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Sehen Sie hier die Panels aller Kongresstage in Bonn und Berlin in einer Playlist.
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Jeder Mensch ist heute ein Kritiker. Aber wo ist die Kritik? Wir sind alle Expert*innen, die einander bewerten. Aber woher nehmen wir die Kriterien? Jedes Theater, jedes Museum, jedes wissenschaftliche Institut soll seine Arbeit heute selbst erklären und bewerben – während unabhängige Vermittlung, Einordnung, Bewertung mit den allgemeinen Medien schwinden. Aber ohne Kritik keine Öffentlichkeit. Ohne Öffentlichkeit keine Künste. Ohne Künste keine Demokratie.
Ausgerechnet jetzt, wo die Monopole der Kritik gebrochen sind und endlich mehr Perspektiven Raum bekommen, erlebt die Kritik ihre größte Krise. Diese Krise dient dem Kongress "Die Zukunft der Kritik" als Linse, um die grundlegenden Veränderungen von Öffentlichkeit, Institution und Gesellschaft in den Blick zu nehmen. 90 internationale Gäste aus Theater, Musik, Literatur, Film, Architektur, Bildender Kunst und den Medien sprechen in der Akademie der Künste, Berlin und der Bundeskunsthalle in Bonn über die Zukunft des Gemeinwesens.
Die Kurator*innen geben Einblick in die Entstehung und die Themen des Kongresses
Lesen Sie ein Gespräch zwischen Angela Lammert und Kolja Reichert in der neuen Ausgabe des Journal der Künste. Mit einer künstlerischen "Carte Blanche" von Jochen Gerz
Bundeskunsthalle, Bonn
Freitag, 18. November 2022
KRITIK IN DER HYPERZIRKULATION
Ab 11:00 Uhr
Führungen durch den Kanzlerbungalow (mit Anmeldung) [AUSGEBUCHT]
11 Uhr
Meme-Workshop
mit Cem A. aka @freeze_magazine (in englischer Sprache)
Workshop "Infrastructures of Consent"
mit Zsófia Samodai und Julio Linares (in englischer Sprache)
Anmeldungen: buchung@bundeskunsthalle.de
14:30 Uhr
Begrüßung und Einführung
Dr. Eva Kraus, Intendantin der Bundeskunsthalle
Karin Sander, Direktorin der Sektion Bildende Kunst in der Akademie der Künste
Danièle Perrier, Präsidentin der AICA Deutschland
Ellen Wagner, Vorstandsmitglied AICA Deutschland
15:00 Uhr
Keynote von New Models (Caroline Busta und Lil Internet)
Die frühere Chefredakteurin der Zeitschrift „Texte zur Kunst“ Caroline Busta und der Musikproduzent Lil Internet (beide Berlin) haben ihre Konsequenz aus der Prekarisierung kultureller Arbeit gezogen – und betreiben mit „New Models“ einen der interessantesten Podcasts über Kultur, Kritik und Internet-Phänomene. New Models präsentieren eine schlagende Analyse der veränderten Bedingungen von Kritik und finden ihre Zukunft in der Selbstorganisation.
15:30 Uhr
New Models im Gespräch mit Kolja Reichert, Bundeskunsthalle
Der Kurator für Diskurs der Bundeskunsthalle stellt Rückfragen an New Models und führt durch die Themen des Kongresses
16:00 Uhr
Pause
16:30 Uhr
Das Urteil der Masse vs. Das Urteil der Experten
Soziale Medien haben uns alle zu Produzent*innen, Werken und Kritiker*innen gemacht. Ist das schon die Demokratisierung der Kunst? Was unterscheidet sie vom Populismus? Und welcher Platz bleibt dem gelehrten Urteil Einzelner?
