Wie kann die Bundeskunsthalle ein einladender Ort für alle Menschen werden?
Seit ihrer Gründung ist es Wunsch und Ziel der Bundeskunsthalle, nicht nur Kunst und Kultur
zu vermitteln, sondern auch ein aktiver Ort der Begegnung zu sein. Nun stellt sich die Frage, wie können wir auch in Zukunft ein offen zugänglicher Ort bleiben, der für viele Menschen, unabhängig ihrer Herkunft oder Bildung, für eine vielfältige, diverse Gesellschaft relevant ist?
Wir haben uns für die Einrichtung eines Gesellschafts-Forums entschieden. Dabei geht es uns darum, Bürger*innen in die Weiterentwicklung der Bundeskunsthalle einzubeziehen, um von ihren Anregungen und Empfehlungen zu lernen – im Nachdenken über Infrastruktur, Willkommenskultur, Inklusion, Teilhabe oder generell über eine zukünftige thematische Ausrichtung. Auf die Perspektive „von außen“ legen wir großen Wert und freuen uns sehr, dass wir diese besondere Einbindung neuer Besucher*innen entwickeln konnten.
Dieser Beteiligungsprozess wurde von Kurator*innen und Expert*innen angeregt als Teil des Konzepts der anstehenden Ausstellung (ab 30. Mai 2024) zum Thema Demokratie in der Bundeskunsthalle. 31 Bonnerinnen und Bonner haben teilgenommen. Sie bilden unsere Stadtgesellschaft im Kleinen ab. Stellvertretend für alle Nachbar*innen haben sie mit uns gemeinsam über die Demokratisierung von Kulturinstitutionen wie der unseren verhandelt. Es entstand ein intensiver Austausch an zwei Wochenenden im November 2023.
Für Kulturinstitutionen ist solch ein Verfahren neu und wir sind die ersten, die diesen deliberativen Prozess durchführen.
Unser Gesellschafts-Forum ist zusammen mit dem des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden entstanden. Gemeinsam tauschen wir unsere Erfahrungen aus, so wie wir auch die Demokratie-Ausstellung gemeinsam entwickeln. Auch in ihr geht es um die Gestaltung von Strukturen der Teilhabe. Tatsächlich wird eine direktere Form demokratischer Mitbestimmung bereits an verschiedenen Orten erprobt, wie in Bürger-Parlamenten, in einem Rat für Ernährung unseres Bundestags und in zahlreichen Städten lässt man Bürger*innen bei verschiedenen Themen direkt abstimmen. So wollten wir auch in der Bundeskunsthalle gemeinsam Ideen entwickeln.
Für Kulturinstitutionen ist solch ein Verfahren neu und wir sind die ersten, die diesen deliberativen Prozess durchführen. Das Gesellschafts-Forum der Bundeskunsthalle wurde einberufen, um an der Demokratisierung und Öffnung des Hauses mitzuwirken. Es ist eine große Freude, gemeinsam an den Zielen der Öffnung zu arbeiten. Ein wunderbarer Vorschlag ist dabei entstanden, das Gesellschafts-Forum zu verstetigen, was uns besonders gut gefällt. So sind wir stolz darauf, diesen Prozess weiterentwickeln zu können und danken allen sehr, die mitgemacht haben – und sich hoffentlich auch in Zukunft beteiligen werden!
Die Teilnehmenden des Gesellschafts-Forums berieten über die Fragen:
- Wie kann die Bundeskunsthalle dabei gefestigt werden, ein einladender, offener Ort für gesellschaftlichen Austausch zu werden
- Wie kann die Bundeskunsthalle es schaffen, Menschen mit geringer kultureller Bildung für den Besuch der Bundeskunsthalle zu interessieren?
- Welche konkreten Maßnahmen benötigt es, damit Bonner Bürger*innen die Bundeskunsthalle als kreativen Ort für Mitgestaltung und Selbsterfahrung wahrnehmen und nutzen?
- Welche Gestaltungsspielräume können bzw. sollen Bonner*innen in der Bundeskunsthalle künftig haben?
- Welche Themen und Schwerpunkte soll die Bundeskunsthalle setzen, um demokratische und partizipatorische Werte zu vermitteln?
Gutachten des Gesellschafts-Forums Bundeskunsthalle
Die Empfehlungen der Bürger*innen des Gesellschafts-Forums können Sie HIER herunterladen.