Im Rahmen der Woche der Demokratie (3.–8. September)

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Wie viel Streit verträgt die Demokratie?

Talk zur Demokratie-Woche
mit: Anna-Lena von Hodenberg, Markus Beckedahl und Steve Ayan
Moderation: Sven Sappelt

Demokratie lebt vom offenen Austausch und der gemeinsamen Verständigung über grundlegende Fragen des Zusammenlebens und des Gemeinwohls. Idealerweise zeichnet sich ein solcher Austausch durch sachliche Argumentation, aufmerksames Zuhören und selbstreflektierte Kompromissbereitschaft aus. Das Ziel besteht in objektiv vernünftigen Ergebnissen, die von allen Beteiligten aus guten Gründen anerkannt und auf lange Sicht praktisch mit umgesetzt werden.

All dies scheint derzeit keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein: Politisch ausgehandelte Entscheidungen werden regelmäßig wieder in Frage gestellt und bei Regierungswechseln revidiert. Partikulare Interessensgruppen versuchen, auf fragwürdige und mitunter gewalttätige Weise ihren Einfluss geltend zu machen. Unter Berufung auf die Meinungsfreiheit werden radikale Ansichten und hetzerische Aufrufe verbreitet. Exponierte Akteur*innen werden vor allem in den sozialen Medien persönlich angegriffen. KI gestützte Chatbots versuchen gezielt, Stimmungen in der Gesellschaft durch Desinformationskampagnen zu beeinflussen und politische Wahlen zu manipulieren.

All dies bliebt nicht ohne Folgen für das politische und gesellschaftliche Klima: Dringend erforderliche Reformprozesse (wie Klimaschutz, Verkehrswende, Digitalisierung, Entbürokratisierung, Bildung, …) kommen seit Jahren nicht wirklich gut voran. Das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit demokratischer Gestaltungsprozesse schwindet. Der öffentliche Diskurs ist zunehmend vergiftet.

All dies muss aber nicht so bleiben. Im Gegenteil: Als Bürger*innen haben wir auch eine Mitverantwortung für das öffentliche Leben. Sich für Demokratie und für einen positiven Wandel zu engagieren, heißt dabei auch, sich für eine konstruktive und verständigungsorientierte Kommunikationskultur zu engagieren. In unserem Studio Bonn am 03. September 2024 wollen wir deshalb gemeinsam mit Expert*innen aus verschiedenen Feldern reflektieren, wie es derzeit um die Kommunikationskultur in Deutschland steht, welche Gefahren drohen und was wir als Bürger*innen tun können.

Hierfür haben wir zu Gast:

Anna-Lena von Hodenberg, Geschäftsführerin von HateAid, setzt sich für Menschenrechte im digitalen Raum ein und engagiert sich gegen – analoge wie digitale - Gewalt und ihre Folgen.

Markus Beckedahl, re:publica und b° future festival für konstruktiven Journalismus (3.-5.10.24 in Bonn), beschäftigt sich mit Kommunikation in der digitalen Gesellschaft und den Einfluss von (Sozialen) Medien auf die politische Meinungsbildung.

Steve Ayan, Psychologe, Wissenschaftsjournalist, Redakteur Zeitschrift 
Gehirn&Geist reflektiert in „Was man noch sagen darf. Die neue Lust am Tabu“ aus psychologischer Perspektive, warum es so schwierig ist, polarisierende Themen offen anzusprechen, von den in einer Gruppe vorherrschenden Meinungen abzuweichen und ernsthaft den eigenen Standpunkt zu vertreten.

Es moderiert Sven Sappelt, Leiter Studio Bonn.

10 €/erm. 5 €
Eintrittskarten sind an der Kasse und online erhältlich.

Bei Schwerbehinderten mit Anspruch auf eine Begleitperson erhält die Begleitperson eine Freikarte (im Ausweis ist auf der Vorderseite das Merkzeichen B eingetragen).

Photo: Emotional Statue of Liberty with head in hands, symbolizing sorrow, AI-generated by Dalibor, AdobeStock_871079127