Mark Dion. Delirious Toys
Die Spielzeug-Wunderkammer
8. September 2024 bis 9. Februar 2025
Zum Kunstherbst 2023 hat der US-amerikanische Künstler Mark Dion aus Objekten der Spielzeugsammlung des Stadtmuseums Berlin ein Kunstwerk geschaffen, das zunächst im Museum Nikolaikirche in Berlin zu sehen war. Seine Installationen überwinden mit hunderten von Exponaten nicht nur Raum und Zeit, sondern werfen auch einen kritischen Blick auf das Kinderspielzeug an sich.
Für die Ausstellung recherchierte Mark Dion monatelang in der rund 70.000 Objekte umfassenden Sammlung des Stadtmuseums Berlin, einer der größten Deutschlands. Davon ausgehend entstand ein Art Labyrinth aus Brettspielen, eine Pyramide der Tiere, ein Rundkurs mit einem imaginären Rennen zwischen Fahrzeugen aller Art und weitere Installationen. Auch eine Puppenhöhle, eine Kriegslandschaft und ein „Giftschrank“ mit grenzwertigen und grenzüberschreitenden Spielsachen sind in der Ausstellung zu sehen.
Tanzwelten
27. September 2024 bis 16. Februar 2025
Das Bedürfnis und die Lust zu tanzen, sind tief in uns Menschen verwurzelt. Seit jeher inspiriert das Tanzen menschliche Interaktionen und war bereits in den frühen Kulturen Bestandteil von Ritualen, Zeremonien, Festen und Unterhaltung. Das Tanzen gehört bis heute überall auf der Welt zum sozialen und kulturellen Leben und ist ein Spiegel des Zeitgeistes.
Unsere Ausstellung präsentiert das Tanzen als globale Darstellungs- und Ausdrucksform und erzählt Verflechtungsgeschichten zwischen dem Tanz in seinen sozialen Funktionen und seiner Rolle als Kunst. Mit Exponaten, die von antiken Artefakten mit Tanzdarstellungen über Beispiele aus der bildenden Kunst bis zu zeitgenössischen Installationen reichen, blickt sie auf die Vielzahl unterschiedlicher Ausprägungen und Stilrichtungen.
Die Ausstellung lädt ein, das Tanzen zu erleben und daran teilzuhaben: mit Videos und Projektionen, live stattfindenden Performances sowie Tanzworkshops und Tanzabenden für alle. Im eigens hierfür eingerichteten Tanzsaal in der Ostgalerie proben und tanzen professionelle Tänzer*innen und bieten Einblicke in choreografische Prozesse. LET’S DANCE!
Save Land. United for Land
6. Dezember 2024 bis 1. Juni 2025
Unsere Erdböden brauchen bis zu Hunderten von Jahren, um sich zu bilden. Doch ein extremes Ereignis genügt, um sie in Minutenschnelle zu zerstören. Jedes Jahr werden 100 Millionen Hektar gesunder und produktiver Böden vernichtet – eine Fläche, die etwa dreimal so groß ist wie Deutschland. Die Renaturierung unserer Böden ist von höchster Dringlichkeit nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Artenvielfalt und das Weltklima. Land ist von existenzieller Bedeutung für unser Leben, und es ist ein Schatz von unermesslichem Wert, den es zu bewahren gilt.
Die immersive Ausstellung Save Land wurde in Kooperation mit der UNCCD-G20 Global Land Initiative entwickelt. Sie vereint wichtige Positionen zeitgenössischer Kunst mit Exponaten aus den Naturwissenschaften und nutzt neueste Medientechnologien, um die globale Situation unserer Landflächen zu verstehen. Wie steht es um unsere Böden in den Städten und auf dem landwirtschaftlich und industriell genutzten Land? Und gibt es überhaupt noch unberührte Natur auf der Welt? Was können wir tun, um unsere Böden zu schützen? Die Ausstellung will zum Handeln für die gemeinsame Sache inspirieren.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle und der UNCCD-G20 Global Land Initiative anlässlich des 30-jährigen Bestehens der UNCCD
Susan Sontag
14. März bis 28. September 2025
Die Autorin, Kritikerin und public intellectual Susan Sontag hat sich zeitlebens intensiv mit den visuellen Medien beschäftigt. Aus der Philosophie und Literaturwissenschaft kommend, erkannte sie hellsichtig den bestimmenden Einfluss der Fotografie in unserer medial geprägten Gesellschaft. Als attraktive Frau selbst ein begehrtes Objekt der Fotograf*innen, nutzte sie die Wirkmacht des Mediums auch für ihre eigene Agenda. Die frühe Begegnung mit Bildern des Holocaust bezeichnete sie als „negative Epiphanie“ in ihrem Leben und als Ausgangspunkt für ihre weitere Beschäftigung mit der Fotografie. Der Film sei das Leben, die Fotografie ein Memento mori, schrieb sie bereits in ihrem Erstlingsroman The Benefactor 1963. Als leidenschaftliche Cineastin sah Sontag im Film die „lebendigste, erregendste und bedeutendste aller Kunstgattungen.“ Als Regisseurin realisierte Sontag vier Filme und lotete die Grenzen von Sichtbarmachung und Voyeurismus auch in der Praxis aus. Zu ihrer Selbstermächtigung als Autorin und Intellektuelle gehörte auch die Auseinandersetzung mit dem Feminismus und der Frage, was es in der heutigen Gesellschaft bedeutet, eine Frau zu sein. Wie ihre Vorbilder Simone de Beauvoir und Hannah Arendt legte Sontag Wert auf eine gleichberechtigte Anerkennung als Denkerin.
Die Ausstellung Susan Sontag. Sehen und gesehen werden legt ihren Schwerpunkt auf die Überlegungen zu Fotografie und zeichnet Sontags Theorien und Gedanken dazu nach. Auch ihre Beschäftigung mit queerer Kultur, die Diskriminierung von HIV-Infizierten und ihre eigene Krebserkrankung bleiben nicht unerwähnt. Außerdem wird Sontag in ihrer Rolle als Filmbegeisterte und Regisseurin gezeigt, nicht zuletzt um sie als unabhängige Frau darzustellen, die sich zeitlebens gegen die Gesellschaft aufgelehnt hat.
Para-Moderne
Lebensreformen ab 1900
11. April bis 10. August 2025
Frei sein! Von den Zwängen des bürgerlichen Lebens, vom Kapitalismus und der industriellen Gesellschaft. So sah der Traum vieler junger Menschen um 1900 aus – und sie schmiedeten Pläne für den Ausstieg. In Reformkolonien abseits der Städte begannen einige von ihnen ein alternatives Leben. Die Rückkehr zur Natur und das Leben in Frieden standen im Zentrum, aber auch Gesundheit, Körperkultur und Spiritualität: ein neues Lebensgefühl, das sich eine passende Ästhetik suchen sollte. In der Kunst und Gestaltung bildeten sich die Gedanken der Lebensreform sichtbar ab, wie etwa im Jugendstil und Expressionismus, dem emanzipatorischen Reformkleid oder im Ausdruckstanz. Die Lebensreform-Bewegung fand ihren Ausdruck auch in vielen Bereichen der Alltagskultur: vegetarischer Ernährung, Naturheilkunde, Ablehnung der bürgerlichen Ehe und alter Geschlechterrollen, Freikörperkultur, Fitness und nicht zuletzt in den neuen Bild- und Kommunikationsmedien, mit denen all dies propagiert werden konnte.
PARA-MODERNE. Lebensreformen ab 1900 verfolgt die Ideale der frühen Lebensreform-Bewegung weiter durch das 20. Jahrhundert. In acht Kapiteln werden Zeugnisse der unterschiedlichen Reformbewegungen aus den Bereichen Design, Lebenskultur und Kunst gezeigt. Der Blick auf die Wegbereiter*innen veranschaulicht frühe Denkmodelle, die sich in aktuellen Überlegungen zu Nachhaltigkeit, Gesundheit und Gemeinwohl wiederfinden. Die Ausstellung beleuchtet darüber hinaus Strömungen, deren esoterische Weltsicht sich zu Theorien von Überlegenheit bestimmter „Menschenrassen“ verstieg. Gemeinsam mit der Idealisierung des gesunden Körpers führte dies zu völkischen Heilslehren, die als wegbereitend für Eugenik, Antisemitismus und Rassismus gelten müssen.
Interactions 2025
1. Mai bis 26. Oktober 2025
Im bereits dritten Jahr ergänzen die Interactions 2025 wieder die vorhandenen Kunstwerke im Außenraum: Den sich allsommerlich auf dem Platz präsentierenden Wasserpavillon Circular Appearing Rooms von Jeppe Hein und die Bonner Rutschbahn von Carsten Höller, die sich um seine eigene Achse drehend die Fassade herab schlängelt. Auch Kunstwerke aus dem Vorjahr, wie das organische Klettergerüst von Temitayo Ogunbiyi, You will follow the Rhein and compose play (playground), bestehend aus mehreren mit Pflanzenfasern umwickelten Stahlstangen, bleiben im Sinne eines nachhaltigen Denkens stehen und bereichern erneut den spielerischen Parcours.
