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2023

Josephine Baker
Freiheit – Gleichheit – Menschlichkeit

18. Mai bis 24. September 2023

Josephine Baker ist eine Ikone.

Sie war ein Weltstar, eine Freiheitskämpferin und machte sich stark gegen Rassismus. Sie eroberte singend und tanzend ein Weltpublikum und nutzte die Bühne für die Botschaft, dass Frieden, Freiheit und Gleichberechtigung ein universales Menschenrecht sind, unabhängig von Hautfarbe, Religion, Nationalität, Geschlecht oder sexueller Orientierung.

Josephine Baker, die 1906 in St. Louis, Missouri, geboren wurde, hat als Kind Segregation und rassistische Gewalt erlebt. 1925 kam sie dank ihres Showtalents aus den USA in das liberale Paris, in den 1920er-Jahren das kreative Epizentrum Europas. Dort wurde sie zum Star, zur höchstbezahlten Revuetänzerin und zum ersten weiblichen Superstar mit afroamerikanischen Wurzeln.

Unsere Ausstellung beleuchtet, worauf der Erfolg Josephine Bakers gründet und wie sie die vermeintlichen Stigmata ihrer Hautfarbe in Stärke verwandelte, indem sie ihren Ruhm nutzte, um andere zu befreien: Als Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg, als Mutter von zwölf adoptierten Kindern unterschiedlicher Herkunft, als Botschafterin für Menschlichkeit und engagierte Vorkämpferin in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.

Für ihre Lebensleistungen wurde Josephine Baker am 30. November 2021 als sechste und erste nicht weiße Frau in die Ruhmeshalle Frankreichs, das Panthéon in Paris, aufgenommen und gilt seitdem offiziell als Nationalheldin.

1920er!
Im Kaleidoskop der Moderne

1. April bis 30. Juli 2023

Die 1920er-Jahre gelten als Umbruchphase und Experimentierfeld der westlichen Moderne. Die Radikalität dieser Epoche verleiht ihr noch im 21. Jahrhundert eine bemerkenswerte Aktualität. Kaleidoskopartig wird in unserer Ausstellung die Vielfalt der Bilder und Stimmen zu neuen Konstellationen zusammengefügt, die den Blick für die Einzigartigkeiten sowie für die Analogien zum Heute schärfen. Das Jahrzehnt wurde einerseits von einer tiefen Zerrissenheit geprägt, andererseits gab es einen ungebrochenen Fortschrittsglauben und einen noch nie dagewesenem Innovationsschub in allen Lebensbereichen. Weitgespannte Künstlernetzwerke, gesellschaftliche Umbrüche, politische Divergenzen, Massenkommunikation und Mobilität trugen zur Ausbildung urbaner, multikultureller Avantgarden bei. Es war eine Epoche der Kontraste und Konflikte.

Drei Themenkomplexe strukturieren unsere Ausstellung: Das Phänomen der Großstadt als Biotop und Zerrbild der Moderne; der Diskurs über die neuen Rollenbilder von Frau und Mann sowie die Konstruktion und Wahrnehmung der neuen Lebenswelten. In den Fokus gerückt werden die prägenden Phänomene dieser Epoche: Globalisierung, Geschwindigkeit, Experimentierlust, Hinterfragung der Geschlechterrollen, urbane Lebenswelten, Technisierung. Im Kaleidoskop der Moderne erkennen wir Andersartigkeiten und verblüffende Parallelen zum Geschehen in den 1920er-Jahren.