WER WIR SIND

Fragen an ein Einwanderungsland

26. Mai bis 8. Oktober 2023

Wie entsteht das „Wir“ in einer Gesellschaft? Gelingt dies nur über die Abgrenzung zu „den Anderen“? Ist es möglich in unserer Gesellschaft zu einem gemeinsamen und umfassenden „Wir“ zu gelangen?

Die Ausstellung Wer wir sind stellt kritische Fragen an Deutschland als Einwanderungsland. Ein Begriff, gegen den sich die Politik lange gewehrt hat und der heute selbstverständlich erscheinen sollte. Migration ist kein Sonderfall – sie ist der Normalzustand, zu jeder Zeit und überall auf der Welt. Die Menschen, die nach Deutschland kamen, kämpften seit jeher darum, Teil der Gesellschaft und ihrer Geschichte zu sein. Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung sind bis heute Alltag für Menschen, denen die Zugehörigkeit zum „Wir“ abgesprochen wird, ob mit oder ohne Migrationsgeschichte. Ihre Wege sind gekennzeichnet von Widerständen, aber auch von Erfolgen.

Wer wir sind wirft einen Blick auf die Strukturen unserer Gesellschaft: Wer darf mitreden und -bestimmen? Wie schaffen wir Zugang zu Räumen und Ressourcen – zu Bildung, Wohnraum und Kultur? Wer spricht in Politik und Medien?  Wir schauen auf Errungenschaften wie auch auf Hürden im Ringen um ein gleichberechtigtes Miteinander.

Die Ausstellung zeigt das Potential von Kunst als widerständige Kraft und wichtiger Motor unserer Gesellschaft. Die Künstler*innen stellen mitunter unbequeme Fragen und öffnen neue Perspektiven auf (vermeintlich) bekannte Themen rund um unsere Migrationsgesellschaft.  Wer wir sind macht es sich auch zur Aufgabe, gemeinsam mit Künstler*innen kritisch über Macht und unser Selbstverständnis als Museen und Kulturschaffende zu reflektieren. Einige Künstler*innen haben eigens für Wer wir sind neue Arbeiten konzipiert, die in der Ausstellung erstmals zu sehen sein werden.

An der Seite der Kunst stehen Zeitzeugnisse aus dem Alltag, die die Lebenswirklichkeit unserer Gesellschaft wiederspiegeln. Diese Materialien stammen aus der Sammlung von DOMiD (Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland). Hier wird materielle und immaterielle Kultur rund um die deutsche Migrationsgesellschaft ab 1945 bis heute gesammelt. Einige der Objekte, Fotografien, Dokumente und Interviews sind exemplarisch in dieser Ausstellung zu sehen.

Das Ziel von DOMiD war es seit seiner Gründung im Jahr 1990, ein Migrationsmuseum zu bauen. Es gibt so viele Geschichten zu erzählen, und viele liegen noch im Verborgenen. Die Aufarbeitung der Migrationsgeschichte der DDR steht beispielsweise noch ganz am Anfang. DOMiD lädt Menschen dazu ein, ihre eigene Geschichte zu erzählen, die Sammlung zu erweitern und damit einen weiteren Baustein für das 2027 in Köln eröffnende Migrationsmuseum zu legen.

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Die Künstler*innen der Ausstellung

Adel Abdessemed, Akinbode Akinbiyi, Michael Annoff, James Gregory Atkinson, May Ayim, Mehtap Baydu, Cana Bilir-Meier, Frédéric Brenner, Maithu Bùi, Vlassis Caniaris, Nuray Demir, Harun Farocki, Talya Feldman, Claire Fontaine, Karnik Gregorian, Hans Haacke, Manaf Halbouni, Mona Hatoum, Nadira Husain, Daniel Josefsohn, Sebastian Jung, Šejla Kamerić, Kanak Attak, Cem Kaya, William Kentridge, Magda Korsinsky, Alicja Kwade, Damian Le Bas, Thomas Locher, Juno Meinecke, Emeka Ogboh, Aras Ören, Daniela Ortiz, Benjamin Patterson, Mario Pfeifer, Phung-Tien Phan, Anta Helena Recke, Serkan Sarier, Lucia Sceranková, Lerato Shadi, Katharina Sieverding, Hito Steyerl, Ülkü Süngün, Dito Tembe, Sung Tieu, Rirkrit Tiravanija, Dragutin Trumbetas, Ulay, Carrie Mae Weems, Naneci Yurdagül

Eintritt und Tickets im Vorverkauf

Ohne Stopp an der Kasse direkt in die Ausstellung:
Print@home-Tickets

13 €/ermäßigt 6,50 €, Kombi-Ticket für alle Ausstellungen
Eintritt frei bis einschließlich 18 Jahre
Happy-Hour-Ticket: 7 € für alle Ausstellungen (jeweils 2 Std. vor Schließung, nur für Individualbesucher).
Weitere Informationen zu den Eintrittspreisen

Literatur zur Ausstellung in der Bibliothek