Christian Demand, Editor of Merkur magazine
Julia Grosse, Artistic director Contemporary And (C&), AICA
Wolfgang Ullrich, Art theoretician, AICA
Moderation: Elke Buhr, Chief editor of Monopol magazine, AICA
17:30 Uhr
Pause
18:00 Uhr
Memes vs. Museums: Kritik nach Instagram
Die Digitalisierung lädt jede und jeden zum Kampf um Deutungshoheit in die Arena der Werturteile. Wie verändert das die Kultur und ihre Institutionen?
Cem A. aka @freeze_magazine, Artist and curator
Joshua Citarella, Artist
Dena Yago, Artist
Moderation: Gregor Quack, Critic and curator, AICA
19:30 Uhr
Pause
20:00 Uhr
Kritische Infrastrukturen: Was kann man bauen?
Wenn die Ansammlung kritischen Wissens keine Veränderung herbeiführt: Was lässt sich mit künstlerischem und kritischem Denken alles in der echten Welt bauen?
Fernando-García Dory, Architect and agroecologist, Inland
Julio Linares, Circles
Cassie Thornton, Artist, The Feminist Economic Department
Moderation: Kolja Reichert, Bundeskunsthalle
21:00 Uhr
Konzert Arnold Dreyblatt
Der Künstler und Komponist Arnold Dreyblatt übernimmt die Bundeskunsthalle mit elektronischen Instrumenten und E-Bass: eine performative Klanginstallation im Geist des Drone.
Arnold Dreyblatt studierte in den 1970er Jahren bei Pauline Oliveros, Alvin Lucier und La Monte Young. Mit selbstentwickelten Instrumenten und Stimmsytemen tritt er seit den 1970er Jahren mit wechselnden Formationen auf. Seit 2007 ist Dreyblatt Mitglied der Akademie der Bildenden Künste.
22:00 Uhr
Party: JUDGEMENT NIGHT
22:00 Uhr – Eric D. Clark
0:00 Uhr – Lil Internet
1:00 Uhr – Nastya Muravyova
Samstag, 19. November 2022
FALL UND AUFSTIEG DER KRITISCHEN ÖFFENTLICHKEIT
11:00 Uhr
Keynote: Nikita Dhawan, Chair holder of Political Science with a focus on Political Theory and the History of Political Thought, TU Dresden
Können kreative und unterstützende künstlerische Praktiken transnationale Gerechtigkeit und Demokratie schaffen? Oder sollte Kunst autonom und zweckfrei sein und sich nicht in den Dienst politischer und ethischer Imperative stellen?
12:00 Uhr
Was kann die Kritik, was können die Künste?
Wozu brauchen die Künste Kritik, wo sie doch selbst so kritisch sind? Und wie kann die Kritik mit all dem mithalten, was die Künste können?
Annesley Black, Composer, Akademie der Künste
Arnold Dreyblatt, Artist and composer, Akademie der Künste
Wilfried Wang, Architect, Akademie der Künste
Moderation: Angela Lammert, Akademie der Künste
13:00 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
Sinn und Eigensinn: Verstehen sich die Kritik und die Künste?
Geht das überhaupt: Musik, Kunst, Dichtung in Sprache übersetzen? Und was kann entstehen, wenn man anerkennt, wie schwierig das ist?
Helmut Draxler, Art historian, Universität für angewandte Kunst Wien
Leonie Reineke, Music critic, SWR2, Deutschlandradio
Kathrin Röggla, Poet, Vice President of the Akademie der Künste
Moderation: Georg Imdahl, Art critic, Kunstakademie Münster, AICA
15:30 Uhr
Pause
16:00 Uhr
Zur Dekolonisierung des Kunsturteils
Westliche Kritiker*innen interpretieren bis heute Malewitsch und andere, ohne deren Texte lesen zu können – und lesen ihre eigenen Projektionen hinein. Wie sähe eine globale Kunstgeschichte aus, hätte der Westen sie nicht zum Spiegelkabinett der eigenen Konzepte verschlossen?