Erneut leitet am 30. April ein Tanz in den Mai den Sommer der Interaktionen ein. Vom Dach über das Foyer in den Innenhof, auf den Museumsplatz und auf der Südwiese werden ausgewählte Kunstwerke wieder zum interaktiven Spiel einladen. Mit der Öffnung des beliebten Dachgartens der Bundeskunsthalle, traditionell zum 1. Mai, wird sich das Themenjahr der Nachhaltigkeit 2025 auch im Format der Interactions nach außen artikulieren. Eine biodiverse, die Artenvielfalt unterstützende Begrünung der Dachfläche ist dafür in Arbeit und es werden Positionen gezeigt, die im besten Sinne die interaktiven Installationen mit ökologischen Anliegen verbinden.
Daran anschließend ist Ende Mai 2025 ein Sommerfestival der Transformation geplant. Die Stadt Bonn strebt zum Jahr 2035 Klimaneutralität an. Um dieses Ziel zu unterstützen, laden die Bonner Kultureinrichtungen im Sommer 2025 zu einem gemeinsamen Festival ein. Durch Kunst und Kultur kann ökologische Nachhaltigkeit eine größere Wahrnehmung erhalten und auf vielfältige Art und Weise vermittelt werden.
WEtransFORM
New European Bauhaus and Beyond
6. Juni 2025 bis 25. Januar 2026
Im 21. Jahrhundert soll das Bauhaus neu gedacht und im Sinne des European Green Deal (2050) ein Gesamtkunstwerk aus ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit werden, das neben der Klimaneutralität auch Inklusion und Ästhetik mitberücksichtigt. Vor diesem Hintergrund wird die Ausstellung WEtransFORM vorbildliche, nachweislich nachhaltige und tatsächlich wirkungsvolle Transformationsimpulse auf sinnlich ansprechende und emotional bewegende Weise präsentieren. Es wird besonderer Wert auf die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen gelegt.
Die Ausstellung wird sich auf die Revitalisierung von bestehenden Gebäuden und Stadtquartieren, klimaresiliente Lösungen für Extremwetterereignisse wie Hitze oder Hochwasser, Förderung von Grünflächen und Biodiversität, Suffizienz und reduzierten Ressourcenverbrauch, Wiederverwertung und zirkuläres Wirtschaften sowie die Vermittlung von Zukunftsmodellen konzentrieren. Dabei geht es niemals ausschließlich um rein technische Lösungen, sondern vor allem um innovative oder gestalterisch wegweisende Ansätze.
Konkret werden Projekte zu sehen sein, die sich mit steigenden Pegelständen an den Küsten der Niederlande oder mit der Trockenheit in Spanien beschäftigen. Neubauten aus natürlichen Materialien werden ebenso präsentiert wie die Umnutzung und Revitalisierung bestehender Gebäude. Künstler*innen und Landschaftsarchitekt*innen tragen unmittelbar zur Stärkung der biologischen Vielfalt in den Städten bei. Innovative Forschungsprojekte erkunden völlig neue Möglichkeiten im Umgang mit zirkulären Materialkreisläufen oder computerbasierte Bauweisen. Konzepte für die Stadtentwicklung regen zur Reflexion über lebenswerte Stadtquartiere an. So kommen rund 80 Exponate zu vielfältigen Aspekten von nachhaltiger Architektur und Stadtentwicklung zusammen und laden zu einer Auseinandersetzung mit der Zukunft unserer gebauten Umwelt ein.
Eine Initiative der Bundeskunsthalle in Kooperation mit dem New European Bauhaus der EU
Wim Wenders
1. August 2025 bis 11. Januar 2026
Anlässlich seines 80. Geburtstages widmet die Bundeskunsthalle dem Filmemacher und Künstler Wim Wenders ab dem 1. August eine große immersive und bildmächtige Ausstellung.
Wim Wenders versteht sich als „Reisender und dann erst als Regisseur oder Fotograf“. In diesem Sinne soll die Ausstellung neben seiner innovativen filmischen Erzählkunst sein künstlerisches Gesamtwerk vorstellen. Hier sind seine Fotoarbeiten und Collagen und Zeichnungen zu nennen, aber auch seine umfassende Filmbibliothek, Plakate oder die „electronic paintings“. Biografische und archivalische Inserts mit Produktionsunterlagen, Drehplänen, Storyboards, Kostümen, Requisiten oder Behind-the-Scenes-Material betten das Werk in den zeitlichen Kontext ein und erlauben den Besucher*innen die Welt der Drehorte, der Landschaften und Räume, der Reisen und des Schaffens nachzuvollziehen.
Eine immersive kinematografische Künstler-Installation mit State-of-the-Art-Bild- und Soundtechnik soll als ein ganz besonderes Erlebnis die Besucher*innen in die Bildwelt und das filmische Werk von Wenders eintauchen lassen: Inspiriert von seiner Installation (E)Motion im Grand Palais, Paris 2019, sollen in Bonn in einem Ausstellungsbereich digitale Bilder aus ikonischen Filmen wie Paris, Texas, Der Himmel über Berlin oder Buena Vista Social Club die Wände überziehen. Auch die begleitende Musik, die Wenders dazu kuratiert, soll ein „Woodstock Feeling“ aufkommen lassen.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle, Bonn, in Zusammenarbeit mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main, und der Wim Wenders Stiftung, Düsseldorf, mit freundlicher Unterstützung von Wenders Images, Berlin
Expedition Weltmeere
3. Oktober 2025 bis 6. April 2026
Etwa 70 % der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt, davon sind 96,5% Meerwasser. Die Weltmeere als Ursprung allen Lebens auf unserem Planeten bieten Rohstoffe, Energie, Nahrung, Transportwege und funktionieren als Klimamaschine. Die kulturhistorische und immersive Ausstellung Expedition Weltmeere beleuchtet nicht nur die „oberflächliche“ Beziehung zwischen Mensch und Meer, sondern taucht auch in die geheimnisvollen submarinen Gefilde ein.
Die Weltmeere waren stets auch imaginäre Räume, die Sehnsüchte weckten, Phantasie anregten, aber auch Ängste schürten. Dieses komplexe Thema bietet unzählige Betrachtungsperspektiven und Zugänge. Der Titel Expedition Weltmeere richtet den Fokus auf das lustvolle Erforschen und Erkunden unterschiedlicher Facetten der maritimen Welten sowie deren Transformationsprozesse. Die Ausstellung konzentriert sich auf drei große Themenschwerpunkte: Die Tiefsee mit ihren rätselhaften Lebenswelten und dem fragilen Ökosystem, die Weltmeere als umkämpfter Wirtschaftraum und Grundlage der Globalisierung und schließlich das Meer als Sehnsuchtsort und Transferraum für Menschen und Ideen. Dieser galt schon immer als Inspirationsquelle für kreative Fantasie: Neben Originalobjekten aus den Bereichen Natur, Wissenschaft und Technik führen historische Artefakte und zeitgenössische Kunstpositionen die bedrohte Schönheit der maritimen Flora und Fauna vor Augen und animieren zum Nachdenken über die wechselvolle Geschichte von Mensch und Meer.
An neuralgischen Übergangspunkten zwischen den einzelnen Kapiteln werden Medienstationen eingerichtet, die einem breiten Publikum neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in einem attraktiven, zeitgemäßen Format vermitteln.
27. Bundespreis für Kunststudierende
7. November 2025 bis 4. Januar 2026
Die Vorbereitungen für den 27. Bundespreis für Kunststudierende laufen. Seit September werden die Nominierungen für den Preis seitens der teilnehmenden Hochschulen eingereicht und die Jurymitglieder bestätigt. Im Januar 2025 werden die Preisträger*innen ausgewählt und bekommen ein Produktionsstipendium zugesprochen, mit welchem sie Werke für die Ausstellung gestalten können. Die Namen der Preisträger*innen werden im Mai in einer von den Kooperationspartnern herausgegebenen Pressemitteilung sowie dem zeitgleichen Launch der Website des 27. Bundespreises bekannt gegeben.
Wie in den Jahren zuvor gestaltet eine der teilnehmenden Hochschulen sowohl die Website als auch das Plakat und den Katalog. Für den 27. Bundespreis übernimmt dies die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Der Bundespreis für Kunststudierende wird alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgeschrieben. Es ist ein Wettbewerb, der sich an Studierende der 24 deutschen Kunsthochschulen richtet, welche in der Rektorenkonferenz der Kunsthochschulen versammelt sind. Der Bundespreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen für junge Künstler*innen in Deutschland.
Der Wettbewerb wurde 1983 unter dem Titel Kunststudenten stellen aus ins Leben gerufen und wird seit 1994 von der Bundeskunsthalle präsentiert. Die Ausstellung präsentiert jeweils einen Ausschnitt aus der zeitgenössischen jungen Kunstszene.
Rückschau
Ausstellungsarchiv (1992 – Heute)
Sie blicken gern zurück und interessieren sich für die zurückliegenden Ausstellungen der Bundeskunsthalle? In unserem Archiv finden Sie hierzu eine nach Jahrgängen sortierte Liste. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern!