, 18 Uhr
60 Minuten
3 €/ermäßigt 1,50 €, zzgl. Eintritt, max. 25 Teilnehmer
Teilnahmekarten sind am Führungstag an der Kasse, oder über bonnticket im Vorverkauf erhältlich.
Telefonische Reservierungen sind ausschließlich ArtCard-Inhabern vorbehalten.
ArtCard-Reservierungen: T + 49 228 9171–200
Freitags freier Eintritt für Schulklassen
Happy-Hour-Ticket: 7 € für alle Ausstellungen (jeweils 2 Std. vor Schließung, nur für Individualbesucher).
Es werden auch Kombikarten zum Besuch aller zeitgleich in der Bundeskunsthalle stattfindenden Ausstellungen angeboten. Weitere Informationen zu den Eintrittspreisen