Eric D. Clark, Artist and composer
Marcel Odenbach, Artist
Noemi Smolik, Art critic, AICA
Julia Wissert, Director of Schauspiel Dortmund
Modeartion: Jörg Heiser, Art critic and curator, Institut für Kunst im Kontext an der Universität der Künste Berlin, AICA
17:00 Uhr
Pause
17:30 Uhr
Was heißt in Zukunft Subjekt?
Die Figur der Kritik ist untrennbar verbunden mit dem Decartes‘schen Subjektmodell. Welche (fluiden, kollektiven) Subjektformen zeigen sich in den gegenwärtigen Transformationen der Kritik?
Eva Illouz, Sociologist, Hebrew University Jerusalem, School for Advanced Studies in the Social Sciences, Paris
Zairong Xiang, Literary theorist, curator
Moderation: Ann Cotten, Poet
19:00 Uhr
Feedback: Jina Khayyer
Sonntag, 20. November 2022
11:00 – 14:00 Uhr
Die Valuation Chamber der Arts Assembly
Im Forum der Bundeskunsthalle
Was ist die Valuation Chamber der Arts Assembly?
In dieser Versammlung sind alle eingeladen, Kritiker*innen zu sein und in gemeinsamer Abstimmung ausgewählte kulturelle Werke zu beurteilen – ob Kunstwerke, kuratorische Arbeiten oder andere kulturelle Phänomene. Lasst die Kritik und die Debattenkultur wiederauferstehen, und sei es nur für drei Stunden!
Moderation: Jina Khayyer (Künstlerin, Schriftstellerin und Journalistin)
Jury: Angela Lammert (Akademie der Künste), Marita Muukkonen (Artists at Risk), Kolja Reichert (Bundeskunsthalle), Ivor Stodolsky (Artists at Risk), Ellen Wagner (AICA Deutschland)
Nach einem Konzept von Ivor Stodolsky und Marita Mukkonen
Die Charta der Valuation Chamber der Arts Assembly erklärt die Regeln.
Hier gibt es frühere Ausgaben der Valuation Chamber zu sehen (runterscrollen für die Videos)
Sprachen: Deutsch und Englisch
Eintritt und Teilnahme kostenlos
Akademie der Künste, Berlin
Donnerstag, 24. November 2022
10 – 16 Uhr
Workshops (Intern)
mit Max Linz, Carolin Naujocks, Florian Neuner, Georg Seeßlen, womynofcolors_spacemakers
Ab 11 Uhr
Führungen durch den Bilderkeller der Akademie der Künste Pariser Platz
(Anmeldung: kongress@adk.de)
12 Uhr
Führung durch die Ausstellung „Spurensicherung. Die Geschichte(n) hinter den Werken“
(Anmeldung: kongress@adk.de)
18 Uhr
Begrüßungen und Einführung
Johanna M. Keller, Eva Kraus, Paloma Nana
„Kritik Ausstellen“ – Studentische Präsentation von Kritik-Nachlässen aus dem Archiv der Akademie der Künste, Pariser Platz
18.30 Uhr
Aufführung: Karin Sander
In höchsten Tönen Ensemble Mosaik
19 Uhr
Keynote: Senthuran Varatharajah
Ein Text ist ein Gott in Trümmern
20 Uhr
Transversale Kritik
Elke Bippus, Jimmy Robert
Moderation: Anh-Linh Ngo
Freitag, 25. November 2022
WER KRITISIERT WEN VON WO AUS?
11 Uhr
Keynote: Julieta Aranda, John Miller
12 Uhr
Sendung vs. Kritik: Die allgegenwärtige Logik der Verstärkung
Kate Brown, Holger Liebs, Alex Scrimgeour
Moderation: Julia Voss
13.30 Uhr
Führung durch die Ausstellung „Spurensicherung. Die Geschichte(n) hinter den Werken“
(Anmeldung: kongress@adk.de)
14.30 Uhr
Orte und Ökonomien der Kritik
Martin Schüttler, Rüdiger Suchsland
Moderation: María Inés Plaza Lazo
16.30 Uhr
Kritik unter politischem Druck
Danson Kahyana, Sara Nabil, Barış Seyitvan
Moderation: Marita Muukkonen, Ivor Stodolsky
19 Uhr
Workshop Reports
Carolin Naujocks/Florian Neuner, womynofcolors_spacemakers, Georg Seeßlen/Max Linz
19.30 Uhr
Form vs. Kontext
Nikita Dhawan, Heinrich Dunst, Tal Sterngast
Moderation: Klaus Speidel
21 Uhr
Party
mit Eric D. Clark
Samstag, 26. November 2022
WIE HAT SICH DIE ROLLE DER KRITIK VERÄNDERT?
11 Uhr
Statement: Kunstkritik als Sprachspiel
Robert Kudielka
11.30 Uhr
Das partizipative Kunstwerk
Torsten Michaelsen (Ligna), Hanno Rauterberg
Moderation: Dorte Lena Eilers, Christine Wahl
14 Uhr
Snackability, deep reading und?
Mara Delius, Berit Glanz, Linn Micklitz, Jutta Müller-Tamm
Moderation: Ulrike Draesner
15.30 Uhr
Aufenthalt im (Sprach-) Material: Kritische Schreibweisen
Ines Geipel, Isabel Mehl, Verena Lueken
Moderation: Beate Söntgen
17.30 Uhr
Resümee: New Models
18 Uhr
Wo ist die Öffentlichkeit im Metaverse?
Mat Dryhurst, Niklas Maak, Hito Steyerl
Moderation: Joshua Citarella
FAQ
GIBT ES EINEN LIVE STREAM?
Ja. Dieser steht ab 18. November auf www.bundeskunsthalle.de/kritik und www.adk.de/kritik zur Verfügung.
WO FINDET DER KONGRESS STATT?
Von 18. bis 19. November 2022 in der Bundeskunsthalle und von 24. bis 26. November in der Akademie der Künste. Alle Beiträge lassen sich auch im Live-Stream verfolgen.
WELCHE SPRACHE WIRD GESPROCHEN?
Deutsch und Englisch. Das gesamte Programm wird simultan übersetzt.
WIE KANN ICH TEILNEHMEN?
Der Eintritt ist frei. Anmeldung per buchung@bundeskunsthalle.de für Bonn und kongress@adk.de für Berlin. Die Besucherzahl in Bonn ist auf 300 begrenzt, die in Berlin auf 200.
WARUM STEHT MEIN NAME NICHT IM PROGRAMM?
Eine Liste aller Lebenden, die sich um die Kritik verdient gemacht haben, würde jeden Rahmen sprengen. Viele hätten auf den Podien sitzen können. Die Besetzung verdankt sich zahlreichen Gesprächen unter Mitgliedern der Akademie der Künste sowie mit dem Kunstkritiker*innenverband AICA und dem Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“ an der Leuphana Universität Lüneburg. Die Akademie der Künste, die Bundeskunsthalle und ihre Partner setzen mit dem Kongress ein kulturpolitisches Zeichen für die Notwendigkeit der Kritik. Mögen viele weitere Formate folgen.
SIND DIE WORKSHOPS OFFEN?
Die Workshops am 18. 11. in Bonn stehen allen offen (Anmeldungen über buchung@bundeskunsthalle.de. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf je 15 Menschen begrenzt). Für die Workshops und Arbeitstreffen in Berlin am 24.11. ist die Teilnehmer*innenzahl von je 15 Menschen schon erreicht. Sie wurden von Akademiemitgliedern, der Jungen Akademie und Partnern konzipiert. Die Ergebnisse werden am 25. November um 19 Uhr öffentlich vorgestellt.
Die Zukunft der Kritik ist eine Kooperation der Akademie der Künste, Berlin und der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn, in Zusammenarbeit mit der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands AICA, dem DFG-Graduiertenkolleg "Kulturen der Kritik" der Leuphana Universität Lüneburg und dem Institut für Kunst- und Bildwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin
Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung