Ausgehend von den Pionieren neuer Spielplatzkonzepte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zeigt die Ausstellung wie die Ideen in verschieden Ländern aufgenommen, angepasst und erweitert wurden. So ist der Spielplatz mehr als ein Stück Stadt, sondern erzählt viel über die Gesellschaft, die ihn gebaut hat: Sozialreformer, die Kinder vor Ausbeutung schützen wollten, Künstler wie Isamu Noguchi, die reine Landformen als imaginäre Spiellandschaften entwarfen, Landschaftsarchitekten wie Carl Theodor Sørensen, die einen Ort schaffen wollten fürs Bauen, Graben, Gärtnern und gemeinsame Spiel. Landschaftsarchitektinnen wie Lady Allen of Hurtwood, die erkannten, dass ein Spielplatz Heimatgefühl inmitten von Trümmern gibt. Und nicht zuletzt Politiker, die Kinder vor Fernsehen und Schundliteratur schützen wollten.
Verschiedenste Berufsleute aber auch Gruppen von Eltern und Bürgern wurden aktiv, weil sie durch zahlreiche Bücher und Kontakte das nötige Wissen und Motivation erhielten. Die Ausstellung stellt Personen vor, die ihrer Zeit oft voraus waren und die keinen Aufwand scheuten, ihre Ideen und Überzeugungen zu verwirklichen, in einem Gebiet wo kein Ruhm und Prestige zu holen waren. So wehrte sich das Betreiber-Kollektiv des ersten Abenteuerspielplatz Deutschlands im Berliner Märkischen Viertel erfolgreich gegen Auflagen der Behörden, die Feuer und den Bau hoher Hütten verboten.
Nicht zuletzt präsentiert die Ausstellung den Spielplatz als Ort mit einer eigenen Ästhetik, die nicht Standard ist, sondern ein Ort wo sich Bürger jedes Alters mit ihrer Stadt identifizieren.
The Playground Project wurde von Gabriela Burkhalter als reisende Ausstellung kuratiert und für die Bundeskunsthalle realisiert und angepasst, in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Zürich.