Fachtagung
Inklusion als Changeprozess

19. bis 20. September 2022 in der Bundeskunsthalle
STRATEGIEN UND STRUKTUREN IN MUSEEN
FACHTAGUNG UND ERGEBNISSE AUS DEM FÖRDERPROJEKT VERBUND INKLUSION
Die Transformation der Gesellschaft erfordert auch die der Museen: Sie öffnen sich den Besucher*innen mit neuen Formaten und entwickeln sich immer mehr zu alternativen Begegnungsorten, an denen gesellschaftlich relevante Themen verhandelt werden. Dabei geht es vor allem um die Ermöglichung kultureller Teilhabe. Hierfür lernen Publikum und Museumsteam im partizipativen Arbeiten voneinander, um Themen und Sammlungen zugänglich darzustellen.
Welche Prozesse und Parameter bedingen einen inklusiven Wandel von Institutionen? Welche Strukturen sind tragfähig? Welche Ressourcen werden benötigt? Wie werden diese in den Häusern implementiert und verankert?
Welche zukunftsweisenden und übertragbaren Ansätze gibt es?
Wie gelingt eine erfolgreiche Organisationsentwicklung im Museum?
Die Fachtagung summiert die Erfahrungen des Förderprojekts VERBUND INKLUSION (2018 – 2023), in dem sich sieben Museen und zwei Verbände mit unterschiedlichen Ausrichtungen zusammengeschlossen haben, um Strategien zum nachhaltigen Inklusionswandel zu erarbeiten und zu erproben.
Auf der Fachtagung werden diese Erfahrungen in Arbeitsworkshops, auf Podien und in Vorträgen mit einem breiten Fachpublikum geteilt und die Ergebnisse in einer Publikation aufbereitet.
Rückblick
Auf der Fachtagung des Förderprojekts Verbund Inklusion (2018–2023) präsentierten die beteiligten sieben Museen und zwei Verbände einen Zwischenstand ihrer Ergebnisse aus der Zusammenarbeit und diskutierten mit dem Fachpublikum, wie Museen nachhaltig inklusiv werden.
Schon bei der Begrüßung machte der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel deutlich: „Museen und Ausstellungen mit Barrieren sind unprofessionell.“
Wie es anders gehen kann, zeigten vor allem die internationalen Key Notes. So erklärte Robert Öllinger, Senior Consultant von myAbility aus Wien, eindrücklich, dass eine konsequente Inklusionsstrategie den Austausch des gesamten Mindsets voraussetzt. Cathelijne Denekamp vom Rijksmuseum in Amsterdam wurde noch deutlicher: „Was wir nicht für alle Besucher*innen zugänglich machen können, setzen wir nicht um.“
In zwei Podiumsdiskussionen waren sich die Referent*innen einig, dass Menschen mit Behinderungen nicht nur als Besucher*innen in die Museen gehören, sondern auch als Angestellte in die Belegschaft. Dem stimmten die Teilnehmer*innen in vier unterschiedlichen Panels zu. Die Frage sei nicht, ob Teams inklusiv werden, sondern wie personelle und administrative Strukturen in Museen dahingehend verändert werden können.
Patrick Schilling, Cloud Manager von Google und Inklusionsbotschafter, formulierte dies zugespitzt: „Einfach machen!“
Im Schlusswort resümierte Elke Kollar vom Bundesverband Museumspädagogik treffend, dass Museen auf einem guten Weg sind, Inklusionsvereinbarungen jedoch nicht nur geschrieben, sondern auch umgesetzt, verstetigt und nachhaltig sein müssen.
Die Abschlussdokumentation zum Förderprojekt erscheint im März 2023.
Podiumsdiskussionen
Analog / digital / hybrid? Wie verändern sich Interessen und Bedürfnisse der Besucher*innen in Zeiten digitaler Teilhabe?
Alles inklusiv? Ein Changeprozess zwischen Nachhaltigkeit, Diversität und Outrech
Keynotes
Fachtagung: Inklusion als Changeprozess – Grußwort durch Jürgen Dusel
Rijksmuseum for everyone. Work in progress. (Cathelijne Denekamp-van den Berg, Accessibility/Inclusion Manager, Rijksmuseum, Amsterdam)
Nachhaltige Inklusion im Museum – Wie ein Label und ein Arbeitsintegrationsprojekt ein Museum verändern (Nadine Schneider, Kindermuseum Creaviva Zentrum Paul Klee, Bern)
Schlusswort durch Dr. Elke Kollar, Vorsitzende des Bundesverbands Museumspädagogik e. V.