
WIE MIT DER ANGST UMGEHEN?
Mit:
Zoë Ruge, Letzte Generation
Rebecca Nestor, Klimapsychologin
Lu Yang, Künstler
4. Mai, 19–20:30 Uhr, Live im Forum
Weniger Fliegen, weniger Fleisch: Alle kennen die praktischen Ratschläge zur Milderung des Klimawandels. Aber ist das Überleben des Planeten ein rein technisches Problem, nach dessen Lösung alles normal weitergeht? Oder müssten wir erst einmal lernen, der Katastrophe wirklich in die Augen zu schauen und darüber sprechen, was das mit uns macht? Die Klimapsychologin Rebecca Nestor beschreibt, wie Gefühle wie Angst und Scham nicht nur Menschen, sondern ganze Organisationen lähmen. Die Aktivistin Zoë Ruge blockiert mit der Letzten Generation Autobahnen, um einen Bewusstseins- und Politikwechsel zu erzwingen. Und der Künstler Lu Yang verknüpft in flammenden Videoinstallationen Nahtoderfahrungen mit buddhistischen Tänzen und fragt nach dem Platz des Menschen in einem durchtechnisierten Universum. Im zweiten Gespräch der neuen STUDIO BONN-Serie GLOBALE NERVENSYSTEME dreht sich alles um die Angst und wie das Leben mit ihr uns wieder neugierig und handlungsfähig macht.
Die Psychologin Rebecca Nestor berät Organisationen und Individuen in Herausforderungen durch den Klimawandel. Sehen Sie hier ein Gespräch zwischen ihr und der Künstlerin Grace Ndiritu, die im Oktober 2022 bei GLOBALE NERVENSYSTEME zu Gast war. Rebecca Nestor kommt aus Oxford (mit dem Zug).
Zoë Ruge, geboren 1999 in Berlin, engagiert sich seit Januar 2022 bei Letzte Generation. Sie nahm an zahlreichen Straßenblockaden teil, hält Vorträge und leistet Rechtsbeistand für inhaftierte oder angeklagte Aktivist*innen. Außerdem tritt sie in Volker Löschs Theaterinszenierung „Recht auf Jugend“ am Theater Bonn auf (nächste Vorstellung am 16. April). Derzeit studiert Zoë Ruge Kultur- und Geschichtswissenschaften an der Universität Freiburg.
In den Videos und Games von Lu Yang, geboren 1984 in Schanghai, tanzen technoide Monster und Götter zu lauter Musik vor Flammenmeeren und Tempelfahnen. Ein selbst erlebter Flugzeugabsturz stand im Mittelpunkt seiner Videoinstallation „Doku the Self“, die 2022 in der Preisträger-Ausstellung zum „Deutsche Bank Artist of the Year“ im Palais Populaire in Berlin zu sehen war. Bis 21. Mai zeigt die Kunsthalle Basel die Einzelausstellung „LuYang Vibratory Field“. Lu Yangs Arbeit ist Teil der von Hans Ulrich Obrist kuratierten Ausstellung „Worldbuilding. Videospiele und Kunst im digitalen Zeitalter“ in der Julia Stoschek Collection in Düsseldorf (bis 10. Dezember). Die Bundeskunsthalle zeigte 2022 Lu Yangs Arbeit "Electromagnetic Brainology" in der Ausstellung „Das Gehirn in Kunst und Wissenschaft“. Lu Yang ist aus Tokio zugeschaltet.
In der STUDIO BONN-Serie GLOBALE NERVENSYSTEME diskutieren Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Amtsträger*innen darüber, welche Sinne wir schärfen müssen und welche neuen Erzählungen und Weltbilder wir brauchen, um kommenden Katastrophen zu begegnen. Sehen Sie hier das erste Gespräch „Wie Katastrophen weltweit zusammenhängen“ mit der Umweltforscherin Zita Sebisvari, der Künstlerin Grace Ndiritu und dem Designer Pali Palavathanan.