Hanne Darboven
Zeitgeschichten
11. September 2015 bis 17. Januar 2016
Die weltweit bedeutende, große Konzeptkünstlerin Hanne Darboven (1941–2009) entwarf als wachsame Beobachterin des politischen Geschehens ihrer Zeit umfangreiche Werke, die auch als Kommentare zu Tagesereignissen zu lesen sind. Ihr faszinierendes Lebenswerk umfasst in stilistischer Vielfältigkeit ebenso Reflexionen über die Entwicklung unserer Geschichte, Kultur und Gesellschaft. Als Hommage an Dichter, Philosophen, Wissenschaftler, Politiker und Künstler setzt die Ästhetik ihrer seriellen Werke nach wie vor Maßstäbe. Die Verknüpfung von Kunst, Politik, Gesellschaft und privatem Lebensumfeld, sowie die Verbindung der einzelnen Ausdrucksformen, wie Literatur, bildende Kunst, Film und Musik, bestimmen die Themen ihrer Erinnerungsarbeit. Die Vergangenheit und das „Heute“ werden durch das Verweben von Texten, Fotografien oder Postkarten und Quersummenrechnungen zu einer Aussage collagiert, die sich durch unendlich viele implizierte (Zeit-)Geschichten lesen lässt.
Die Retrospektive in Bonn präsentiert die große Vielfalt ihrer charakteristischen Schreibarbeiten und ihr objektkünstlerisches Werk; Materialien aus dem geräumigen Atelier- und Wohnhaus – ein enzyklopädisch anmutendes Archiv der Dinge – machen den gedanklichen Kosmos der Künstlerin nachvollziehbar.
Hanne Darboven. Retrospektive in zwei Teilen
Eine Kooperation der Bundeskunsthalle, Bonn, und des Haus der Kunst, München, mit der Hanne Darboven Stiftung, Hamburg