Anna Oppermann. Eine Retroperspektive
13. Dezember 2023 bis 1. April 2024
Anna Oppermann (1940–1993) hat ein großes Werk hinterlassen, das neu entdeckt werden will. Die Bundeskunsthalle hat es sich zur Aufgabe gemacht, erstmals eine umfassende Retrospektive des reichhaltigen und komplexen Schaffens der deutschen Konzeptkünstlerin auszurichten. Ergebnisse der in den letzten Jahren gewachsenen Forschung werden ebenfalls in die Retrospektive einfließen.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Nachlass Anna Oppermann. Überbordende, komplexe, aber auch kleinere Assemblagen, rhizomartige Konstellationen erlauben ein Eintauchen in Oppermanns Spurensuche und -sicherung.
Immanuel Kant und die offenen Fragen
24. November 2023 bis 17. März 2024
Am 22. April 2024 jährt sich der Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant (1724–1804) zum 300. Mal. Kants bahnbrechende Beiträge zur Aufklärung, seine Überlegungen zur Ethik, Emanzipation, Erkenntnistheorie und zum Völkerrecht gelten bis heute als Referenzpunkte.
Die Ausstellung will sein Werk einem philosophisch nicht vorgebildeten, explizit auch einem jungen Publikum nahebringen. Dabei werden die vier berühmten Kantischen Fragen: „Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?“ die Ausstellung strukturieren. Hochkarätige Gemälde, Grafiken, wissenschaftliche Instrumente, Karten und Handschriften werden die Kernthemen der Aufklärung visualisieren. Gleichzeitig rücken die historische Person Immanuel Kant, sein Umfeld und seine Netzwerke in den Fokus.
Alles auf einmal: Die Postmoderne, 1967 – 1992
29. September 2023 bis 28. Januar 2024
1967 begann unsere Gegenwart: Die Moderne, die glaubte, alles sortieren zu können mit gleichen Häusern, Möbeln und Rechten für alle, wurde verabschiedet, und aus ihren Ruinen entstand eine bizarre, exzentrische Welt. Architekt*innen erklärten den Vergnügungspark zur idealen Stadt, Designer*innen befreiten sich vom guten Geschmack, und an die Stelle der Systemkämpfe trat der Kampf um Selbstverwirklichung. Neue Medien synchronisierten den Globus, und Bilder wurden zur Bühne, auf der um Stil und Anerkennung gerungen wurde.
Mit spektakulären Beispielen aus Design, Architektur, Kino, Pop, Philosophie, Kunst und Literatur erzählt die Ausstellung vom Beginn der Informationsgesellschaft, von der Entfesselung der Finanzmärkte, von der großen Zeit der Subkulturen, von Disco, Punk und Techno-Pop, Schulterpolstern und Memphis-Möbeln. Und vom Boom der Kulturtempel, dem wir das größte Exponat verdanken, die Bundeskunsthalle selbst.
Bundespreis für Kunststudierende
27. Oktober 2023 bis 7. Januar 2024
26. Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Der Bundespreis für Kunststudierende wird alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgeschrieben und richtet sich an Studierende der 24 deutschen Kunsthochschulen, die in der Rektorenkonferenz der Kunsthochschulen versammelt sind. Jede Hochschule nominiert zwei Studierende, die sich um die Preise bewerben. Der Bundespreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen für junge Künstler*innen in Deutschland.
Die Bundeskunsthalle präsentiert den Wettbewerb bereits seit 1994. Die Ausstellung bietet einen guten Einblick in die sehr junge Produktion zeitgenössischer bildender Kunst in Deutschland.
Wer wir sind
Fragen an ein Einwanderungsland
26. Mai bis 8. Oktober 2023
Wie entsteht das „Wir“ in einer Gesellschaft? Gelingt dies nur über die Abgrenzung zu „den Anderen“? Ist es möglich in unserer Gesellschaft zu einem gemeinsamen und umfassenden „Wir“ zu gelangen?
Die Ausstellung Wer wir sind stellt kritische Fragen an Deutschland als Einwanderungsland. Ein Begriff, gegen den sich die Politik lange gewehrt hat und der heute selbstverständlich erscheinen sollte. Migration ist kein Sonderfall – sie ist der Normalzustand, zu jeder Zeit und überall auf der Welt. Die Menschen, die nach Deutschland kamen, kämpften seit jeher darum, Teil der Gesellschaft und ihrer Geschichte zu sein. Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung sind bis heute Alltag für Menschen, denen die Zugehörigkeit zum „Wir“ abgesprochen wird, ob mit oder ohne Migrationsgeschichte. Ihre Wege sind gekennzeichnet von Widerständen, aber auch von Erfolgen.
Die Ausstellung schaut auf die Strukturen unserer Gesellschaft: Wer darf mitreden und -bestimmen? Wie schaffen wir Zugang zu Räumen und Ressourcen - zu Bildung, Wohnraum und Kultur? Wer spricht in Politik und Medien? Wer wir sind wirft einen Blick auf die Errungenschaften wie auch die Hürden im Ringen um ein gleichberechtigtes Miteinander.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle und des DOMiD (Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland).
Josephine Baker
Freiheit – Gleichheit – Menschlichkeit
18. Mai bis 24. September 2023
Josephine Baker ist eine Ikone.
Sie war ein Weltstar, eine Freiheitskämpferin und machte sich stark gegen Rassismus. Sie eroberte singend und tanzend ein Weltpublikum und nutzte die Bühne für die Botschaft, dass Frieden, Freiheit und Gleichberechtigung ein universales Menschenrecht sind, unabhängig von Hautfarbe, Religion, Nationalität, Geschlecht oder sexueller Orientierung.
Josephine Baker, die 1906 in St. Louis, Missouri, geboren wurde, hat als Kind Segregation und rassistische Gewalt erlebt. 1925 kam sie dank ihres Showtalents aus den USA in das liberale Paris, in den 1920er-Jahren das kreative Epizentrum Europas. Dort wurde sie zum Star, zur höchstbezahlten Revuetänzerin und zum ersten weiblichen Superstar mit afroamerikanischen Wurzeln.
Unsere Ausstellung beleuchtet, worauf der Erfolg Josephine Bakers gründet und wie sie die vermeintlichen Stigmata ihrer Hautfarbe in Stärke verwandelte, indem sie ihren Ruhm nutzte, um andere zu befreien: Als Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg, als Mutter von zwölf adoptierten Kindern unterschiedlicher Herkunft, als Botschafterin für Menschlichkeit und engagierte Vorkämpferin in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
Für ihre Lebensleistungen wurde Josephine Baker am 30. November 2021 als sechste und erste nicht weiße Frau in die Ruhmeshalle Frankreichs, das Panthéon in Paris, aufgenommen und gilt seitdem offiziell als Nationalheldin.
Interactions
30. April bis 15. Oktober 2023
Mit Interactions laden wir Sie über den Sommer zum Spiel mit zahlreichen künstlerischen Angeboten in den Außen- und öffentlichen Innenraum der Bundeskunsthalle ein. Neue Kunstwerke ergänzen die vorhandenen: Den auf dem Platz präsentierten Wasserpavillon Circular Appearing Rooms von Jeppe Hein, die Bonner Rutschbahn von Carsten Höller, die sich um ihre eigene Achse die Fassade herab schlängelt, und The Curve von Bettina Pousttchi auf dem Dach, die sich der Bewegung widmet. Auch auf der Südwiese, im Innenhof, im Foyer, Treppenhaus und im Medienkunstraum werden ausgewählte Kunstwerke angeboten, die zum Spiel einladen, sich aber auch mit Bildsprachen, Sound und Bewegung als universelle Kommunikationsformen beschäftigen. Erstmals ist die LED-Wand an der Fassade Teil des Kunstprogramms.
Für die Ausstellung überzieht Nevin Aladağ mit ihren Verflechtungen das Dach – eine Installation aus Teppichen, Basketballkörben und Bällen, die zum Spiel und zur Kommunikation einladen. Von Hand beschriftete Sitzbänke von Finnegan Shannon, Do you want us here or not, ermöglichen ein Innehalten und bieten einen Ort der Reflexion. Jan St. Werner lässt mit seinen beiden Soundstationen Excitatory Yards die Architektur der Bundeskunsthalle neu wahrnehmen. Und Tischtennisplatten von Rirkrit Tiravanija, die Fußballtorwände Camouflage/Torwand 1–3 [Croy, Kleff, Maier] von Olaf Nicolai auf der Südwiese, ein Animaloculomat von Klara Hobza im Foyer oder weitere Werke verdeutlichen, dass Kunst ein offenes Angebot sein kann, das sowohl dem individuellen als auch dem gemeinsamen Erleben dient – einem Miteinander, bei dem starre Rollen und Verhaltensweisen hinterfragt, Offenheit, Toleranz und Sensibilität gefördert werden. Alle teilnehmenden Künstler*innen sind an Ausdrucksformen und Techniken interessiert, die die mögliche Distanz zur Kunst, aber auch innerhalb einer komplexen diversifizierten Gesellschaft abbauen lassen.
Am 30. April und 1. Mai startet die Ausstellung an den beiden Eröffnungstagen mit Performances von Franka Marlene Foth, Helga Wretman oder Nevin Aladağ, Möglichkeiten des Spiels und der Teilhabe sowie einem Tanz in den Mai.
Künstler*innen
Nevin Aladağ, Franka Marlene Foth, Ryan Gander, Jeppe Hein, Klara Hobza, Carsten Höller, Olaf Nicolai, Bettina Pousttchi, John Provencher, Rirkrit Tiravanija, Finnegan Shannon, Jan St. Werner
1920er!
Im Kaleidoskop der Moderne
1. April bis 30. Juli 2023
Die 1920er-Jahre gelten als Umbruchphase und Experimentierfeld der westlichen Moderne. Die Radikalität dieser Epoche verleiht ihr noch im 21. Jahrhundert eine bemerkenswerte Aktualität. Kaleidoskopartig wird in unserer Ausstellung die Vielfalt der Bilder und Stimmen zu neuen Konstellationen zusammengefügt, die den Blick für die Einzigartigkeiten sowie für die Analogien zum Heute schärfen. Das Jahrzehnt wurde einerseits von einer tiefen Zerrissenheit geprägt, andererseits gab es einen ungebrochenen Fortschrittsglauben und einen noch nie dagewesenem Innovationsschub in allen Lebensbereichen. Weitgespannte Künstlernetzwerke, gesellschaftliche Umbrüche, politische Divergenzen, Massenkommunikation und Mobilität trugen zur Ausbildung urbaner, multikultureller Avantgarden bei. Es war eine Epoche der Kontraste und Konflikte.
Drei Themenkomplexe strukturieren unsere Ausstellung: Das Phänomen der Großstadt als Biotop und Zerrbild der Moderne; der Diskurs über die neuen Rollenbilder von Frau und Mann sowie die Konstruktion und Wahrnehmung der neuen Lebenswelten. In den Fokus gerückt werden die prägenden Phänomene dieser Epoche: Globalisierung, Geschwindigkeit, Experimentierlust, Hinterfragung der Geschlechterrollen, urbane Lebenswelten, Technisierung. Im Kaleidoskop der Moderne erkennen wir Andersartigkeiten und verblüffende Parallelen zum Geschehen in den 1920er-Jahren.
Die Letzten ihrer Art
Handwerk und Berufe im Wandel
3. Dezember 2022 bis 2. April 2023
Im Laufe der Geschichte entstanden und verschwanden unzählige Berufe oder mussten sich insbesondere durch die Industrialisierung dem gesellschaftlichen und technischen Wandel anpassen. Dieser Prozess hat durch die Globalisierung und Digitalisierung noch einmal zusätzlich an Fahrt aufgenommen.
Globale Veränderungen geschehen zunächst auf lokaler Ebene. Die Ausstellung nimmt den beruflichen Wandel in Nordrhein-Westfalen in den Blick und widmet sich fünf gefährdeten Professionen. Anhand dieser Beispiele können vergangene, gegenwärtige und zukünftig zu erwartende Auswirkungen der Transformation im Arbeitsleben allgemeingültiger deutlich gemacht werden. Die fünf Berufe sind die durch die Industrialisierung und Globalisierung bedrohten Handwerke des Backens und Schneiderns, das Ende des Steinkohlenbergbaus zugunsten des ökologischen Wandels, der infolge der Digitalisierung allmählich verschwindende Dienstleistungsberuf der Kassiererinnen und das nahezu verschwundene Handwerk der Schriftsetzerei.
Die Ausstellung zeigt, dass weltweite Transformationsprozesse sich auch im Berufsalltag einzelner widerspiegeln. So werden Aspekte des sozialen, wirtschaftlichen und auch ökologischen Wandels in einzelnen Berufsgruppen und Lebensgeschichten sichtbar, wie etwa körperliche, psychische und soziale Entfremdung, persönlicher, familiärer und regionaler Identitätsverlust oder auch Zukunftsangst. Gesellschaftlicher Wandel birgt aber auch Chancen auf eine Verbesserung des beruflichen Alltags, besonders mit Blick auf die aktuelle Nachhaltigkeitsdebatte. Handwerkliche Kreativität und der Wissenstransfer von Kulturtechniken spielen eine wichtige Rolle für unser aller Bildung und Wohlbefinden. Einige Handwerksberufe gilt es darum als immaterielles Kulturerbe zu bewahren.
Ausstellung, Begleitbuch und Veranstaltungsprogramm entstehen in Kooperation mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Schirmherrin der Ausstellung ist Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.
Ernsthaft?!
Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst
11. November 2022 bis 10. April 2023
„Melde gehorsamst, dass ich blöd bin“, so untertitelte George Grosz, der große Maler und Karikaturist der Weimarer Republik, seine Karikatur eines Soldaten, in der er mit beißendem Humor den Uniformdünkel seiner Zeit kritisierte.
Auf der einen Seite sehr ernst, auf der anderen Seite ausgesprochen komisch beleuchtet die gesamte Ausstellung die enthusiastische Peinlichkeit in der modernen und zeitgenössischen Kunst, die auch vor dem Albernen, dem Unvernünftig-Dummen nicht zurückschreckt. Der vergnügliche Rundgang umfasst Werke von rund 100 Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt und spannt einen Bogen vom 16.Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart.
In der Moderne seit dem 19. Jahrhundert, und insbesondere in der klassischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts, ist eine ganz bestimmte Richtung zu erkennen: auf der einen Seite kühne Innovationen, radikale Verneinung und verblüffende ästhetische Prinzipien – auf der anderen Seite aber auch eine besondere Art des Lachens, die die Grundlage für dieses Ausstellungsprojekt bildet. Es ist ein Lachen, das Spaß macht und zugleich alle Konservativismen, Moralvorstellungen und avantgardistischen Glaubenssätze unterläuft. Dieses Lachen zeigt, wie Autorität ins Wanken gerät, wie der pompösen Geste und dem Bild des Helden die Luft ausgeht.
Ernsthaft?! kokettiert mit dem Humor der Katastrophe, dem schlechten Geschmack, dem Camp-Ansatz, der B-Movie-Kultur, Science-Fiction und Horror, aber auch mit der Unreife, der Idiotie, der Intuition und natürlich der Leidenschaft – und nicht zu vergessen mit dem Enthusiasmus.
Ein inspirierender Vergnügungspark der Albernheit und enthusiastischen Peinlichkeit mit Werken zahlreicher bedeutender Künstlerinnen und Künstler: von Pieter Bruegel dem Älteren über Alfred Jarry und James Ensor, Marcel Duchamp und Francis Picabia, George Grosz und René Magritte, Giorgio de Chirico und Sturtevant, Sigmar Polke und Martin Kippenberger bis hin zu zahlreichen zeitgenössischen Positionen der Gegenwartskunst wie zum Beispiel Paul McCarthy, Nicole Eisenman, Fischli & Weiss, Isa Genzken, Pauline Curnier-Jardin, Kiluanji Kia Henda oder Ming Wong.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Bonn in Kooperation mit den Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg und der Halle für Kunst Steiermark und der Neuen Galerie Graz/Universalmuseum Joanneum.
Die Ausstellung wurde initiiert und kuratiert von Jörg Heiser und Cristina Ricupero.
Die Oper ist tot
Es Lebe die Oper!
30. September 2022 bis 5. Februar 2023
Wie kein anderes Genre spricht die Oper unsere Sinne an: In ihr verbinden sich Musik, Gesang, Poesie, bildende Künste, Theater und Tanz zu einem spektakulären Gesamtkunstwerk. Sie lebt von dramatischen Extremen, vom Magischen und Irrationalen. Als Kunstereignis ist sie einmalig und vergänglich.
Ausgehend von ihren Anfängen in Italien, wirft unsere Ausstellung kaleidoskopartig Blicke auf Geschichten, die die Oper geschrieben hat. Sie präsentiert die Vielfalt der barocken Spektakel. Und sie erzählt am Beispiel berühmter Opernhäuser wie der Mailänder Scala, der Wiener Hofoper oder der New Yorker Met vom Wachstum und Wandel der Institution im 19. und 20. Jahrhundert. Im Fokus stehen dabei die Menschen, die sich in der Oper zusammenfinden, um ihren inneren Bildern die sinnliche Gestalt zu verleihen, die das Publikum zu sehen und zu hören bekommt.
Begleitet von Einspielungen zahlreicher Opernwerke, erzählen Gemälde und Kostüme, Plakate und Bühnenbildmodelle, Karikaturen und Programmhefte bekannte und unbekannte Geschichten über eine sich immer wieder neu erfindenden Gattung und Institution.
Mit der Unterstützung des zu Bertelsmann gehörenden Archivio Storico Ricordi, Mailand
Bettina Pousttchi
The Curve
4. Juni 2022 bis 24. Oktober 2023
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Bundeskunsthalle realisiert Bettina Pousttchi die 35 Meter lange und 4 Meter hohe skulpturale Arbeit The Curve auf dem Flachdach der Institution. Damit reagiert sie auf die Architektur des Gebäudes von Gustav Peichl und dessen Verständnis des Daches als „Fünfte Fassade“ und als „weiteren Ausstellungsraum“. In der Nordwestecke platziert, schmiegt sich die Skulptur in Form einer begehbaren Steilkurve dynamisch in den Umraum ein. Markierungen, ähnlich denen einer Fahrbahn, führen Besuchende auf das Objekt zu und verbinden es assoziativ mit dem urbanen Kontext der Straße und dem Stadtraum. Die Künstlerin nimmt mit The Curve auch Bezug auf die legendäre Teststrecke für Autos, die der Fiat-Konzern auf dem Dach seines 1923 eröffneten Werks im Turiner Stadtteil Lingotto gebaut hatte. Sie stand in ihrer Zeit für Beschleunigung, Bewegung und Fortschritt und damit auch maßgeblich für die Utopie der Moderne. Pousttchis bautypologische Transformation einer Autokurve in eine Fahrradkurve lässt eine Skulptur entstehen, die Besucher*innen eine offene Bühne für Bewegung und Begegnung bietet, und lässt The Curve zu einem künstlerischen Statement für eine fluide Gesellschaft werden. So ist die ausschließlich begehbare Großskulptur auch eine Reflexion über fließende Veränderungen, Partizipation und Nachhaltigkeit und lässt die Grenzen von Realität und künstlerischer Fiktion verschwimmen.
Der künstlerische Fokus der Arbeit von Bettina Pousttchi liegt immer wieder in der Auseinandersetzung mit Strukturen des öffentlichen Raumes und umfasst neben Skulptur und Fotografie auch ortsspezifische Interventionen mit Mitteln der Fotografie im Maßstab von Architektur. So war zum Beispiel Echo, 2009, eine monumentale Fotoinstallation auf der gesamten Fassade der Temporären Kunsthalle Berlin zu sehen, die sich auf den Palast der Republik bezog. Mit The Curve realisiert die Künstlerin zum ersten Mal auch eine Skulptur im Maßstab von Architektur, die die Besucher*innen zur Interaktion und Partizipation einlädt.
„Identität nicht nachgewiesen“
Neuerwerbungen der Sammlung des Bundes
7. Mai bis 3. Oktober 2022
Die Bundeskunsthalle zeigt regelmäßig Ausstellungen mit Werken aus der Sammlung des Bundes. Diese präsentiert eine Auswahl von etwa 170 Arbeiten, die innerhalb der fünfjährigen Tätigkeit (2017–2021) von der Fachkommission angekauft worden sind sowie Werke, die mit Mitteln von Neustart Kultur (2020–2021) von einer erweiterten Kommission erworben wurden. Die Durchmischung der beiden Ankaufskonvolute verspricht eine größtmögliche Aktualität und einen repräsentativen Querschnitt der zeitgenössischen, mitunter auch sehr jungen Produktion.
Das kuratorische Konzept wurde mit einem Team aus Mitgliedern der Ankaufskommissionen entwickelt, und schon der gewählte Titel der Ausstellung, ein Werkzitat, verweist auf den Anspruch, der an die Werkauswahl gestellt wurde: Diversität, Toleranz und gesellschaftliche und persönliche Hinterfragungen sind Kriterien, nach denen die Werke ausgesucht worden sind. Für die dialogische Konzeption waren außerdem Themen wie zeitgenössische politische und gesellschaftliche Relevanz, postkolonialer Diskurs, Posthumanität, Geschichtskonstruktionen, Urbanität oder auch eine werkimmanente Bildästhetik maßgeblich. Die Ausstellung trägt der im zeitgenössischen Kontext relevanten Sammlung des Bundes Rechnung und veranschaulicht, wie historische und aktuelle Entwicklungen, kollektive Sehgewohnheiten oder Hinterfragungen von Bildkonstruktionen künstlerisch und modellhaft umgesetzt werden. Die Auswahl der Werke belegt zudem, dass die gegenwärtigen künstlerischen Ausdrucksformen eine breite Palette an Techniken und Medien umfassen – von raumgreifenden Installationen, Zeichnung, Malerei und Skulptur bis hin zu Fotografie und Videoarbeiten.
Sammlung zeitgenössische Kunst der Bundesrepublik Deutschland
Ankäufe von 2017 bis 2021 und Ankäufe Neustart Kultur von 2020 bis 2021
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Farbe ist Programm
8. April bis 7. August 2022
Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Thema der Farbe als programmatisches Mittel. Sie versammelt kunst- und kulturgeschichtliche Exponate aus über 100 Jahren, kulminierend in Beiträgen zeitgenössischer Kunst. Präsenz und Funktion von Farbe haben sich in dieser Zeitspanne grundlegend geändert. Farbe in ihrer Funktion als Bedeutungsträgerin ist ein wichtiges Thema in der Ausstellung, auch wenn sich jegliche Farbgebung aus ihren jeweiligen kunsthistorischen Zuschreibungen emanzipieren konnte. Die Farbe selbst hat sich seit der Moderne als gestalterisches und künstlerisches Mittel verselbständigt. Infolgedessen hat sich auch der Einsatz von Farbe als Material radikal gewandelt. Mit der rasanten Entwicklung digitaler Technologien in jüngerer Zeit beeinflussten immer intensivere Farberlebnisse die allgemeine Wahrnehmung, einschließlich unseres Verständnisses der Rolle von Kunst. Die Wirkkraft von Farbe durchdringt alle Disziplinen, nicht nur ästhetisch und wahrnehmungspsychologisch, sondern auch politisch und ökonomisch. Auch ihr kommerzieller Einsatz hat sich im Kapitalismus exponentiell gesteigert.
Zentrales Thema von Farbe ist Programm ist die künstlerische Beschäftigung mit der affektiven und repräsentativen Kraft von Farbe. Dabei ist die Bedeutung von Farbe mehr denn je ein komplexes Konstrukt gesellschaftlicher Übereinkünfte geworden. Bildende Kunst ist das primäre Spielfeld dieser Ausstellung – insbesondere ihr Vermögen abstrakte Denkräume zu eröffnen.
Der Parcours durch die Ausstellung wie auch die assoziative Herangehensweise sind bewusster Teil der Inszenierung. Diese kann über eine raumgreifende, spezifisch für die große Halle produzierte Architektur erlebt werden, die der Künstler und Ko-Kurator Liam Gillick entwickelt hat.
Farbe ist Programm ist die erste Ausstellung, die vom gesamten Team der Kuratorinnen entwickelt wurde und dadurch viele unterschiedliche spezifische Forschungsschwerpunkte aufweist. Neue, in Auftrag gegebene Installationen und immersive Räume werden das Projekt bereichern.
Simone de Beauvoir
und „Das andere Geschlecht“
4. März bis 16. Oktober 2022
Simone de Beauvoir (1908–1986) gehört zu den wichtigsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts und gilt als Ikone der Frauenbewegung. Im Jahr 1949 veröffentlichte die Schriftstellerin und Philosophin die Studie Le deuxième sexe („Das andere Geschlecht“), in der sie sich mit der Situation der Frauen in der westlichen Welt auseinandersetzte. Ihre brillante Analyse, die Behandlung von tabuisierten Themen wie sexuelle Initiation, lesbische Liebe oder Abtreibung lösten damals eine Welle von Kritik und Anfeindungen aus. Erst später wurde die Studie als Grundlage der Frauen- und Geschlechterforschung und als feministisches Standardwerk anerkannt.
Mit Le deuxième sexe widmet sich unsere Ausstellung dem wohl berühmtesten Werk von Simone de Beauvoir, das nichts an Relevanz verloren hat, da die Emanzipation der Frauen global noch nicht abgeschlossen ist. Die Ausstellung geht der Entstehung des Werkes im Paris der Nachkriegszeit nach, als die Philosophie des Existenzialismus neue Maßstäbe setzte, und erzählt von der Bedeutung und Rezeption dieser „Bibel des Feminismus“ innerhalb der Frauenbewegung.
Literarische und journalistische Beiträge, Interviews und Filme stellen Simone de Beauvoirs Denken und ihr Verständnis vom freien und unabhängigen Leben vor und lassen ihre wichtigsten Weggefährt*innen wie Jean-Paul Sartre oder Alice Schwarzer zu Wort kommen.
Das Gehirn
in Kunst & Wissenschaft
28. Januar bis 26. Juni 2022
Das Gehirn ist eines der letzten großen Rätsel des menschlichen Körpers. Was haben wir eigentlich im Kopf, und wie stellen wir uns die Vorgänge im Gehirn vor? Ist unser Ich etwas anderes als unser Körper, und wie machen wir uns einen Reim auf die Welt um uns herum? Wie sieht das Gehirn der Zukunft aus: Werden wir zu computergestützten Cyborgs? Es bedarf der Zusammenarbeit vieler Disziplinen, um sich diesen Fragen zu nähern. Die Hirnforschung liefert uns fortwährend aktuelle Erkenntnisse, steht aber auch noch vor vielen ungelösten Fragen. Die Kunst kann dabei helfen, frei über Denken und Fühlen, Bewusstsein und Wahrnehmung, Erinnerung und Traum nachzudenken. Assoziativ verbundene Werke aus Kunst und Kulturgeschichte treffen in dieser Ausstellung auf wissenschaftliche Forschung, um das menschliche Gehirn – wie ein unbekanntes Territorium – zu erkunden und besser verstehen zu lernen.
Kurator*innen
Henriette Pleiger
Johanna Adam
John-Dylan Haynes
Bundespreis für Kunststudierende
12. November 2021 – 30. Januar 2022
25. Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Alle zwei Jahre stellen sich die 24 Kunsthochschulen Deutschlands dem großen Bundeswettbewerb und schicken jeweils zwei ihrer besten Studierenden ins Rennen. Aus den Nominierten wählt eine Fachjury bis zu acht Preisträger*innen aus. In der Ausstellung bespielen die Gewinner*innen jeweils einen Raum mit ihren Werken. Stellvertretend präsentieren sie die hohe Qualität und Vielfalt der künstlerischen Produktion, die an den deutschen Kunsthochschulen aktuell entsteht. Das Spektrum reicht von Installation, Bildhauerei, Video, Performance und Malerei bis Multimedia. So fördert der Bundeswettbewerb gezielt herausragende Studierende und ermöglicht ihnen, professionelle Ausstellungserfahrung zu sammeln und Kontakte mit dem Kunstbetrieb zu knüpfen.
„Adam, Eva und die Schlange“
Werke aus der Schenkung Sammlung Hoffmann
29. Oktober 2021 bis 13. Februar 2022
Mit fast 200 hochkarätigen Werken aus Malerei, Fotografie, Zeichnung, Skulptur, Installation und Videokunst präsentiert die Bundeskunsthalle einen umfangreichen Überblick moderner und zeitgenössischer Kunst aus der bedeutenden Privatsammlung von Erika und Rolf Hoffmann. Erste Ankäufe unternahm das Ehepaar Hoffmann bereits in den 1960er Jahren. Dabei waren der direkte Dialog und ein intensiver Austausch mit den Künstlerinnen und Künstlern die grundlegende Basis für ihre Entscheidungen. Die Ausstellung erlaubt einen tiefen Einblick in die Sammlung in ihrer Individualität, Subjektivität und auch Privatheit – so bezeichnet Erika Hoffmann die Werke doch auch als „Familienmitglieder“.
Das über Grenzen und Generationen hinweg dialogische, korrespondierende und synergetische Prinzip der Sammlung wird durch eine offene und medienübergreifende Inszenierung deutlich erkennbar. Die Präsentation bietet überraschende Korrespondenzen und spiegelt grundsätzliche existenzielle und philosophische Fragen, die zeitlos sind und bis heute in unserer Gesellschaft Gültigkeit haben. Begriffe wie Energie, Radikalität, Innovation, Vergänglichkeit, Körperlichkeit oder Flüchtigkeit werden durch die Arbeiten von Künstler*innen wie Carla Accardi, Yael Bartana, Christian Boltanski, Monica Bonvicini, Isa Genzken, Felix González-Torres, Georg Herold, Barbara Kruger, Yayoi Kusama, Ernesto Neto, Julian Rosefeldt, Frank Stella, Wolfgang Tillmans oder Andy Warhol lebendig. Die Vielfalt der künstlerischen Äußerungen spiegelt in der Ausstellung die Reichhaltigkeit der Sammlung.
Eine Kooperation der Bundeskunsthalle mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Schenkung Sammlung Hoffmann
Methode Rainer Werner Fassbinder
Eine Retrospektive
10. September 2021 bis 6. März 2022
Rainer Werner Fassbinder (1945–1982) war Regisseur, Filmproduzent, Schauspieler und Autor. Als einem der wichtigen Vertreter des Neuen Deutschen Films, gelang ihm in seinem Werk die Synthese aus radikaler Subjektivität und gesellschaftlicher Analyse. Wie kaum ein anderer Künstler hat er dadurch ein zeitgenössisches Spiegelbild der Bundesrepublik Deutschland geschaffen. Die retrospektive, chronologisch ausgerichtete Ausstellung präsentiert ein facettenreiches Porträt des großen deutschen Filmemachers im Spiegel seiner Zeit: Sein Œuvre wird als beispielloses Gesellschaftsdokument in Kombination mit Archiv- und Quellenmaterial präsentiert, seine Biografie anschaulich mit der damaligen deutschen Lebensrealität verknüpft. Dokumente, Briefe, Archivalien, Fotografien, Zitate, persönliche Gegenstände, Kostüme und Filmkompilationen ermöglichen eine Kontextualisierung.
Fassbinders Exponiertheit, seine kreative Unangepasstheit und künstlerische Radikalität führten zu inzwischen legendären Filmen, Fernseh- und Theaterstücken wie Angst essen Seele auf, Die Ehe der Maria Braun, Acht Stunden sind kein Tag, Berlin Alexanderplatz oder Querelle, die sich in das kollektive Bildgedächtnis eingeschrieben haben. Er war in seinem kurzen Leben äußerst produktiv: Er schrieb, drehte oder inszenierte 45 Spielfilme und 25 Theaterstücke, seine Bildsprache changierte von Beginn an virtuos zwischen Theater, Film/Fernsehen und Zeitdokument.
Fassbinder lebte und forderte Intensität. Seine manchmal sperrige, kritische Haltung bei gleichzeitig liebevoller Darstellung und Zeichnung der Menschen, ohne Rücksicht auf ihre jeweiligen Milieus, war von beispielloser, aber auch zutiefst respektvoller Konsequenz. Das schon zu seinen Lebzeiten oft kontrovers diskutierte Werk Fassbinders hat bis heute nichts von seiner Relevanz, Intensität und Strahlkraft verloren. Es zu verstehen bedeutet, sich und andere zu verstehen und zu tolerieren.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle, Bonn, in Zusammenarbeit mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main, und der Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin
Beuys – Lehmbruck
Denken ist Plastik
25. Juni bis 1. November 2021
Es gibt nicht viele Künstler, die in der Geschichte der Kunst einen so nachhaltigen Umbruch verursacht haben wie Joseph Beuys. Das freiheitliche Potenzial der Kunst auf jeglichen Bereich des Lebens zu übertragen, stand im Zentrum seiner Überlegungen. Im Jahr 1986 erhält Joseph Beuys den Wilhelm-Lehmbruck-Preis. In seiner Dankesrede betont er die Bedeutung, die die Kunst des expressionistischen Bildhauers für ihn hatte. Er beschreibt, wie ihn die Begegnung mit Lehmbrucks Werk überhaupt zur Kunst geführt hat, und zieht eine Verbindungslinie bis hin zur Entwicklung seiner eigenen Theorien. Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys geht die Ausstellung diesem Gedanken nach und widmet sich dem Werk der beiden Künstler.
In Kooperation mit dem Lehmbruck Museum, Duisburg
Parallel dazu: Lehmbruck – Beuys. Alles ist Skulptur
im Lehmbruck Museum, Duisburg
Die Ausstellungen sind Teil des Jubiläumsjahrs »beuys 2021. 100 jahre joseph beuys«
Dress Code
Das Spiel mit der Mode
21. Mai bis 12. September 2021
Wie haben Sie die Kleidung ausgewählt, die Sie heute tragen? Ob Designer-Kleid oder Jeans, Anzug, Jogginghose oder Uniform – jede Kultur, Epoche und gesellschaftliche Gruppe hat ihre eigenen Dress Codes. Sie geben den Rahmen vor, aber die Ausgestaltung bestimmt jeder Mensch ganz individuell.
Die Erfolgsausstellung aus Japan präsentiert erstmals in Europa Mode als Spiel, das die tägliche Verwandlung als wichtiges Instrument zur Darstellung unserer Persönlichkeit unterstreicht. Gezeigt werden internationale Modeklassiker und ihre Weiterentwicklung als Streetwear. Mode stilbildender Designer*innen wie Armani, Burberry, Chanel, Comme des Garçons, Martin Margiela, Issey Miyake, Vetements oder Vivienne Westwood wird darüber hinaus mit zeitgenössischer Kunst von Keizo Motoda, Tom Sachs, Cindy Sherman, Oliver Sieber, Juergen Teller oder Kyoichi Tsuzuki in einen aufschlussreichen Dialog gebracht.
Die Ausstellung verhandelt Mode zwischen zwei Polen: zwischen dem Individualisten und dem Konformisten. Die Wahl unserer Kleidung zeigt sich als kommunikatives Spiel, das ein neues Verständnis für unseren Umgang mit der Mode geben soll – was wir mit ihr ausdrücken möchten, ob bewusst oder unbewusst, und was sie täglich für uns bedeutet.
Erkunden Sie auch unser eigens konzipiertes Fashion Lab! Es vertieft die Themen der Ausstellung und enthält zahlreiche partizipative Elemente, die den Facettenreichtum von Mode sinnlich erfahrbar machen: Mit einem Smart Mirror können Sie sich mit aktuellen Modekreationen virtuell stylen oder ganz analog Mode hiesiger Designer*innen in einem spannenden Display auf sich wirken lassen. Ayzit Bostan, Dawid Tomaszewski, Dead White Mens Clothes, Hannibal, Herr von Eden, Hien Le, Julia Heuer, Kilian Kerner, Maison Common, Marina Hoermanseder, Michael Sontag, Tra My Nguyen und William Fan präsentieren ihre Outfits im Raum und das britische Modelabel Auroboros führt Sie in die digitale Haute Couture ein. Auch exklusiv für die Ausstellung entworfene T-Shirts können Sie im Fashion Lab direkt erwerben. Paper Dolls in einem Pop-Up-Fotobereich laden Sie ein, sich mit Mode aus der Ausstellung zu (ver-)kleiden – Ihre Fotos davon bereichern das Lab. Neben vielen weiteren Off- und Online-Angeboten und Workshops werden Panel-Talks zu genderfluider Mode, Trendentstehung im (post-)digitalen Zeitalter oder dem Megatrend Neo-Ökologie veranstaltet. Wir laden Sie herzlich zum Spiel mit der Mode ein!
Eine Ausstellung des National Museum of Modern Art, Kyoto, und des Kyoto Costume Institute in Kooperation mit der Bundeskunsthalle
Aby Warburg
Bilderatlas Mnemosyne – Das Original
10. März bis 25. Juli 2021
In den 1920er Jahren entwickelte der Kunst- und Kulturwissenschaftler Aby Warburg seinen Bilderatlas Mnemosyne. Für dieses Projekt studierte er die motivischen Wechselwirkungen zwischen Kunstwerken aus der Antike und der Renaissance bis hin zur Gegenwartskultur. Um die historisch immer wiederkehrenden visuellen Themen und Muster erkennbar zu machen, stellte Warburg in seinem Atlas Abbildungen historischer Kunstwerke aus dem Nahen Osten und Europa neben zeitgenössische Zeitungsausschnitte und Werbeanzeigen.
Seine Methode setzte neue Maßstäbe: Motive und Darstellungen wurden erstmals epochenübergreifend betrachtet. Seine Arbeit überschritt die Fachgrenzen zwischen Kunstgeschichte, Philosophie und Anthropologie und war grundlegend für die heutigen Disziplinen der Bild- und Medienwissenschaften.
Warburgs Ansatz bietet bis heute große Inspiration und alternative Routen für unsere visuell und digital dominierte Welt. Auf 63 großen Tafeln zeigt die Ausstellung erstmals und nahezu vollständig, die letzte dokumentierte Version des Atlas mit Warburgs originalem Bildmaterial.
Kuratiert von Roberto Ohrt und Axel Heil mit dem Warburg Institute, London, in Zusammenarbeit mit der Bundeskunsthalle
Produziert vom Haus der Kulturen der Welt, Berlin
Hanna Arendt
und das 20. Jahrhundert
9. März bis 20. Juni 2021
Das 20. Jahrhundert ist ohne Hannah Arendt gar nicht zu verstehen.
Amos Elon, Journalist und Schriftsteller
Hannah Arendt (1906–1975) war eine der bedeutendsten politischen Denkerinnen ihrer Epoche. Kontrovers und eigensinnig nahm sie Stellung zu Ereignissen ihrer Zeit. In ihren Urteilen folgte sie keiner Tradition oder politischen Richtung. „Denken ohne Geländer“, nannte sie das.
Die aus dem nationalsozialistischen Deutschland geflüchtete jüdische Publizistin prägte maßgeblich zwei zentrale Begriffe: „Totale Herrschaft“ und „Banalität des Bösen“. Sie schrieb über Antisemitismus, die Lage von Flüchtlingen, den Eichmann-Prozess, den Zionismus, das politische System und die Rassentrennung in den USA sowie die Studentenproteste und den Feminismus.
Keines der Themen ist abgeschlossen. So zeigt die Ausstellung ein Leben und Werk, das die Geschichte des 20. Jahrhunderts spiegelt und bis heute voller Sprengkraft ist. Die Präsentation ist keine biografische, sondern beleuchtet Arendt als öffentliche Intellektuelle: die Kontroversen, die sie führte, die Einsichten, die sie hervorbrachte, die Irrtümer, denen sie unterlag. Immer wieder fordern Hannah Arendts Thesen auch in aktuellen politischen Zusammenhängen unser eigenes Urteilsvermögen heraus, gerade in einer Zeit, in der die Demokratie an vielen Orten der Welt Gefahr läuft, unterwandert zu werden.
Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Kooperation mit der Bundeskunsthalle
Max Klinger
und das Kunstwerk der Zukunft
16. Oktober 2020 bis 5. April 2021
Der Pionier des deutschen Symbolismus Max Klinger (1857–1920) gehörte zu den prominentesten und zugleich umstrittensten Künstlerpersönlichkeiten der internationalen Kunstszene um 1900. Sein Werk umfasst Gemälde, Skulpturen und ein reiches grafisches Œuvre. Angeregt von Richard Wagner strebte Klinger die Überwindung von Gattungsgrenzen im Sinne eines Gesamtkunstwerks an, in dem Malerei, Plastik, Grafik, Architektur – möglichst auch Musik – zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. Mit seiner „originellen Phantastik“ und technisch virtuosen Bildfindungen im Bereich der Druckgrafik erntete Max Klinger bereits früh große Bewunderung. In seinen Gemälden und Skulpturen wandte er sich von der akademisch-idealisierenden Figurenaufassung ab, hin zu einer damals schockierenden Darstellung des nackten menschlichen Körpers. Damit trug Klinger wesentlich zur Formulierung eines modernen Menschenbildes in der Kunst bei.
Im Mittelpunkt der Ausstellung, die rund 200 Werke aus allen Schaffensbereichen Klingers umfasst, steht die monumentale Beethoven-Skulptur von 1902. Dieses Ausnahmewerk gilt als Höhepunkt der spätromantischen Beethoven-Verehrung und bildet einen spektakulären Beitrag zum Jubiläumsjahr BTHVN 2020.
In Kooperation mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig
Julius von Bismarck
Feuer mit Feuer
4. September 2020 bis 24. Januar 2021
„Ich ziehe meine Inspiration aus der Wissenschaft und arbeite künstlerisch“, sagt Julius von Bismarck über seine Werkstrategie. Immer auf der Suche nach anderen Formen der Wahrnehmung, erforscht er mit künstlerischen Mitteln Mensch, Natur und Technologie. So setzte er sich auf einer rasant rotierenden Scheibe, seinem Egocentric System, den Fliehkräften aus, um auf diese Weise die eigene und unsere Wahrnehmung zu hinterfragen und zu manipulieren. Für seine Arbeit Punishment peitschte der 36-jährige Künstler in Rio de Janeiro das Meer, in New York die Freiheitsstatue sowie die Berge in den Alpen. In den USA ging er auf Hurrikan-Jagd oder fing in Venezuela Blitze ein, um die Ästhetik der Naturgewalten zu untersuchen. So verheerend und gewaltig Naturkräfte auch sind, nehmen wir in seinen Werken auch eine grenzenlose Schönheit in der Katastrophe wahr. In der Ausstellung wird sein künstlerisches Erforschen von Waldbränden in einer multimedialen Installation, Sound und Skulpturen visualisiert. Bilder unseres Unterbewusstseins werden damit hervorgerufen und die „Psychoanalyse des Feuers“ bildgewaltig dargestellt.
Fragments From Now
For An Unfinished Future
30. Juni bis 30. August 2020
Eine Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die Welt ist in Bewegung: Alte Ordnungssysteme wandeln sich und scheinen weniger verlässlich, sicher geglaubte Errungenschaften wie die Schaffung einer offenen, friedlichen Welt sind durch populistische Strömungen und die globale Gefährdung von Klima und Menschenrechten bedroht. Somit wird es immer wichtiger, Position zu beziehen. Dies tun vierzehn junge Kuntstipendiat*innen der Friedrich-Ebert-Stiftung, die mit ihren Fotografien, Videoarbeiten und Installationen gesellschaftliche Fragen wie Vielfalt und Migration thematisieren und für eine künstlerische Auseinandersetzung stehen, in der sich alle Künste zu Recht als Teil eines übergreifenden gesellschaftlichen Diskurses verstehen.
Mit Saskia Ackermann, Darío Aguirre, Yevgenia Belorusets, Cihan Cakmak, Soso Dumbadze, Öncü Hrant Gültekin, Raisan Hameed, Carsten Kalaschnikow, Ksenia Kuleshova, Dariia Kuzmych, Sebastian Mühl, Neda Saeedi, Amir Tabatabaei und Vilmos Veress; kuratiert von Beate Eckstein und Annelie Pohlen
Doppelleben
Bildende Künstler*innen machen Musik
23. Juni bis 18. Oktober 2020
Die Schau rückt bedeutende Künstler*innen in den Fokus, die neben der bildenden Kunst auch Musik machen. Dabei wird ausschließlich Musik „ausgestellt“: Großformatig projizierte Videos von Konzert- und Studioauftritten sowie Performances vermitteln das Gefühl, live dabei zu sein.
Die Ausstellung spannt einen Bogen vom frühen 20. Jh. bis heute. Beginnend mit Duchamp und den Futuristen über Yves Klein und die Fluxuskünstler*innen Nam June Paik und Yoko Ono, führt sie zu zentralen Figuren der 1960er- und 70er-Jahre wie A. R. Penck, Hanne Darboven oder Hermann Nitsch. Vertreter des Proto-Punk wie Captain Beefheart und Alan Vega sind Vorläufer der zahlreichen Künstlerbands der 80er-Jahre, in denen unter anderem Albert Oehlen, oder Pipilotti Rist gespielt haben. Die stilistisch heterogenere Szene seit den 1990er-Jahren ist unter anderem durch Carsten Nicolai oder Emily Sundblad vertreten.
Eine Ausstellung konzipiert vom mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien in Zusammenarbeit mit der Bundeskunsthalle
State Of The Arts
Die Verschmelzung der Künste
16. Juni bis 16. August 2020
Die Ausstellung präsentiert eines der spannendsten Phänomene unserer Zeit: die Verschmelzung von darstellender und bildender Kunst. Heute bedeutet ein Ausstellungsbesuch immer häufiger, nicht nur neue visuelle Eindrücke zu erwarten. Stattdessen steht ein umfassendes Erleben im Mittelpunkt, das sämtliche Sinne anspricht. Künstler*innen kombinieren Video, Performance, Tanz, Sprache und Musik und schaffen auf diese Weise intermediale Werke. Das führt mitunter dazu, dass der Besucher die Gelegenheit bekommt, die distanzierte Haltung des Zuschauers aufzugeben und somit selbst Teil des Werkes wird.
Das Verschmelzen der Künste durch die Auflösung der Gattungsgrenzen ist ein Phänomen in der aktuellen Kunst, das sich bereits in den 1960er-Jahren ausmachen lässt. Unter dem Begriff Intermedia wurde die Vielfalt der künstlerischen Möglichkeiten gefeiert und das Zusammenwirken von Musik, Theater, bildender Kunst und Literatur erprobt. Insbesondere die Fluxus-Bewegung mit ihren Happenings und der Verwendung neuer Medien hat diesen erweiterten Kunstbegriff geprägt. Im Jahr 2020 ist die Entfaltung der künstlerischen Medien in alle denkbaren Bereiche längst gängige Praxis geworden. Die Ausstellung versammelt Werke, die sich spielerisch zwischen den unterschiedlichen künstlerischen Gestaltungsfeldern bewegen, wie etwa performative Skulpturen, Sound-Arbeiten und Installationskunst, aber auch Performances.
Wir Kapitalisten
Von Anfang bis Turbo
13. März bis 30. August 2020
Der Kapitalismus ist weit mehr als nur ein ökonomisches System. Er ist eine Gesellschaftsordnung, die unser Denken, Fühlen und Dasein seit Jahrhunderten prägt. Aus einer kulturhistorischen Perspektive betrachtet die Ausstellung die grundlegenden Eigenschaften des Kapitalismus: Rationalisierung, Individualisierung, Akkumulation, Geld und Investitionen sowie typische kapitalistische Dynamiken wie ungebremstes Wachstum und schöpferische Krisen.
Diese „DNA des Kapitalismus“ ist in einem übertragenen Sinne längst Teil unserer eigenen DNA geworden: Wie formt der Kapitalismus unsere Identität und Geschichte, zum Beispiel hinsichtlich Individualität, Zeitempfinden und materiellem Eigentum? Und können – oder wollen – wir daran etwas ändern?
Mit Objekten aus Kunst, Geschichte und Alltagskultur ermöglicht die Ausstellung eine Annäherung an ein komplexes Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz – und großer Lebensnähe für uns alle.
Das Bildungsprogramm ist eine Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung.
Beethoven
Welt.Bürger.Musik
17. Dezember 2019 bis 26. April 2020
Zum 250. Geburtstag des großen Komponisten und Visionärs Ludwig van Beethoven (1770–1827) präsentiert die Bundeskunsthalle in Kooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn die zentrale Ausstellung zum Jubiläumsjahr 2020.
Die Schau zeichnet die wichtigsten Lebensstationen Beethovens nach und verschränkt diese mit seinem musikalischen Werk. Sie gliedert sich in Themenkreise wie „Beethovens Sicht auf sich selbst“, „Freundschaften“ und „Geschäftliche Strategien“, denen jeweils musikalische Schlüsselwerke zugeordnet sind. Sie präsentiert einzigartige Originalexponate und ikonische Porträts, die die Persönlichkeit des Komponisten vorstellen und gleichzeitig sein gängiges Bild in der Öffentlichkeit hinterfragen. Originalinstrumente und Hörstationen lassen die Besucher*innen in historische Klangwelten eintauchen. Es wird nicht nur die Arbeitsweise des Komponisten, sondern auch der kulturhistorische Kontext seiner Lebens- und Wirkungsgeschichte veranschaulicht.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Kooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn.
Martin Kippenberger – Bitteschön Dankeschön
Eine Retrospektive
1. November 2019 bis 16. Februar 2020
Martin Kippenberger (1953–1997) war einer der vielseitigsten und wichtigsten deutschen Künstler seiner Generation. Wie kein anderer verkörpert seine Person das Bild des ‚typischen Künstlers‘. Wie kein anderer lebte er eine untrennbare Symbiose von Leben und Kunstproduktion – intensiv, exzessiv mit allen persönlichen Konsequenzen.
Alle seine Arbeiten sind im weiteren Sinne Selbstporträts und sagen etwas über ihn, seine Zeit und sein Umfeld aus. Auf den ersten Blick spiegeln sie einen unbekümmerten Dilettantismus, den er jedoch wohl durchdacht, augenzwinkernd und strategisch einsetzte. Kippenbergers Werk ist geprägt von überbordender, manchmal grenzüberschreitender Kreativität, großer Empathie sowie inhaltlicher und formaler Diversität. Ernsthaftigkeit, Pathos und Humor sind die Pole seiner Arbeit, seine Werktitel oft die mitgelieferten Schlüssel.
Die Ausstellung spiegelt die außergewöhnliche Produktion Martin Kippenbergers in all ihren Facetten und Medien – von der Malerei über die Skulptur und Installationen bis hin zu Zeichnungen, Collagen, Editionen, Künstlerbüchern und Plakaten.
Bundespreis für Kunststudierende
18. Oktober 2019 bis 5. Januar 2020
24. Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Alle zwei Jahre schreibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Wettbewerb Bundespreis für Kunststudierende aus. Er richtet sich an die Studierenden der 24 Kunsthochschulen in Deutschland. Jede Kunsthochschule entsendet je zwei Studierende in den Wettbewerb.
Eine Jury wählt aus den Nominierten fünf bis acht Preisträger*innen aus. Sie erhalten eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle mit Katalog, einen Geldpreis und ein Produktionsstipendium.
Der Bundespreis für Kunststudierende wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Deutschen Studentenwerk organisiert. Er soll junge Künstlerinnen und Künstler dabei unterstützen, Ausstellungserfahrung zu sammeln und den Sprung von der Akademie in die freiberufliche Praxis zu meistern.
Die Gestaltung von Plakat und Katalog liegt in der Hand der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.
California Dreams
San Francisco – Ein Porträt
12. September 2019 bis 12. Januar 2020
Kalifornien und speziell San Francisco stehen als Sehnsuchtsorte seit jeher für die Träume von einem „besseren Leben“: Träume von Wohlstand und Überfluss, von anderen (zuweilen utopischen) Gesellschaftsordnungen, innovativen Lebensentwürfen, kreativen künstlerischen Perspektiven und neuen technologischen Horizonten. Sowohl der pazifisch-asiatische Raum im Westen als auch Europa im Osten haben San Francisco nachhaltig geprägt.
Von San Francisco gingen immer wieder weltweite Impulse aus: vom Goldrausch im 19. Jahrhundert bis hin zu den großen sozialen und politischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts. Heute bildet Silicon Valley einen erneuten globalen Anziehungspunkt in der San Francisco Bay Area.
Mit Kunstwerken und historischen Objekten von zahlreichen kalifornischen und europäischen Leihgebern zeichnet die Ausstellung ein vielfältiges Porträt der Stadt San Francisco über vier Jahrhunderte. Sie berührt wichtige globale Fragen unserer Gegenwart, besonders die Themen Migration und Vertreibung. Die Ausstellung würdigt San Francisco als einen Ort, dessen pluralistische Identität bis heute stetig neu verhandelt wird.
Von Mossul nach Palmyra
Eine virtuelle Reise durch das Weltkulturerbe
30. August bis 3. November 2019
„Eine Ausstellung, die Geschichte schreiben wird. [...] Zum Weinen schön.“ (Die Welt)
Mossul, Aleppo, Palmyra, Leptis Magna – diese Städte sind Symbole für das sagenumwobene Weltkulturerbe vergangener Zivilisationen, aber auch für die Zerstörung ihrer Denkmäler durch Fanatismus und Kriege. Mit Hilfe modernster virtueller Rekonstruktionen erweckt die Ausstellung diese legendären und heute zerstörten Stätten zu neuem Leben. Wir laden Sie ein, die glorreiche Vergangenheit dieser Orte, die Geschichte ihrer Zerstörung und die Möglichkeit einer Rekonstruktion in spektakulären Animationen zu erleben.
Die Reiseroute verläuft vom antiken Ninive, das heute innerhalb von Mossul (Irak) liegt, nach Aleppo (Syrien). Hier haben muslimische Reiche von den Umayyaden bis zu den Osmanen einen großartigen architektonischen Schatz hinterlassen. Weitere Stationen sind Leptis Magna (Libyen), das von den Phöniziern gegründete „afrikanische Rom“, und Palmyra (Syrien), die legendäre griechisch-römische „Perle des Orients“. Die Bundeskunsthalle unterstreicht mit dieser Ausstellung die Bedeutung des Erhalts dieses universellen Erbes der Menschheit.
In Kooperation mit dem Institut du Monde Arabe (IMA), Paris
Goethe
Verwandlung der Welt
17. Mai bis 15. September 2019
Johann Wolfgang Goethe ist der weltweit bekannteste Dichter deutscher Sprache. Bereits zu Lebzeiten erstreckte sich sein Ruhm auf ganz Europa. Goethes literarische Werke wurden in unzählige Sprachen übersetzt. Figuren wie Werther oder Faust eroberten alle Kunstgattungen und sämtliche Sparten der Populärkultur. Wie kein zweiter Autor seiner Zeit hat Goethe jene Veränderungen reflektiert, die um 1800 die politischen, ökonomischen und kulturellen Fundamente Europas erschütterten. Goethe war allerdings nicht nur ein kritischer Beobachter der anbrechenden Moderne, sondern zugleich auch ein äußerst wandlungsfähiger Künstler, der bis heute Schriftsteller, Maler und Bildhauer sowie Komponisten, Fotografen und Regisseure inspiriert hat. Die erste große Goethe-Ausstellung seit 25 Jahren veranschaulicht das Werk des Dichters im Horizont der frühen Moderne und vergegenwärtigt seine einzigartige Wirkungsgeschichte.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle und der Klassik Stiftung Weimar in Kooperation mit dem Freien Deutschen Hochstift, Frankfurt a. M., dem Goethe-Museum Düsseldorf und dem Museum Casa di Goethe, Rom unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Goethes Gärten
Grüne Welten auf dem Dach der Bundeskunsthalle
13. April bis 22. September 2019
Der Garten auf dem Dach der Bundeskunsthalle lädt zum Flanieren und Verweilen ein, zum ästhetischen Genuss und zur naturwissenschaftlichen Erkundung.
Als Goethe im Frühjahr 1776 sein erstes Weimarer Anwesen, das berühmte „Gartenhaus“ unweit der Ilm, bezog, galt sein besonderes Interesse dem weitläufigen Garten, dessen Neugestaltung er sogleich in Angriff nahm. Neben einem Nutzgarten legte Goethe auch einen kleinen englischen Landschaftsgarten mit gewundenen Wegen und schattigen Ruheplätzen an. Überdies unterhielt er zahlreiche Blumenbeete für seine botanischen Experimente, die ihn mit den Jahren zu einer eigenen Metamorphosenlehre führten. Auch im repräsentativen Haus am Weimarer Frauenplan, das er später bezog, schenkte er dem dortigen Garten seine besondere Aufmerksamkeit. In einem Pavillon an der Südseite des Gartens richtete er sogar seine geowissenschaftliche Sammlung ein, die Mineralien, Gesteine sowie Fossilien aus aller Welt umfasste.
Der Garten der Bundeskunsthalle wird all diese Aspekte aufgreifen. Da er sich zwischen Mai und September immer wieder verändern wird, empfiehlt sich zudem ein mehrmaliger Besuch.
Power Play
Anna Uddenberg
5. April bis 22. September 2019
Anna Uddenberg beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Konventionen, Normen, Strukturen, Rhetoriken und hinterfragt Denk- und Sehgewohnheiten sowie unsere mentale und physische Mobilität. Mit ihren Skulpturen und Installationen reflektiert sie unsere Zeit, unseren Alltag und untersucht, wie sich die Konsumkultur auch durch neue Technologien – insbesondere die sozialen Medien – verändert. Sie analysiert Gesellschafts- und Kultursysteme und hinterfragt explizit die Rolle, das Rollenmuster und -klischee von Frauen. Ihre hybriden Skylpturen – ‚Sitzmöbel‘ und unrealistische ‚Idealtypen‘ – belegen das Interesse der Künstlerin an Raum (für Hinterfragungen gesellschaftlicher Verhältnisse und Utopien) und an Repräsentationsformen.
Uddenberg überzeichnet den weiblichen Körper, und sie verbindet Handgefertigtes mit Vorgefundenem (Readymades). Ihre visuell irritierenden und häufig verblüffenden Arbeiten halten der modernen Gesellschaft den Spiegel vor und fordern den Betrachter auf, die Normen und Werte unserer Zeit zu hinterfragen.
Michael Jackson
On The Wall
22. März bis 14. Juli 2019
Michael Jackson zählt zu den einflussreichsten Künstlern, die das 20. Jahrhundert hervorbrachte und dessen Erbe im neuen Jahrtausend fortdauert. Seine Bedeutung in allen Bereichen der Popkultur ist allseits bekannt, sein beträchtlicher Einfluss auf die zeitgenössische Kunst allerdings noch eine ungeschriebene Geschichte. Doch seit Andy Warhol 1982 sein Bild zum ersten Mal verwendete, machte die bildende Kunst Jackson zur meistdargestellten Figur der Medienwelt.
Die Ausstellung untersucht diesen Einfluss von Michael Jackson auf einige der führenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen bildenden Kunst. Sie umfasst mehrere Künstlergenerationen sowie alle Medien. Erstmals werden Werke von über vierzig Künstlern versammelt, die aus öffentlichen und privaten Sammlungen in aller Welt stammen, darunter auch Exponate, die eigens für die Ausstellung geschaffen wurden.
Die Ausstellung wurde von der National Portrait Gallery, London, entwickelt und mit der Bundeskunsthalle organisiert in Kooperation mit dem Michael Jackson Estate.
Kino der Moderne
Film in der Weimarer Republik
14. Dezember 2018 bis 24. März 2019
Die Bundeskunsthalle und die Deutsche Kinemathek präsentieren gemeinsam eine umfangreiche Ausstellung zum Kino der Weimarer Republik. Im Zentrum stehen die Wechselwirkungen zwischen Kino, Kunst und Alltag sowie die Impulse und Diskurse, die vom Kino der Weimarer Republik ausgingen und bis heute nachwirken: Mode und Sport, Mobilität und urbanes Leben, Genderfragen und die Popularität der Psychoanalyse, aber auch die gesellschaftlichen Auswirkungen des Ersten Weltkrieges spiegeln sich im Kino der Moderne.
Die Ausstellung wird insbesondere aus den reichhaltigen Sammlungen der Deutschen Kinemathek schöpfen. Viele der Exponate werden erstmals öffentlich ausgestellt und durch ausgewählte Leihgaben aus den Bereichen Kunst, Design und Architektur aus dem In- und Ausland ergänzt.
Eine gemeinsame Ausstellung der Bundeskunsthalle, Bonn, und der Deutschen Kinemathek, Berlin
Ernst Ludwig Kirchner
Erträumte Reisen
16. November 2018 bis 3. März 2019
Kirchner gehört zu den bekanntesten Malern des deutschen Expressionismus und zählt als Mitbegründer der Brücke-Gruppe am Anfang des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Künstlern. Durch das Leben und Werk des Malers zieht sich wie ein roter Faden seine Suche nach dem Exotischen und Ursprünglichen, nach anderen Ländern und Kulturen. Entstanden sind farbenprächtige Bilder aus der Fantasie, in denen er fremde Welten erschuf und doch seiner Lebensrealität stets verhaftet blieb.
Anhand ausgewählter Stationen wie Dresden, Berlin, Fehmarn und Davos zeichnet die Ausstellung Kirchners Lebensweg und Schaffen nach. Die retrospektive Ausstellung mit mehr als 180 Kunstwerken veranschaulicht, wie er gesellschaftliche und künstlerische Einflüsse immer wieder neu verarbeitete und dabei auch persönlich und malerisch Neuland betrat.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Katharina Beisiegel (Art Centre Basel) in Zusammenarbeit mit dem Kirchner Museum Davos und mit Thorsten Sadowsky und organisiert vom Art Centre Basel in Zusammenarbeit mit der Bundeskunsthalle.
30 Jahre Kunstauktionen
16. bis 25. November 2018
In diesem Jahr feiert die Deutsche AIDS-Stiftung „30 Jahre Kunstauktionen“. 33 Kunstwerke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler zeigt die Stiftung zu diesem Anlass vom 16. bis 25. November in einer Sonderausstellung. Die Arbeiten, die im Zentralkabinett der Bundeskunsthalle vorbesichtigt werden können, kommen am 28. November 2018 in Köln unter den Hammer. Darunter sind Arbeiten von Leiko Ikemura, Tony Cragg, Julian Charrière, Sylvie Fleury, Heinz Mack und Candida Höfer.
Malerfürsten
28. September 2018 bis 27. Januar 2019
Bereits in der Renaissance und im Barock etablierten Maler wie Raffael, Tizian, Rubens und van Dyck ihren gesellschaftlich anerkannten und höfisch privilegierten Sonderstatus. Als Malerfürsten zeigten sie sich in ihrem Verhalten und in ihren Selbstbildnissen. Ausgehend von diesen historischen Vorbildern widmet sich die kunst- und kulturhistorische Ausstellung dem länder- und epochenübergreifenden Phänomen der Malerfürsten. Sie stellt ihre Blütezeit im 19. Jahrhundert anhand der Beispiele von Frederic Lord Leighton, Hans Makart, Franz von Lenbach, Mihály Munkácsy, Jan Matejko, Friedrich August von Kaulbach und Franz von Stuck in den Mittelpunkt.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die Selbst- und Fremdinszenierungen der modernen Malerfürsten und der sich um sie rankende Künstlerkult. Erfolgreich nutzten sie die Macht ihrer Netzwerke und ihre Popularität für den sozialen Aufstieg. Durch neue Reproduktionsmedien, Ausstellungsinszenierungen, Atelierbesuche und Interviews in Tageszeitungen wurden die Künstler und ihre Werke weltweit mit großem Gewinn vermarktet und das gesellschaftliche Konzept „Malerfürst“ erfolgreich etabliert.
In Kooperation mit Muzeum Narodowe w Krakowie (Nationalmuseum in Krakau).
Bestandsaufnahme Gurlitt
Ein Kunsthändler im Nationalsozialismus
14. September 2018 bis 7. Januar 2019
im Gropius Bau, Berlin
Als 2013 die Beschlagnahmung der Kunstbestände von Cornelius Gurlitt (1932–2014) bekannt wurde, war das öffentliche Aufsehen im In- und Ausland groß. Die über 1500 Kunstwerke, die der zurückgezogen lebende Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1895–1956) von seinem Vater geerbt hatte, standen unter dem Verdacht, Raubkunst zu sein.
Im Gropius Bau werden rund 200 Kunstwerke aus dem Nachlass sowie eine Vielzahl von Originaldokumenten und historischen Fotografien präsentiert. Gurlitts Werdegang wird eine Reihe exemplarischer Biografien seiner Zeitgenossen gegenübergestellt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Schicksalen der meist jüdischen Künstler, Sammler und Kunsthändler, die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung wurden. Mit einem breiten Spektrum von Kunstepochen und Stilen, das von Dürer bis Monet und von Cranach bis Kirchner und Rodin reicht, zeigt die Ausstellung Kunstwerke, die jahrzehntelang als verschollen galten und spiegelt den aktuellen Forschungsstand zum Kunstfund Gurlitt. Indem sie der Herkunft jeder einzelnen Arbeit nachgeht, richtet sie ihren Blick auf die einzigartigen Geschichten dieser Objekte.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle und des Kunstmuseums Bern.
The Playground Project
13. Juli bis 28. Oktober 2018
Der Spielplatz ist ein Nebenprodukt der industrialisierten Stadt des 20. Jahrhunderts. In ihm kondensieren sich wie kaum anderswo Vorstellungen zu Erziehung und Kindheit, zu Stadtplanung und öffentlichem Raum, zu Architektur und Kunst und zu Kreativität und Kontrolle. Der Spielplatz entzieht sich immer wieder der institutionellen und ideologischen Vereinnahmung und treibt seine eigenen, zuweilen anarchischen Blüten. Dieses Nebeneinander unterschiedlicher Erwartungen, momentaner Errungenschaften und abenteuerlicher Vorstellungen macht den Spielplatz überhaupt erst aus.
The Playground Project illustriert anhand von herausragenden Gestaltern die wichtigsten Momente in der Geschichte des Spielplatzes. Projekte von Künstlerinnen, Gestaltern, Aktivistinnen und Architekten werden in zahlreichen Bildern, Filmen, Plänen und Modellen gezeigt.
The Playground Project wurde von Gabriela Burkhalter als reisende Ausstellung kuratiert und für die Bundeskunsthalle realisiert und angepasst, in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Zürich.
Vajiko Chachkhiani
Heavy Metal Honey
29. Juni bis 14. Oktober 2018
Chachkhianis Arbeiten gehen existenziellen Fragen des Lebens und unserer Erinnerungskultur nach. Sie zeichnen sich durch kluge Konzeption und Poesie aus, obwohl sie auch Themen wie Gewalt oder Tod behandeln. Auf den zweiten Blick nimmt der Betrachter an Gedanken und Recherchen des 1985 geborenen georgischen Künstlers teil. Allegorien des täglichen Lebens werden mit vertrauten Bildern anscheinend nacherzählt, aber subtil gebrochen durch unerwartete künstlerische Setzungen. Seine einzelnen Werke – Filme, Skulpturen, Fotografien und umfangreiche Installationen – deuten verschiedene Spuren an und verweben diese zu einer Einheit.
Für die Ausstellung entwickelt Chachkhiani eine Installation, die durch Filme und Skulpturen den Kreislauf des Lebens und die Parallelität von Geschichten reflektiert. Schwermetall in der Erde steht als Metapher für Geschichte und der (süße, aber zähe) Honig steht für interne, familiäre Strukturen. Beides, globale Geschichte und individuelle Geschichte, sind punktuell untrennbar miteinander verknüpft, und nur der Moment des Handelns und des Erkennens gibt Geschichte(n) eine Wende, die die Erzählung beeinflusst.
The Playground Project
Outdoor
31. Mai bis 28. Oktober 2018
Im Zusammenhang mit dem Playground Project zeigt die Bundeskunsthalle auf dem Dach und dem Vorplatz – Outdoor – eine Ausstellung zum Thema Spiel, die den zeitgenössischen Künstler*innen Nevin Aladağ, Kristina Buch, Ólafur Elíasson, Jeppe Hein, Carsten Höller, Christian Jankowski, Llobet & Pons, Michel Majerus, Andreas Schmitten, Thomas Schütte, Superflex, Rirkrit Tiravanija, Alvaro Urbano und Ina Weber eine Fläche bietet, künstlerische Entwürfe von Spielangeboten/-formen/-utensilien bzw. interaktive Installationen zu entwerfen. Den Besucher*innen wird damit die Möglichkeit gegeben, Kunst spielend, partizipativ und performativ zu erleben. Gemäß einer philosophischen Definition des Homo ludens, benötigt der Mensch das Spiel als elementare Form, da er im Gegensatz zum Homo faber seine Fähigkeiten vor allem über das Spiel – auch als generell kulturbildender Faktor – entwickelt: Er entdeckt dort seine individuellen Eigenschaften und wird über die dabei gemachten Erfahrungen zu der in ihm angelegten Persönlichkeit; spielen wird dabei mit Handlungsfreiheit gleichgesetzt und eigenes Denken vorausgesetzt.
Nasca. Im Zeichen der Götter
Archäologische Entdeckungen aus der Wüste Perus
10. Mai bis 16. September 2018
Eines der größten archäologischen Rätsel wartet in der Wüste im Süden Perus auf seine Entschlüsselung: Die riesigen Bodenzeichnungen der Nasca-Kultur (ca. 200 v. Chr. – 650 n. Chr.).
Schon viel ist über deren Bedeutung spekuliert worden. Nun aber haben sich die Archäologen des Themas angenommen und mittlerweile können Wissenschaftler durch ihre Studien die Nasca-Weltanschauung und -Kultur entschlüsseln.
In der Ausstellung sind, die reichen Beigaben aus riesigen Grabanlagen, geheimnisvolle fliegende Mensch-Tier-Mischwesen auf bunten Keramikgefäßen und die weltweit schönsten archäologischen Textilfunde zu bestaunen. Viele dieser Exponate sind bisher noch nie ausserhalb Perus gezeigt worden – eine Weltpremiere. Die bis zu mehreren Kilometern großen Bodenzeichnungen der Hochebenen von Nasca und Palpa werden mit modernen Multimedia-Installationen vorgestellt. Die Besucher erwartet eine beeindruckende Reise in das geheimnisvolle Südperu der Nasca-Zeit.
Eine Ausstellung des Museo de Arte de Lima und des Museums Rietberg Zürich, in Kooperation mit der Bundeskunsthalle.
Marina Abramovic
The Cleaner
20. April bis 12. August 2018
Radikal, umstritten und bewundert zugleich: Marina Abramović ist eine der meistdiskutierten internationalen Künstlerinnen – vor allem im Bereich ihrer bahnbrechenden Performances, mit denen sie immer wieder die eigenen physischen und psychischen Grenzen auslotet. Die große europäische Retrospektive ist exklusiv in Deutschland ab dem 20. April in Bonn zu sehen und spiegelt umfänglich die Facetten ihres Werks. Abramović setzt sich auseinander mit Erinnerung, Schmerz, Verlust, Ausdauer und Vertrauen. Die Ebene der Zeit (-erfahrung) und der Umgang mit dem eigenen Körper sind weitere Faktoren, die ihr Werk so eindrücklich werden lassen.
Die Ausstellung umfasst alle Schaffensphasen bis in die Gegenwart: Filme, Fotografie, Malerei, Objekte, Installationen sowie ausgesuchtes Archivmaterial belegen den eindrücklichen Kosmos der Künstlerin und spiegeln ihre enorme Bandbreite. Vor allem einige Re-Performances und partizipative Arbeiten bereichern das intensive Ausstellungserlebnis.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Kooperation mit dem Moderna Museet, Stockholm, und dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk.
„Deutschland ist keine Insel“
Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland, Ankäufe von 2012 bis 2016
8. März bis 3. Juni 2018
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Werken, die innerhalb der letzten fünf Jahre von einer Fachkommission für die Sammlung der Bundesrepublik Deutschland angekauft worden sind; darunter sind Arbeiten von namhaften und jungen Künstlerinnen und Künstlern zu sehen. Deutschland ist keine Insel trägt der im zeitgenössischen Kontext relevanten Sammlung des Bundes Rechnung und veranschaulicht, wie historische und aktuelle Entwicklungen, kollektive Sehgewohnheiten oder Hinterfragungen von Bildkonstruktionen künstlerisch und modellhaft umgesetzt werden. Die Auswahl der Werke macht deutlich, dass die gegenwärtigen künstlerischen Ausdrucksformen eine breite Palette an Techniken und Medien umfassen – von raumgreifenden Installationen, Zeichnung, Malerei und Skulptur bis hin zu Fotografie, Video und akustischen Arbeiten.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Spuren im Raum
Eine Ausstellung von Stipendiat*innen der Künstlerförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin
23. Februar bis 22. April 2018
Fünf Künstler*innen machen sich auf die Reise, schaffen im Spiel aus Nähe und Distanz ambivalente Erfahrungsräume, in denen Vertrautes fremd und Fremdes vertraut wird. Die eigene Verortung bleibt eine sich verflüchtigende, der Aufbruch ist schon avisiert. Stef Heidhues, Veronika Kellndorfer, Cyrill Lachauer, Alexej Meschtschanow und Hans-Christian Schink finden in unterschiedlicher formaler Auflösung, in Fotografie, Text, Skulptur und Installation zu Raumerfahrungen, in denen kurzfristig auftaucht, was Wahrheit meinen könnte.
In der Ausstellung hinterlassen die beteiligten Künstler*innen Spuren ihrer Begegnungen und legen sie als Fährten aus. Die Besucher folgen ihnen und erleben statt stringenter Geschichten vielmehr Verschichtungen disparater Erfahrungen, die sich trotz erkennbarer räumlicher und historischer Verweise einer dokumentarischen Kartografie entziehen. Ambivalenz wird zum Kriterium der künstlerischen Arbeit und zur Voraussetzung von Erkenntnisgewinn.
Alle Künstler*innen sind Träger des Stipendiums aus dem Trustee Programm EHF 2010 (Künstlerförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung).
Bundespreis für Kunststudierende
10. November 2017 bis 28. Januar 2018
23. Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Der bisherige Wettbewerb Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus heißt jetzt Bundespreis für Kunststudierende. Hinter dem neuen Namen steckt eine neue Konzeption. Der Wettbewerb richtet sich an die Studierenden der 24 Kunsthochschulen in Deutschland. Jede Kunsthochschule nominiert dafür zwei Teilnehmer*innen. Die Auswahl der Preisträger*innen wird vor der Ausstellung durch eine unabhängige Jury stattfinden, und die Ausstellung sich auf deren Arbeiten konzentrieren.
Diese Fokussierung erlaubt es, die Werke der ausgezeichneten Künstler*innen besser zu würdigen und ihnen mehr Raum in einer längeren Laufzeit zu geben. Das Ziel des Wettbewerbs – die Förderung junger Künstler*innen – wird mit der Neukonzeption gestärkt.
Der Bundespreis für Kunststudierende wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Deutschen Studentenwerk organisiert.
Achim Mohné – 0,0064 Megapixel
Planet Earth Is Blue And There's Nothing I Can't Do
5. November 2017 bis 11. März 2018
Anlässlich der Weltklimakonferenz im November in Bonn und im Rahmen der Ausstellung Wetterbericht. Über Wetterkultur und Klimawissenschaft in der Bundeskunsthalle präsentiert der Künstler Achim Mohné eine großflächige Arbeit auf dem Vorplatz der Bundeskunsthalle, die einen thematisch passenden Beitrag leistet.
Mohné transformiert die weltweit bekannte Aufnahme der Erde, „Earthrise“, aus dem digitalen in den physischen Raum, indem er die digitalen Bildpunkte, aus denen die Vorlage besteht, mit einer entsprechenden Anzahl an Betonplatten zur Deckung bringt. So entsteht also als analoger Nachbau einer digitalen Bildstruktur ein großflächiges Mosaik aus 6400 quadratischen Bodenplatten.
Bestandsaufnahme Gurlitt
Der NS-Kunstraub und die Folgen
3. November 2017 bis 11. März 2018
Die Bundeskunsthalle in Bonn und das Kunstmuseum Bern präsentieren zeitgleich eine Auswahl von Kunstwerken aus dem Nachlass von Cornelius Gurlitt mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. Die in einen historischen Gesamtkontext eingebetteten Präsentationen basieren auf dem aktuellen Forschungsstand zum „Kunstfund Gurlitt“ und stellen das umfangreiche Werkkonvolut erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor.
Beide Ausstellungen sind inhaltlich eng aufeinander abgestimmt. In Bern liegt der Fokus auf Werken der „Entarteten Kunst“ und auf Arbeiten aus dem Kreis der Familie Gurlitt. Die Bundeskunsthalle konzentriert sich auf Werke, die NS-verfolgungsbedingt entzogen wurden, sowie auf Werke, deren Herkunft noch nicht geklärt werden konnte. Auch werden in der Bonner Ausstellung die Schicksale der verfolgten, meist jüdischen, Kunstsammler und Kunsthändler den Täterbiografien gegenübergestellt sowie der beispiellose Kunstraub der Nationalsozialisten in Deutschland und in den von den Nazis besetzten Gebieten thematisiert.
Wetterbericht
Über Wetterkultur und Klimawissenschaft
7. Oktober 2017 bis 4. März 2018
Das Wetter – in seiner Schönheit und Bedrohlichkeit – umgibt uns jeden Tag. Wetter ist erlebbares Klima, denn erst aus 30 Jahren Wettergeschehen lässt sich ein Klimazustand ablesen. Wetter und Klima bestimmen unser Leben und Überleben existenziell. Die Ausstellung fragt, inwiefern kurzfristige Wetterereignisse und längerfristige klimatische Veränderungen Einfluss auf die Natur, menschliche Zivilisation und Kultur haben. Dabei nähern wir uns dem aktuellen Thema interdisziplinär und zeigen künstlerische, kulturgeschichtliche und naturwissenschaftliche Exponate aus aller Welt. Zu sehen sind u. a. Werke von John Constable, William Turner, Gustave Courbet und Otto Modersohn, aber auch von Wissenschaftlern wie Otto von Guericke, Daniel Fahrenheit und Alfred Wegener. Die Geschichte der Meteorologie sowie aktuelle Aspekte des globalen Klimawandels spielen in der Ausstellung eine zentrale Rolle.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle und des Deutschen Museums.
In Kooperation mit der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) und dem Deutschen Wetterdienst.
Kuratoren: Stephan Andreae, Ralph Burmester, Andrea Niehaus
Ferdinand Hodler
Maler der frühen Moderne
8. September 2017 bis 28. Januar 2018
Ferdinand Hodler (1853–1918) zählt zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts. Innerhalb des Symbolismus und des Jugendstils, zu deren wichtigsten Vertretern er neben Edvard Munch und Gustav Klimt gehört, entwickelte er einen unverwechselbaren Kompositions- und Malstil. Die Ausstellung Ferdinand Hodler. Maler der frühen Moderne in der Bundeskunsthalle ist seit fast 20 Jahren die erste umfangreiche Werkschau in Deutschland.
Mit über 100 Gemälden erlaubt die Schau einen Einblick in das Schaffen des Künstlers an der Schwelle zur Moderne. Hodlers Tendenz zum Ornament, die formalen Wiederholungen, die starken Umrisse sowie die Wahl der Farben galten unter zeitgenössischen Kritikern als neuartig und eigenwillig, und seine beeindruckende Monumentalmalerei, die sich durch große Flächen und klare Konturen auszeichnet, stieß besonders in Deutschland auf großes Interesse.
Aleksandra Domanovic
Kalbträgerin
2. Juni bis 24. September 2017
Aleksandra Domanović (geb. 1981 in Novi Sad, Jugoslawien) entwickelt in ihrer Kunst einen forschenden Blick auf verschiedenste Phänomene unserer Gesellschaft(en): auf Kulturtechniken, wissenschaftliche und technische Entwicklungen, Geschichte und Kultur, auf Populärkultur oder auf die Prägung nationaler und kultureller Identität. Ausgangspunkt ist dabei häufig der Blick auf die Geschichte und Gegenwart ihrer Heimat. Manche ihrer Arbeiten sind daher geprägt durch die eigene Biografie, geben aber ein universelles Beispiel für Untersuchungen zu nationaler und kultureller Identität, Individualität, kollektivem Bildgedächtnis und Erinnerungskultur. Ihre subtilen, feinsinnigen Werke sind präzise konzipierte Erzählungen, die durch die Nutzung von ikonischen Bildern oder Abbildungen, die aus anderen Kontexten kommen, visualisiert werden.
Für die Ausstellung Kalbträgerin in der Bundeskunsthalle entwickelt Domanović eines ihrer Themen, Bulls Without Horns, weiter und beschäftigt sich mit einem Experiment, in dem es um die Züchtung von Rindern geht, denen die Hörner fehlen. Sie überträgt dieses Thema auf Skulpturen, die sie mit Hilfe des Computers modelliert, im 3D-Druckverfahren herstellt und in synthetischem Gips abformt.
Artists Against AIDS 2017
Für die Deutsche AIDS-Stiftung
25. Mai bis 6. Juni 2017
Zeitgenössische Kunst für Sammler, Kunstinteressierte und Auktionseinsteiger zeigt Artists Against AIDS vom 25. Mai bis 6. Juni 2017. Dr. Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig, Köln, kuratiert ehrenamtlich die Ausstellung und Auktion für die Deutsche AIDS-Stiftung. Der Erlös aus der Versteigerung geht an HIV-Infizierte und Aidskranke, denen die Stiftung in besonderen Notlagen hilft. Für das Benefiz-Projekt haben schon jetzt viele Künstlerinnen und Künstler ihre Beteiligung zugesagt, unter anderem Pawel Althamer, Alexandra Bircken, Elmgreen & Dragset, Christian Jankowski, Victor Man, Marcel Odenbach und Rosemarie Trockel.
Artists Against AIDS in der Bundeskunsthalle gibt es zum siebten Mal. Jedes Jahr stellt sich eine andere Kuratorin oder ein anderer Kurator in den Dienst der guten Sache. Es ist eines der wichtigsten Benefiz-Projekte der Deutschen AIDS-Stiftung.
Comics! Mangas! Graphic Novels!
7. Mai bis 10. September 2017
Mit rund 300 Exponaten aus Amerika, Europa und Japan ist Comics! Mangas! Graphic Novels! die bisher umfangreichste Ausstellung zur Geschichte dieser Gattung in Deutschland. Gesonderte Bereiche der Ausstellung sind Europa und Japan gewidmet, wo sich der Comic durch den Zweiten Weltkrieg erst spät verbreitete und ganz eigene Traditionen ausprägte.
Trotz der Bildergeschichten von Künstlern wie Rodolphe Toepffer, Gustave Doré oder Wilhelm Busch, die auf Sprechblasen noch verzichteten, entwickelte sich der Comic als erstes Bild-Massenmedium zum Ausklang des 19. Jahrhunderts in New York. Mit dem Aufkommen der „comic books“, d. h. der Comic-Hefte, und der Superhelden in der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre wurde der Comic zur ersten medialen Jugendkultur, lange vor Bill Haley und dem Rock ’n’ Roll. Aber erst mit Künstlern wie Robert Crumb oder Will Eisner und Figuren wie Asterix oder Barbarella gewann die Gattung in den 1960er-Jahren auch zunehmend wieder ältere Leser. Im Zuge des kulturellen Wandels um 1968 avancierte der Comic zur „neunten Kunst“, und mit dem Phänomen der „Graphic Novel“ erleben wir heute die Entdeckung auch seines literarischen Potenzials. Zugleich hat sich der Manga als globales Phänomen etabliert.
Juergen Teller
Enjoy Your Life!
20. April bis 3. Juli 2017 (im Martin-Gropius-Bau, Berlin)
Juergen Teller zählt international zu den gefragtesten Fotografen der Gegenwart. Seine Arbeiten bewegen sich permanent an der Schnittstelle zwischen Kunst und kommerzieller Fotografie, sein Stilmittel ist das Porträt: In den Bereichen Musik, Fashion, VIPs, Alltag und Landschaft gelingt es Juergen Teller, mit einem sehr eigenen Gespür für Personen, Situationen, Milieus und Klischees unmittelbare, manchmal scheinbar einfache Bildkompositionen zu schaffen.
In der Ausstellung verwandeln Arbeiten wie Siegerflieger und My Man Crush, Pep Guardiola das Foyer in ein ‚Public Viewing‘, wo Ansichten von Siegen und Niederlagen Tellers Gespür für die Dokumentation der entscheidenden Augenblicke belegen. Andere Werkgruppen sind autobiografisch und manchmal anekdotisch geprägt: stille Landschaften aus Nürnberg, ehrliche, ungeschönte Selbstinszenierungen wie The Clinic und subjektive Dokumentationen der Auseinandersetzung mit seiner Jugend und Heimat wie Irene im Wald. In den neuesten Serien Mit dem Teller nach Bonn und Plates/Teller scheinen alle bisherigen Themen und Kompositionen als Konzentrat zusammenzufließen.
Der persische Garten
Die Erfindung des Paradieses
13. April bis 15. Oktober 2017
Zeitgleich beginnend zur Ausstellung Iran. Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste lädt ein persischer Garten auf dem Museumsplatz bis in den Oktober hinein zum Verweilen und Genießen ein. In Iran gehören gleich mehrere Gärten und Gartenanlagen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Unser Garten ist keine Nachbildung eines bestimmten realen Gartens, vielmehr verdeutlicht er, dass die in Persien während der Antike entwickelte Gartenkunst bis heute unsere Vorstellung von einem idealtypischen Garten prägt – sei es im morgen- oder im abendländischen Kulturraum.
Licht und Schatten, Hitze und Kühle, das beruhigende Plätschern von Wasser, der betörende Duft von Blumen – der Garten ist ein von Menschen gemachtes Paradies. Und nicht von ungefähr ist das Wort „Paradies“ ebenfalls ein Vermächtnis aus dem alten Persien. Treten Sie ein und genießen Sie die paradiesische Atmosphäre unseres Persischen Gartens – einer Oase für die Sinne!
Iran
Frühe Kulturen zwischen Wasser und Wüste
13. April bis 20. August 2017
Vom ewigen Schnee auf den Gipfeln von Alborz und Zagros bis in die Gluthitze der Wüste Lut: Iran ist ein Land der Kontraste und Extreme. Doch Wüsten und Gebirge umschließen fruchtbare Täler und üppige Oasen, ökologische Nischen, die seit der Sesshaftwerdung von Menschen bewohnt wurden. Hier entstanden zunächst Dörfer, bald Städte, in denen Handwerk und Handel blühten, schließlich Staaten, deren Namen aus der Korrespondenz und Auseinandersetzung mit Babylonien und später den Griechen überliefert sind.
Hier wurzeln die iranischen Zivilisationen, deren Entwicklung im Aufstieg des achämenidischen Weltreichs gipfelte. Die Berge boten Schutz und Rohstoffe, wilde Tiere und mythische Wesen bevölkerten die Wildnis, bezeugt durch ihre Darstellungen: die Tierkampfszenen auf Steingefäßen aus den erst vor kurzem entdeckten Gräberfeldern von Jiroft im Südostiran, die phantasievolle Malerei auf den Keramikgefäßen aus Susa, die Kampfszenen auf dem Goldbecher von Hasanlu.
Die Ausstellung lüftet den Schleier vor den lange Zeit verborgenen Schätzen der iranischen Kulturen der Frühzeit, vom 7. Jahrtausend v. Chr. bis zum Aufstieg der Achämeniden im 1. Jahrtausend v. Chr., und sie öffnet Perspektiven auf eine in Europa wenig bekannte Bildwelt aus einem über Jahrzehnte verschlossenen Land. Die Schätze aus den Gräbern zweier elamischer Prinzessinnen und die spektakulären Funde aus den Gräberfeldern von Jiroft werden erstmals außerhalb Irans gezeigt.
Katharina Sieverding
Kunst und Kapital (Werke von 1967–2017)
11. März bis 16. Juli 2017
„Kein Bild ist denkbar ohne die Gesamtheit aller Bilder, die in der Welt sind.“
Katharina Sieverding gehört zu den international renommierten Künstlerinnen, die schon früh mit ungewöhnlichen Bildfindungen und einer innovativen medialen Kunstpraxis das künstlerische Potential der Fotografie erneuert haben. So gehört auch die Einführung des Großformates zu ihren essentiellen Ausstellungspraktiken zu einem Zeitpunkt, als es noch nicht selbstverständlich im Formatkanon war.
Bekannt geworden ist Sieverding durch die beispiellose Konsequenz, mit der sie filmisch und fotografisch ihr zum Teil extrem vergrößertes und auf vielfältige Weise manipuliertes Porträt seit den 1960er Jahren einsetzt und ab den 1970er Jahren die großformatigen Multilayer Montagen zur Weltlage – fast vorausschauend – erarbeitet und 1977 erstmalig auf der documenta 6 international veröffentlicht. Ihre künstlerische Praxis bildet die beschleunigten Bildprozesse der Gegenwart nicht nur ab, sondern hinterfragt sie kritisch im Sinne einer Verantwortung auch sich selbst gegenüber.
Der retrospektive Charakter der Ausstellung zeigt sich in einem Überblick ihrer seriellen Fotoarbeiten von 1967 bis heute, ergänzt durch raumhohe Projektionen, die es der Künstlerin erlauben, die innovative Kraft ihres Bildarchivs zu visualisieren. Eine Ergänzung im Foyer und eine künstlerische Erweiterung in den Stadtraum hinein belegen die notwendige öffentliche Sensibilisierung für die Kraft und Macht von Bildern.
Gregor Schneider
Wand vor Wand
2. Dezember 2016 bis 19. Februar 2017
Gregor Schneider, geboren 1969, ist ein international bedeutender Künstler, dessen Arbeiten regelmäßig zu intensiven und auch kontroversen Auseinandersetzungen führen. Seine Werke in unterschiedlichen Medien bilden einen großen Zusammenhang, der die neuere Geschichte Deutschlands mit den Un-Orten der persönlichen Existenz überkreuzt. Mitte der 1980er-Jahre begann er in vorhandene Räume die gleichen Räume noch einmal einzubauen. Inzwischen hat er ein umfangreiches Werk räumlicher Konstruktionen geschaffen, mit denen er alltäglichen Orten ihre Vertrautheit entzieht. Für die Ausstellung in der Bundeskunsthalle entwirft Schneider einen Ausstellungsparcours seiner wichtigsten Werke: Einzelnen Malereien (1982–1985) und der Dokumentation von frühen Aktionen (1984–1985) schließen sich vollständige, aus Haus u r ausgebaute Räume und neuere Arbeiten mit kulturell und geschichtlich bedeutsamen Gebäuden sowie Filme, verdoppelte Skulpturen und mit Personen inszenierte Situationen an.
Artists Against AIDS
25. November bis 6. Dezember 2016
Ausgewählte zeitgenössische Kunst kommt am 6. Dezember 2016 in der Bundeskunsthalle unter den Hammer. 68 Arbeiten wird Professor Henrik Hanstein vom Kunsthaus Lempertz, Köln, an diesem Tag in Bonn versteigern. Alle Kunstwerke sind Spenden der Künstler und Galerien, die von der Kuratorin Susanne Titz, Direktorin des Städtischen Museums Abteiberg in Mönchengladbach, zu Artists Against AIDS eingeladen wurden. Die Arbeiten können vorbesichtigt werden: sie sind vom 25. November bis zum 6. Dezember 2016 im Zentralkabinett der Bundeskunsthalle zu sehen. Den Erlös aus der Auktion gibt die Deutsche AIDS-Stiftung an HIV-infizierte und aidskranke Menschen weiter, die die Hilfe der Stiftung dringend brauchen. Schirmherrin von Artists Against AIDS ist Hannelore Elsner.
Eine kurze Geschichte der Menschheit
100.000 Jahre Kulturgeschichte
22. November 2016 bis 26. März 2017
Eine kurze Geschichte der Menschheit – unter diesem Titel ist das Buch des israelischen Historikers Yuval Noah Harari erschienen, das die Erzählstruktur der gleichnamigen Ausstellung bestimmt. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Israel Museums in Jerusalem wurde die Schau mit herausragenden Objekten aus dessen Sammlung entwickelt und kann nun erstmalig in Europa präsentiert werden.
Die archäologischen Objekte erzählen die Geschichte der Menschheit von ihrem Aufbruch in die Zivilisation bis in die Gegenwart. Warum starb der Neandertaler aus? Wird ihm der Eisbär folgen? Welchen Anteil haben wir daran?
Zu den gezeigten Objekten gehören unter anderen die ältesten bekannten Überreste einer Feuerstelle, die frühesten Zeugnisse für den Gebrauch von Schrift und Ziffern, eine fotografische Reproduktion der ältesten Niederschrift der Zehn Gebote sowie eine Ausgabe der Gutenberg-Bibel.
Eine Ausstellung des Israel Museums, Jerusalem, in Kooperation mit der Bundeskunsthalle, Bonn.
Touchdown
Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom
29. Oktober 2016 bis 12. März 2017
Die Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom begibt sich – als erste ihrer Art – auf eine kulturhistorische und experimentelle Spurensuche in unsere Vergangenheit und Gegenwart. Sie erzählt eine komplexe Beziehungsgeschichte. Sie beschreibt, wie Menschen lebten, leben und leben möchten – Menschen mit und ohne Down-Syndrom.
Aktiv von Menschen mit Down-Syndrom mit erarbeitet und vermittelt – als Experten in eigener Sache –, umfasst sie wissenschaftliche und künstlerische Exponate aus Archäologie, Zeitgeschichte, Medizin, Genetik, Film und bildender Kunst. In ihrer inhaltlichen Tiefe und lebendigen Vielstimmigkeit will die Ausstellung – statt fertiger Antworten – vor allem einen Beitrag zu einer nachhaltig klügeren Debatte um gesellschaftliche Vielfalt und Teilhabe leisten.
Eine Kooperation mit dem Forschungsprojekt TOUCHDOWN 21.
Der Rhein
Eine europäische Flussbiografie
9. September 2016 bis 22. Januar 2017
Der Rhein ist eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt. Seit Jahrtausenden befördert er Kohle, Baumaterial und Menschen, aber auch Luxusgüter und Kunstschätze, Waffen, Ideen, Märchen und Mythen durch halb Europa.
Beeindruckende Städte, Klöster und Kathedralen, aber auch Ballungsräume und Industrieansiedlungen säumen den Strom. Er war und ist Grenze und verbindendes Element gleichermaßen und prägt bis heute die Menschen, die sich an seinen Ufern niedergelassen haben. Er wurde reguliert, begradigt, verschmutzt, umkämpft, erobert und besetzt. Die Ausstellung folgt der kulturpolitischen Botschaft der am Rhein entstandenen EU zu grenzüber-schreitender Kooperation seiner anliegenden Staaten. Sie begleitet den Rhein von seinen Quellen bis zum Rhein-Maas-Schelde-Delta und erzählt von folgenreichen und teils dramatischen Ereignissen aus über 2000 Jahren Kulturgeschichte.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Kooperation mit dem LVR-LandesMuseum Bonn.
Juergen Teller
Enjoy Your Life!
10. Juni bis 25. September 2016
Juergen Teller zählt international zu den gefragtesten Fotografen der Gegenwart. Seine Arbeiten bewegen sich permanent an der Schnittstelle zwischen Kunst und kommerzieller Fotografie, sein Stilmittel ist das Porträt: In den Bereichen Musik, Fashion, VIPs, Alltag und Landschaft gelingt es Juergen Teller, mit einem sehr eigenen Gespür für Personen, Situationen, Milieus und Klischees unmittelbare, manchmal scheinbar einfache Bildkompositionen zu schaffen.
In der Ausstellung verwandeln Arbeiten wie Siegerflieger und My Man Crush, Pep Guardiola das Foyer in ein ‚Public Viewing‘, wo Ansichten von Siegen und Niederlagen Tellers Gespür für die Dokumentation der entscheidenden Augenblicke belegen. Andere Werkgruppen sind autobiografisch und manchmal anekdotisch geprägt: stille Landschaften aus Nürnberg, ehrliche, ungeschönte Selbstinszenierungen wie The Clinic und subjektive Dokumentationen der Auseinandersetzung mit seiner Jugend und Heimat wie Irene im Wald. In den neuesten Serien Mit dem Teller nach Bonn und Plates/Teller scheinen alle bisherigen Themen und Kompositionen als Konzentrat zusammenzufließen.
Parkomanie
Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler
14. Mai bis 18. September 2016
Die Gärten Europas waren schon immer Orte ausgedehnten Müßiggangs und purer Freude am Leben im Freien. Als komplexe Gesamtkunstwerke definieren sie die Schnittstelle zwischen Natur und Kultur. Diesem Ansatz folgte auch Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785–1871): Der exzentrische Lebemann, passionierte Weltreisende und Literat wird heute vor allem als genialer Gartenkünstler wiederentdeckt. Seine nach englischen Vorbildern angelegten Landschaftsparks in Bad Muskau/Łęknica, Babelsberg und Branitz zählen zu den Höhepunkten europäischer Landschaftsgestaltung im 19. Jahrhundert. Diese drei Parks stehen im Mittelpunkt der Ausstellung, die das Leben und Werk des Fürsten Pückler nachzeichnet. Parallel dazu wird auf dem Dach der Bundeskunsthalle ein Gartenreich entstehen, dessen Gestaltungsprinzipien die Ideen Pücklers aufgreifen.
Das Bauhaus
Alles ist Design
1. April bis 14. August 2016
Das Bauhaus war eine der einflussreichsten Kulturinstitutionen des 20. Jahrhunderts. Hier flossen die prägenden Strömungen der europäischen Avantgarde wie in einem Schmelztiegel zusammen. Zu einem Mythos stilisiert, wurde das Bauhaus aber auch zum Inbegriff des modernen Design-Klischees. Die Ausstellung gibt eine umfassende Übersicht über den Design-Begriff des Bauhauses. Sie präsentiert eine Vielzahl seltener, teilweise nie gezeigter Exponate, dokumentiert aber auch die dahinter stehenden Entwicklungsprozesse und Gesellschaftsentwürfe. Zugleich konfrontiert sie die Bauhaus-Idee mit den aktuellen Entwicklungen im Design und mit den Werken zahlreicher Künstler der Gegenwart – aus dieser zeitgenössischen Perspektive betrachtet, offenbart das Bauhaus neue Facetten und eine überragende Aktualität. Mit ihren Werken in der Ausstellung vertreten sind Künstler und Designer wie Marianne Brandt, Marcel Breuer, Ronan & Erwan Bouroullec, Lyonel Feininger, Joseph Grima, Walter Gropius, Olaf Nicolai, Oskar Schlemmer und viele mehr.
Pina Bausch
und das Tanztheater
4. März bis 24. Juli 2016
Pina Bausch (1940-2009) gilt als Pionierin des modernen Tanztheaters und eine der einflussreichsten Choreografinnen des 20. Jahrhunderts. In der Bundeskunsthalle wird ihr Schaffen nun erstmals in Form einer Ausstellung erfahrbar gemacht.
Gemeinsam mit ihrer Kompanie entwickelte Pina Bausch die künstlerische Form des Tanztheaters, das den Tanz auf einzigartige Weise mit Schauspiel und künstlerischer Performance verbindet. Mit diesem Ansatz sprengte sie nicht nur die Konventionen des klassischen Balletts, sondern ließ auch den eher an formalen Prinzipien orientierten modernen Tanz hinter sich.
Objekte, Installationen, Fotografien und Videos stammen aus den einzigartigen Beständen des Pina Bausch Archivs. Herzstück der Ausstellung ist ein Nachbau der „Lichtburg“ - jenes legendären Proberaums in einem alten Wuppertaler Kino, in dem Pina Bausch den größten Teil ihrer Stücke gemeinsam mit ihren Tänzerinnen und Tänzern entwickelt hat. Fremden wird nur selten Zutritt zu diesem intimen Raum gewährt. In der Bundeskunsthalle aber wird er zum Raum der Begegnung mit Mitgliedern des Tanztheaters, die den Besuchern Bewegungsqualitäten und kleine Bewegungssequenzen vermitteln; Performances, Tanz-Workshops, öffentliche Proben, Gespräche, Filme und mehr lassen ihn zum lebendigen Erfahrungsraum werden.
Attitudes
Eine Ausstellung von Stipendiatinnen und Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung
29. Januar bis 6. März 2016
Kuratiert von Marcel Odenbach und Beate Eckstein, zeigt die Ausstellung, wie sich gesellschaftspolitisches Engagement - eine wesentliche Voraussetzung der Förderung durch die Friedrich-Ebert-Stiftung - in der künstlerischen Arbeit niederschlagen kann. Fotografie und Videokunst sind die Medien, mit denen Künstlerinnen und Künstler unmittelbar auf gesellschaftspolitische Umbrüche auf nationaler oder internationaler Ebene reagieren können, mit denen sie aber auch Fragen nach der eigenen Identität in einer sich schnell verändernden Welt stellen. Plastische Arbeiten und Installationen ergänzen die Ausstellung.
Folgende Künstlerinnen und Künstler sind mit ihren Arbeiten vertreten: Yevgenia Belorusets, Elena Dormeier, Soso Dumbadze, Sarah Held, Franziska Kabisch, Marie Kirchner, Thanh Long, Mariam Mekiwi, René Patzwaldt, Laura Popplow, Neda Saeedi, Jana Kerima Stolzer.
Isa Genzken
Modelle für Außenprojekte
15. Januar bis 17. April 2016
Isa Genzken, geboren 1948, zählt zu den bedeutendsten und vielschichtigsten Künstlerinnen Deutschlands. Kunsthistorisch lassen sich ihre Arbeiten mit dem Minimalismus, der Konzeptkunst, der Pop Art und dem Readymade bzw. dem objet trouvé in Verbindung bringen – neu justiert in der Gegenwart. Die dreifache Documenta-Teilnehmerin wurde mit zahlreichen internationalen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt.
Die exquisite Ausstellung in der Bundeskunsthalle zeigt 35 Modelle der realisierten und nicht realisierten Außenprojekte, von denen einige in diesem Sommer in der zentralen Ausstellung All the World’s Futures auf der Biennale in Venedig zu sehen sind. Die Bonner Präsentation vervollständigt dieses ungewöhnliche Konvolut im Gesamtwerk, das wie eine kleine Retrospektive der Außenskulpturen anmutet, um Hintergrundinformationen zu den einzelnen Projekten. Diese neuen Arbeiten ermöglichen exemplarisch ein Verständnis für die bildnerischen bzw. bildhauerischen Strategien dieser außergewöhnlichen Künstlerin. Als Modelle einer urbanen Realität sind sie Reflexionen über räumliche Kontexte.
Bundeskunsthall Of Fame
Graffiti & Street Art Festival
19. November bis 6. Dezember 2015
Echte Graffiti auf Museumswänden und Street Art im Ausstellungsraum – ein Widerspruch? Wir probieren es aus. In der Betonwand- und Straßenkulisse der nun beendeten Karl-Lagerfeld-Ausstellung eröffnet vorübergehend die größte Indoor-Hall-of-Fame Deutschlands: die BundeskunstHall Of Fame!
Das Graffiti & Street Art Festival lässt internationale Szenegrößen und Newcomer in der verlassenen Ausstellungsarchitektur im Sinne einer Jam-Session gemeinsam arbeiten und die Räume über einen Zeitraum von zehn Tagen neu gestalten. Der Fokus liegt dabei auf Street Art und Graffiti – zwei differenzierte Richtungen der Urban Art, die auch zu den ursprünglichsten gehören.
Artists Against AIDS
11. bis 25. November 2015
Ausgewählte zeitgenössische Kunst kommt am 25. November in der Bundeskunsthalle unter den Hammer. Etwa 50 Arbeiten wird Professor Henrik Hanstein vom Kunsthaus Lempertz, Köln an diesem Tag in Bonn versteigern. Alle Kunstwerke sind Spenden der Künstler und Galerien, die von Kurator Daniel Hug, Direktor der Art Cologne, zu Artists Against AIDS eingeladen wurden. Die Arbeiten können vorbesichtigt werden: sie sind ab dem 11. November für zwei Wochen in einer Ausstellung in der Ostgalerie der Bundeskunsthalle zu sehen. Den Erlös aus der Auktion gibt die Deutsche AIDS-Stiftung an HIV-infizierte und aidskranke Menschen weiter, die die Hilfe der Stiftung dringend brauchen. Schirmherrin von Artists Against AIDS ist Hannelore Elsner.
Japans Liebe zum Impressionismus
Von Monet bis Renoir
8. Oktober 2015 bis 21. Februar 2016
Rund 100 in Europa weitgehend unbekannte impressionistische Meisterwerke von Monet, Manet, Cézanne, Gauguin, Pissarro, Renoir, Sisley, van Gogh und anderen werden erstmals wieder in Europa gezeigt.
Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts begannen japanische Kunstliebhaber, Werke der französischen Impressionisten zu sammeln. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts erwarben der Industrielle Kojiro Matsukata, der eng mit Claude Monet befreundet war, und der Geschäftsmann Magosaburo Ohara hochkarätige Meisterwerke. Bis heute entstanden in Japan einzigartige und bedeutende Sammlungen, die in namhaften öffentlichen und privaten Museen gezeigt werden.
In der Bundeskunsthalle sehen Sie erstmals diese in Europa noch nie gezeigte Höhepunkte des Impressionismus. Hinzu kommen eindrucksvolle Werke japanischer Maler, die um 1900 die moderne, westlich inspirierte japanische Kunst begründeten. Zusammen veranschaulichen sie die wechselseitige Faszination, welche die Künstler Europas und Japans in ihren Bann schlug und so die Kunstgeschichte veränderte.
Hanne Darboven
Zeitgeschichten
11. September 2015 bis 17. Januar 2016
Die weltweit bedeutende, große Konzeptkünstlerin Hanne Darboven (1941–2009) entwarf als wachsame Beobachterin des politischen Geschehens ihrer Zeit umfangreiche Werke, die auch als Kommentare zu Tagesereignissen zu lesen sind. Ihr faszinierendes Lebenswerk umfasst in stilistischer Vielfältigkeit ebenso Reflexionen über die Entwicklung unserer Geschichte, Kultur und Gesellschaft. Als Hommage an Dichter, Philosophen, Wissenschaftler, Politiker und Künstler setzt die Ästhetik ihrer seriellen Werke nach wie vor Maßstäbe. Die Verknüpfung von Kunst, Politik, Gesellschaft und privatem Lebensumfeld, sowie die Verbindung der einzelnen Ausdrucksformen, wie Literatur, bildende Kunst, Film und Musik, bestimmen die Themen ihrer Erinnerungsarbeit. Die Vergangenheit und das „Heute“ werden durch das Verweben von Texten, Fotografien oder Postkarten und Quersummenrechnungen zu einer Aussage collagiert, die sich durch unendlich viele implizierte (Zeit-)Geschichten lesen lässt.
Die Retrospektive in Bonn präsentiert die große Vielfalt ihrer charakteristischen Schreibarbeiten und ihr objektkünstlerisches Werk; Materialien aus dem geräumigen Atelier- und Wohnhaus – ein enzyklopädisch anmutendes Archiv der Dinge – machen den gedanklichen Kosmos der Künstlerin nachvollziehbar.
Hanne Darboven. Retrospektive in zwei Teilen
Eine Kooperation der Bundeskunsthalle, Bonn, und des Haus der Kunst, München, mit der Hanne Darboven Stiftung, Hamburg.
Vorbilder
25. August bis 6. September 2015
Ausstellung zur Kampagne VorBILDER
Sport und Politik vereint gegen Rechtsextremismus
22 Politiker- und Sportler-Paare positionieren sich gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung und treten ein für Fairplay, Demokratie und Menschenwürde. Die eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Porträts von Angelika und Bernd Kohlmeier sind im Rahmen intensiver Gespräche an mitunter ungewöhnlichen Orten entstanden. Alle Mitwirkenden, darunter Bundespräsident Gauck und Bundestrainer Joachim Löw, sind VorBILDER, die über Sport und Politik hinaus alle ermutigen möchten, Diskriminierung und Ausgrenzung die rote Karte zu zeigen. Die Fotoausstellung, die vom Bundesministerium des Innern in Auftrag gegeben wurde, ist bundesweit zu sehen.
Ärger im Paradies
24. April bis 11. Oktober 2015
14 zeitgenössische Künstler setzen sich im Dachgarten, auf dem Museumsplatz und im Foyer der Bundeskunsthalle mit den Themen „Garten“ und „Natur“ auseinander und erforschen die Gegensätzlichkeit von Natur und Kunst beziehungsweise von Natürlichkeit und Künstlichkeit. Der Garten steht symbolisch für die Kultivierung und Gestaltung von Natur, für die Zähmung wilden Wuchses und die urbane Sehnsucht nach bepflanzter Idylle. Seit dem 20. Jahrhundert ist der Garten auch ein zentrales Element moderner Städteplanung, sei es in Form von botanischen Gärten, Parkanlagen, kleineren Grünflächen im öffentlichen Raum und Naherholungsgebieten oder auch im privaten Bereich. Das Ausstellungsprojekt mit zeitgenössischer Kunst lässt eine heterogene Landschaft mit eigens von Künstlern gestalteten (Garten-)Räumen in situ, aber auch bereits existierenden Kunstwerken entstehen.
Mit Arbeiten von Michael Beutler, Vajiko Chachkhiani, Thea Djordjadze, Petrit Halilaj, Maria Loboda, Christian Philipp Müller, Olaf Nicolai, Tobias Rehberger, Natascha Sadr Haghighian, Michael Sailstorfer, Tino Sehgal, Rirkrit Tiravanija, Alvaro Urbano und Ina Weber.
22. Bundeswettbewerb
Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus
17. April bis 17. Mai 2015
Alle zwei Jahre treten die 24 deutschen Kunsthochschulen zum Bundeswettbewerb Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus an. Sie schicken jeweils zwei ihrer besten Studierenden in dieses einzigartige Rennen um die begehrten Geldpreise. Ziel des Wettbewerbs ist die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler. Sie erhalten Gelegenheit, ihre Werke außerhalb der Akademieräume unter professionellen Bedingungen zu zeigen. Für die meisten ist es das erste Mal, dass ihre Arbeiten in musealen Räumen ausgestellt und von der Kunstkritik unter die Lupe genommen werden. Die Ausstellung gibt einen repräsentativen Überblick über die künstlerische Ausbildung in der Bundesrepublik und ist eine großartige Gelegenheit, sich umfassend mit den Positionen der jüngsten Künstlergeneration auseinanderzusetzen.
Der Wettbewerb wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und organisiert vom Deutschen Studentenwerk.
Karl Lagerfeld
Modemethode
28. März bis 13. September 2015
Karl Lagerfeld zählt zu den weltweit renommiertesten Modedesignern und gilt als Ikone des Zeitgeists. Mit der Ausstellung Karl Lagerfeld. Modemethode beleuchtet die Bundeskunsthalle erstmals und umfassend den Modekosmos des Ausnahmedesigners und erzählt auf diese Weise ein Kapitel der Modegeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Karl Lagerfeld ist dafür bekannt, klassische Formen zeitgemäß zu erneuern und der Mode neue Impulse zu geben. Über eine Zeitspanne von nunmehr 60 Jahren zeugen seine Kreationen von einem außergewöhnlichen Gespür für das Lebensgefühl und die Strömungen der jeweiligen Zeit – ob in Haute couture und Prêt-à-porter für die Luxusmodehäuser Balmain, Patou, Fendi, Chloé, Karl Lagerfeld und Chanel oder der erschwinglichen Kollektion der Marke H&M.
Als Genie der Mode gilt Karl Lagerfeld nicht nur, weil er Klassiker wie das Chanel-Kostüm durch unkonventionelles Design stetig erneuert und sich seit Jahrzehnten als Modeschöpfer fortwährend neu erfindet. Sein Prinzip, die „Modemethode“, ist eine Gesamtkonzeption: Von den ersten Entwurfsskizzen bis zum fertigen Kleidungsstück, von den Accessoires über die Architekturkulisse und Musik der Modenschau bis zu den Fotos und dem Grafik-Design für Presse, Katalog, Werbung und Schaufensterdekoration entstammt jedes Detail dem Kopf und der Hand des Designers selbst.
Petrit Halilaj
She, Fully Turning Around, Became Terrestrial
6. März bis 18. Oktober 2015
Petrit Halilaj (geb. 1986) begibt sich in seinem Werk auf eine biografische und geschichtliche Spurensuche: Bilder der persönlichen Erinnerung werden zitiert und als Quelle für spätere Arbeiten genutzt, indem sie in die heutige Zeit und Realität und damit in einen neuen Kontext übersetzt werden. Halilaj betreibt eine Spurensicherung, die stellvertretend ist. In vielen seiner Installationen arbeitet er seine durch den Kosovokrieg (1998/99) geprägte Biografie auf und macht diese zu einem universellen Beispiel für die Suche nach Identität, das Wachhalten von Erinnerung und für die Beschäftigung mit dem Begriff Heimat.
Halilaj verwendet in seinen Arbeiten meist einfache Materialien wie Erde, Stroh, Holz, Beton, Steine oder die Trümmer seines zerstörten Elternhauses. Zudem aber auch aufgespürtes Archivmaterial, zum Beispiel aus dem zerstörten Naturhistorischen Museum in Pristina, Kosovo, um diese permanente Auseinandersetzung sichtbar zu machen.
Der Göttliche
Hommage an Michelangelo
6. Februar bis 25. Mai 2015
Michelangelo, „der Göttliche“, war schon zu Lebzeiten eine Legende. Sein herausragendes Werk wird bis heute von Künstlern bewundert, nachgeahmt und interpretiert. Der über fünf Jahrhunderte andauernde Einfluss der Werke Michelangelos liegt vor allem in seiner virtuosen Darstellung des menschlichen Körpers begründet. Er schuf ein Repertoire an Ausdrucksformen, das bis heute als Maßstab gilt.
Die Ausstellung erzählt von der immensen Wirkung Michelangelos auf die europäische Kunst. Im Mittelpunkt stehen nicht die Werke Michelangelos, sondern herausragende Skulpturen, Gemälde, Drucke und Zeichnungen von Künstlern wie Raffael, Giambologna, Caravaggio, Rubens, Delacroix, Rodin, Cézanne, Moore, Mapplethorpe, Lüpertz oder Struth, die sich mit den Werken des Florentiners auseinandergesetzt haben. Sie stehen im Dialog mit den großen Schöpfungen Michelangelos – wie der David-Skulptur in Florenz oder den Fresken der Sixtinischen Kapelle im Vatikan –, die in der Ausstellung mit Abgüssen, Kopien und Fotografien vertreten sind. Die Interpretationen seiner Arbeiten bis in die zeitgenössische Kunst reichen von Nachahmung und Hommage bis zur kritischen Distanzierung und machen die ungebrochene Aktualität Michelangelos auf faszinierende Weise sichtbar.
Targets
Fotografien von Herlinde Koelbl
31. Oktober 2014 bis 11. Januar 2015
Herlinde Koelbl gehört zu den renommiertesten Fotografinnen unserer Zeit. In ihrem neuen, international angelegten Kunstprojekt Targets beschäftigt sie sich mit militärischer Ausbildung und den kulturellen Unterschieden, die sich in den jeweils landestypischen Schießzielen widerspiegeln.
Der außergewöhnliche Fokus der Arbeit liegt auf den Schießzielen, an denen Männer und Frauen zu Soldaten und Soldatinnen ausgebildet und auf den Krieg vorbereitet werden. Herlinde Koelbl bereiste dafür Truppenübungsplätze u.a. in den USA, China, Russland, der Mongolei, Brasilien, Äthiopien, Norwegen und der Schweiz. In einem Zeitraum von sechs Jahren in fast 30 Ländern sind Fotografien zerfetzter menschlicher Silhouetten aus Pappe, von Schüssen durchlöcherter Plastikpuppen oder von Patronen durchsiebter Metallplatten entstanden. Die Aufnahmen werden ergänzt von Video- und Sound-Installationen und Porträts von Soldaten. Zitate aus Interviews geben einen persönlichen Einblick in die Situation der Soldaten auf den Übungsplätzen und in Kampfeinsätzen.
Das Projekt wurde gefördert durch die Körber-Stiftung.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Museum, Berlin.
Outer Space
Faszination Weltraum
3. Oktober 2014 bis 22. Februar 2015
Seit Menschengedenken ist der Weltraum Sehnsuchtsort und Projektionsfläche der forschenden Neugier. Wie ist das Universum entstanden? Woher kommen wir? Gibt es intelligente Zivilisationen auf anderen Planeten? Diese Fragen beschäftigen Philosophen und Naturwissenschaftler, Schriftsteller, Filmemacher und Künstler, Spinner und Visionäre gleichermaßen. Stets hat ein intensiver Austausch zwischen Kultur und Wissenschaft stattgefunden, naturwissenschaftliche und technologische Erkenntnisse sind in künstlerische Produktionen eingeflossen, und umgekehrt haben visionäre Ideen und Entwürfe den Wissenschaften wichtige Impulse gegeben. In der Tradition der großen interdisziplinären Ausstellungen untersucht die umfangreiche Schau diese Schnittstellen in 12 assoziativ gestalteten Kapiteln und schlägt einen Bogen von Objekten aus der Raumfahrt, wissenschaftlichen Exponaten und Science-Fiction bis hin zu Positionen der Kunst aus Vergangenheit und Gegenwart.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.
Afrikanische Meister
Kunst der Elfenbeinküste
28. Juni bis 5. Oktober 2014
Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Überzeugung der modernen Kunstgeschichte, dass in sogenannten primitiven Kulturen – nicht anders als in frühen Hochkulturen oder in den westlichen Regionen des Erdballs – individuelle Meister einzigartige Werke höchster Qualität schufen. Über 200 bedeutende Masken, Figuren und Gebrauchsgegenstände der Elfenbeinküste und ihrer Nachbarländer, geschaffen von hoch begabten Bildhauern verschiedener Kunstregionen, setzen neue Akzente bei der Beurteilung der Rolle des Künstlers in der afrikanischen Gesellschaft. Erklärtes Ziel der Präsentation ist es, die unvergleichlichen Werke der – namentlich meist unbekannten – großen Bildhauer in einen kunsthistorischen Kontext zu stellen, der durchaus vergleichbar ist mit demjenigen unserer großen Meister von Michelangelo bis Picasso.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Bonn, in Kooperation mit dem Museum Rietberg Zürich.
Artists Against AIDS
Für die Deutsche AIDS-Stiftung
23. Mai bis 4. Juni 2014
Für die Deutsche AIDS-Stiftung kommen am 4. Juni in der Bundeskunsthalle 70 Kunstwerke unter den Hammer. Professor Henrik Hanstein vom Kunsthaus Lempertz, Köln, versteigert in Bonn bereits zum vierten Mal ehrenamtlich für die Stiftung.
In diesem Jahr sind unter anderem Arbeiten von Björn Braun, Maria Eichhorn, Monika Sosnowska, Thomas Struth, Rosemarie Trockel und Erwin Wurm im Angebot. Für die gute Sache hatte Susanne Kleine, Ausstellungsleiterin der Bundeskunsthalle und ehrenamtliche Kuratorin von Artists Against AIDS, Künstlerinnen und Künstler um eine Kunstspende gebeten. Den Erlös der Auktion gibt die Deutsche AIDS-Stiftung in diesem Jahr an betroffene Frauen und ihre Familien weiter. Schirmherrin von Artists Against AIDS ist Hannelore Elsner.
Abenteuer Orient
Max von Oppenheim und seine Entdeckung des Tell Halaf
30. April bis 10. August 2014
1899 entdeckte der Kölner Bankierssohn, Diplomat und Forschungsreisende Max Freiherr von Oppenheim (1860–1946) auf dem Tell Halaf einen aramäischen Fürstensitz aus dem frühen 1. Jahrtausend v. Chr., Damit rückte er zum ersten Mal das Habur-Gebiet an der heutigen syrisch-türkischen Grenze in den Blickpunkt der archäologischen Forschung. Der zentrale Bereich der Ausstellung lässt die lang vergangene Welt der Aramäer wiederauferstehen und präsentiert herausragende archäologische Funde, die bereits 2011 in Berlin Furore gemacht haben. Monumentale steinerne Bildwerke, fantastische Reliefs und kostbare Grabbeigaben belegen den Reichtum des Palasts vom Tell Halaf und anderer aramäischer Fürstensitze. In der Ausstellung wird zum ersten Mal die berühmte Eingangsfassade des West-Palasts mit den originalen Bildwerken nachgestellt, ergänzt durch eine virtuelle Rekonstruktion des gesamten antiken Siedlungshügels. Eine Nachbildung von Oppenheims ikonischer Fassadenrekonstruktion aus den 1930er-Jahren ziert heute den Eingang des Nationalmuseums im syrischen Aleppo.
Leitfaden der Ausstellung ist Max von Oppenheims Biografie und seine lebenslange Liebe zum Orient. Sie spricht aus jedem einzelnen der luxuriösen orientalischen Gewänder und Accessoires, die Oppenheim privat gesammelt hat. Eine prachtvolle Auswahl dieser Sammlungsstücke wird in Bonn zum ersten Mal gemeinsam mit Oppenheims archäologischer Entdeckung präsentiert. Die Funde vom Tell Halaf, die in einer Berliner Bombennacht des Jahres 1943 zerstört und rund 60 Jahre später auf spektakuläre Weise restauriert werden konnten, erzählen nicht nur von einer 3000 Jahre alten Kultur, sondern sind auch zu einem bewegenden Zeugnis deutscher Zeitgeschichte geworden.
Kasimir Malewitsch
und die russische Avantgarde
8. März bis 22. Juni 2014
Kasimir Malewitsch (1879–1935) gehört zu den prägendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Der Künstler, Theoretiker und Lehrer ist im Westen vor allem als Begründer des Suprematismus – der reinen gegenstandslosen Kunst – bekannt. Doch sein künstlerisches Gesamtwerk wurzelt im Spannungsfeld zwischen den beiden Polen Abstraktion und Figuration, zwischen einer universalen Idee vom Mensch-Sein und dem erklärten Willen, mit künstlerischen Mitteln eine neue Welt zu gestalten. Die Ausstellung präsentiert mit über 300 Werken aus den Bereichen Malerei, Grafik und Skulptur die zentralen Schaffensphasen Malewitschs von den symbolistischen Anfängen über die frühen abstrakten Bildfindungen bis zu den figürlichen Darstellungen der späteren Jahre.
An der Ausstellung sind zahlreiche internationale Leihgeber beteiligt. Erstmalig werden umfangreiche Werkgruppen aus den Sammlungen von Nikolay Chardschijew (heute Khardziev-Chaga Cultural Foundation/Stedelijk Museum Amsterdam) und George Costakis (heute im State Museum of Contemporary Art Thessaloniki) dem Publikum vorgestellt.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Stedelijk Museum Amsterdam und mit der Tate Modern, London.
Florenz!
22. November 2013 bis 9. März 2014
Florenz fasziniert seit jeher durch sein reichhaltiges Kulturerbe. Philosophen, Schriftsteller, Architekten, Ingenieure, Maler und Bildhauer haben in der Stadt am Arno über Jahrhunderte unzählige Meisterwerke geschaffen. Florenz, das ist die Stadt von Dante und Boccaccio, von Donatello und Michelangelo, von Amerigo Vespucci und Machiavelli und die Heimat der Medici.
Die Ausstellung geht dieser Faszination nach, indem sie – zum ersten Mal in Deutschland – der toskanischen Hauptstadt und dem „wunderbaren florentinischen Geist“ (Jacob Burckhardt) eine umfangreiche Präsentation widmet. Sie zeichnet das Porträt der Stadt über eine Zeitspanne von fast 700 Jahren: von der Wirtschaftsmacht des Mittelalters über die Wiege der Renaissance bis zur Bedeutung als intellektuelles und kosmopolitisches Zentrum im 19. Jahrhundert.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit der Soprintendenza Speciale per il Patrimonio Storico, Artistico ed Etnoantropologico e per il Polo Museale della città di Firenze und mit dem Kunsthistorischen Institut in Florenz – Max-Planck-Institut.
Villa Romana 1905–2013
Das Künstlerhaus in Florenz
22. November 2013 bis 9. März 2014
Parallel zur Ausstellung Florenz!, der ersten großen Präsentation in Deutschland von über 700 Jahren Kunst und Kultur der toskanischen Hauptstadt, stellt die Bundeskunsthalle die Villa Romana vor. Die Ausstellung reflektiert die Historie des Künstlerhauses – eines Ortes der jeweils zeitgenössischen künstlerischen Produktion und des internationalen Austausches –, indem Werke aus den Gründungsjahren und der Nachkriegszeit bis hin zur Gegenwartskunst gezeigt werden. Die Villa Romana wurde 1905 von dem deutschen Maler Max Klinger ins Leben gerufen. Bis heute ist die Kernaufgabe des Künstlerhauses die Vergabe des Villa Romana-Preises. Er wird jährlich an vier herausragende, in Deutschland lebende Künstler vergeben und ist mit einem Stipendium in Florenz verbunden. Die Präsentation der Werke verschiedenster Preisträger – bis hin zu den aktuellen von 2013 – und Arbeiten, die sich ganz direkt mit der Metropole Florenz auseinandersetzen, runden das Bild der Ausstellung ab und geben faszinierende Einblicke in das Schaffen der Villa Romana.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Zusammenarbeit mit dem Verein Villa Romana e.V.
1914
Die Avantgarden im Kampf
8. November 2013 bis 23. Februar 2014
Der Erste Weltkrieg gilt als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts". 70 Millionen Soldaten standen in Europa, Afrika, Asien und auf den Weltmeeren unter Waffen, 17 Millionen Menschen verloren ihr Leben. Die prägenden Jahre von 1914 bis 1918 waren Endpunkt und Neubeginn zugleich. Mitten in den Auseinandersetzungen kämpften auch die Künstler, und die Ereignisse hinterließen in ihren Werken deutliche Spuren. Während vor dem Krieg die europäischen Avantgarden einen engen Austausch untereinander pflegten, zerstörte der große Krieg dieses fruchtbare Zusammenspiel auf brutale Weise. Bei Kriegsende waren die Weichen für die richtungsweisenden Strömungen des 20. Jahrhunderts gestellt. Die Ausstellung präsentiert die künstlerischen Aktivitäten dieser dramatischen Zeit anhand herausragender Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen von Beckmann, Dix, Kandinsky, Kirchner, Klee, Lehmbruck, Macke, Malewitsch, Marc, Picasso, Schiele und weiteren Künstlern.
Missing Sons
Verlorene Söhne
8. November 2013 bis 23. Februar 2014
Ausgehend vom Ersten Weltkrieg schlägt die Ausstellung Missing Sons. Verlorene Söhne eine Brücke bis ins 21. Jahrhundert. Millionen von Toten und Vermissten sowie die Trauer der Hinterbliebenen bewirkten einen fundamentalen Einschnitt, der unsere Gesellschaft bis heute prägt . Alles, was von den Vermissten übrigbleibt, sind ihre Namen, verdeutlicht an den Gedenkorten durch die Inschriften mit langen Namenslisten. Wie sind die Menschen mit dem Verschwinden umgegangen, mit der Erinnerung, mit der Trauer? Diese Fragen erörtert die Präsentation, die der Ausstellung 1914. Die Avantgarden im Kampf nachbarschaftlich zur Seite steht, anhand von Fotografien – nicht nur im Hinblick auf zwischenstaatliche Kriege, sondern auch auf Diktaturen, Bürgerkriege und den Terroranschlag vom 11. September 2001.
Echoraum
„A Great Exhibition“
8. November 2013 bis 23. Februar 2014
Museen sind Orte der Geschichte und der Geschichten. Orte der individuellen Erzählung also, die mit dem Besuch einer Ausstellung beginnt. Was für ein Eindruck entsteht aber, wenn man nicht selbst Besucher ist, wenn die Erfahrung einer Ausstellung allein auf Erzählung beruht? In der Narration greifen Bilder und Einbildung ineinander, der Zuhörer fängt an, sich anhand der Sprache einen Raum vorzustellen, eine Ausstellung, ein Konzept – „A Great Exhibition“.
Echoraum ist eine Kooperation der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland mit verschiedenen internationalen Kunsthochschulen, die jeweils im Zwei-Jahres-Rhythmus wechselt. Im Ausstellungsbereich des Untergeschosses stellen Studenten und Absolventen der Hochschulen ihre Projekte im Sinne eines Experimentallabors vor. „A Great Exhibition“ ist die vierte Ausstellung, die in Kooperation mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) stattfindet.
John Bock
Im Modder der Summenmutation
3. Oktober 2013 bis 12. Januar 2014
Mit der Ausstellung Im Modder der Summenmutation präsentiert die Bundeskunsthalle eine Fusion der wichtigsten Stränge in John Bocks Kunstschaffen und wagt dabei den Grenzgang zwischen Retrospektive und neuer Produktion.
Einige seiner fulminanten Aktionen, die John Bock selbst Vorträge nennt, werden in veränderter Form als „RE-Vorträge“ zur Wiederaufführung gebracht. Zugleich wird live in der Ausstellung ein neuer Film produziert, der später an gleicher Stelle zu sehen ist. Sowohl bestehende Installationen aus verschiedenen Kontexten als auch neue Arbeiten des Künstlers summieren sich hier und mutieren gemeinsam zu einem neuen, pulsierenden Gebilde: Im Modder der Summenmutation ist eine Überblicksschau, die ganz in Bock’scher Manier den geordneten Überblick verweigert. Die Frage „Was kann Ausstellen heute bedeuten?“, beantwortet John Bock hier mit einer bedingungslos offensiven Geste – ein Plädoyer für die fortwährende Erweiterung des Kunstbegriffs.
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die erstmalig alle bisherigen Vorträge und Filme von John Bock als umfassende Textsammlung dokumentiert.
Kleopatra
Die ewige Diva
28. Juni bis 6. Oktober 2013
Kaum eine historische Persönlichkeit wird in der Öffentlichkeit so kontrovers wahrgenommen wie Kleopatra VII., Ägyptens letzte Herrscherin (69–30 v. Chr.). Ihre Schönheit ist legendär. Sie gilt als hochgebildet und verführerisch, machtbewusst und durchtrieben, unberechenbar und mutig. Ihr bewegtes Leben und ihre schillernde Persönlichkeit inspirieren bis heute zahlreiche Schriftsteller, Maler und Musiker. Seit über 2000 Jahren erschafft jede Epoche ihr unverwechselbares Kleopatra-Bild. Es hinterfragt nicht nur die unterschiedlichen Weiblichkeitsmodelle, sondern auch die kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Anliegen ihrer Entstehungszeit. Diese erstaunliche Tatsache bietet den Ausgangspunkt für unsere interdisziplinär angelegte Ausstellung. Sie zeigt die vielen Gesichter der Kleopatra von der Antike bis in die aktuelle Popkultur. Herausragende Werke der Skulptur, Malerei, Fotografie, Film- und Videokunst verlocken den Betrachter zu einer Spurensuche in Zeit und Raum, die auch Fragen nach der eigenen Identität aufwirft.
Kleopatra
Der orientalische Garten auf dem Dach der Bundeskunsthalle
17. Mai bis 6. Oktober 2013
Ausgehend vom Ersten Weltkrieg schlägt die Ausstellung Missing Sons. Verlorene Söhne eine Brücke bis ins 21. Jahrhundert. Millionen von Toten und Vermissten sowie die Trauer der Hinterbliebenen bewirkten einen fundamentalen Einschnitt, der unsere Gesellschaft bis heute prägt . Alles, was von den Vermissten übrigbleibt, sind ihre Namen, verdeutlicht an den Gedenkorten durch die Inschriften mit langen Namenslisten. Wie sind die Menschen mit dem Verschwinden umgegangen, mit der Erinnerung, mit der Trauer? Diese Fragen erörtert die Präsentation, die der Ausstellung 1914. Die Avantgarden im Kampf nachbarschaftlich zur Seite steht, anhand von Fotografien – nicht nur im Hinblick auf zwischenstaatliche Kriege, sondern auch auf Diktaturen, Bürgerkriege und den Terroranschlag vom 11. September 2001.
Echoraum IX
„Auflauf der Fassaden“
17. Mai bis 6. Oktober 2013
Die Ausstellung vereint künstlerische Positionen, die um das Thema der Aneignung von Raum und Architektur kreisen. Die Arbeiten fressen sich in Wände, verflüssigen Gemäuer, schneiden Fassaden auf und besetzen, zumindest für den Moment, die Kellerräume der Bundeskunsthalle in Bonn. Das wechselseitige Wirken des handelnden Menschen auf die Architektur lässt die Gegensätze von Gestein und Beweglichkeit aufeinanderprallen.
Echoraum ist eine Kooperation der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland mit verschiedenen internationalen Kunsthochschulen, die jeweils im Zwei-Jahres-Rhythmus wechselt. Im Ausstellungsbereich des Untergeschosses stellen Studierende und Absolvent*innen der Hochschulen ihre Projekte im Sinne eines Experimentallabors vor. „Auflauf der Fassaden“ ist die dritte Ausstellung, die ab 17. Mai in Kooperation mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) stattfindet.
Atlas 2013
Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus
3. Mai bis 2. Juni 2013
Alle zwei Jahre präsentiert die Bundeskunsthalle Arbeiten von Studierenden aller 24 Kunsthochschulen Deutschlands. Jede Kunsthochschule entsendet zwei Studierende zur Ausstellung. Aus den insgesamt 48 Positionen ermittelt eine unabhängige dreiköpfige Jury die Preisträgerinnen und Preisträger. Vergeben werden Geldpreise im Wert von insgesamt 20.000 € und zwei Arbeitsstipendien. 2013 wird der Wettbewerb zum 21. Mal durchgeführt. Sein Ziel ist die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler. Die Gestaltung von Katalog, Plakat und Internetauftritt übernimmt jeweils eine der beteiligten Hochschulen. Für den kommenden Wettbewerb ist die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig dafür verantwortlich.
Der Wettbewerb Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus besteht seit 1983 und wird seit 1994 in der Bundeskunsthalle ausgetragen. Er wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Deutschen Studentenwerk in Zusammenarbeit mit der Bundeskunsthalle organisiert.
Artists Against AIDS
2. Mai bis 15. Mai 2013
Die Deutsche AIDS-Stiftung veranstaltet am 15. Mai 2013 bereits zum dritten Mal die Auktion Artists Against AIDS in den Räumen der Bundeskunsthalle. Dazu haben gut 50 Künstler und Künstlerinnen ihre Werke gespendet. Alle Kunstspenden werden vor der Auktion, in der Zeit vom 3. bis zum 15. Mai, in der Ostgalerie der Bundeskunsthalle zu sehen sein. Kuratorin ist Heike Munder vom Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich. Wie auch 2012 hat die Schauspielerin Hannelore Elsner die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen.
Das irokesische Langhaus
22. März bis 3. November 2013
Begleitend zur Ausstellung Auf den Spuren der Irokesen entstand auf dem Bonner Museumsplatz ein großes irokesisches Langhaus. Das traditionelle Wohnhaus der Irokesen ist zugleich Symbol ihrer Stammesliga, denn nicht umsonst nennen sie sich selbst Haudenosaunee, „die Menschen des Langhauses“.
Das Langhaus ist umgeben von einer Gartenlandschaft. Neben der White Pine, dem Baum des Friedens, unter dem die Irokesen bei der Gründung ihrer Liga das sprichwörtlich gewordene Kriegsbeil begruben, zeigt ein schildkrötenförmiges Beet eine Fülle von Heil- und Ritualpflanzen des nordamerikanischen Waldlandes. Ein spannendes Rahmenprogramm macht die ursprüngliche Lebensweise der Irokesen erlebbar.
Auf den Spuren der Irokesen
22. März bis 4. August 2013
Gefürchtete Krieger und begnadete Diplomaten – die Irokesen, ursprünglich beheimatet im heutigen US-Staat New York, hielten im 17. und 18. Jahrhundert die kolonialen Armeen Europas in Atem. Gleichzeitig inspirierte ihr Zusammenschluss zu einer einflussreichen Stammesliga die europäische Geistesgeschichte. Die gesellschaftliche Gleichstellung ihrer Frauen gab der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts wichtige Impulse, im 20. Jahrhundert wurde ihre Haartracht zum Symbol der Punk-Kultur. Wer aber waren und sind die Irokesen? Mit einzigartigen Leihgaben aus den USA, Kanada sowie zahlreichen Museen Europas begibt sich die Ausstellung zum ersten Mal auf eine umfassende Spurensuche durch die Jahrhunderte. Historische Gemälde und Zeichnungen, kostbare ethnografische Stücke und herausragende Beispiele irokesischer Gegenwartskunst erzählen ihre wechselvolle Geschichte, geprägt von Krieg, Handel, christlicher Missionierung, Landverlust und Isolation auf Reservationen. Thema ist jedoch auch das Wiedererstarken ihrer kulturellen Identität im 20. und 21. Jahrhundert.
Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland
Ankäufe von 2007 bis 2011
18. Januar bis 14. April 2013
Echoraum
„Ein Raum und der hätte keine Richtung“
30. November 2012 bis 7. April 2013
Echoraum ist eine Kooperation der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland mit verschiedenen internationalen Kunsthochschulen, die jeweils im Zwei-Jahres-Rhythmus wechselt. Im Ausstellungsbereich des Untergeschosses stellen Studierende der Hochschulen ihre Projekte im Sinne eines Experimentallabors vor.
„Ein Raum und der hätte keine Richtung“ ist die zweite Ausstellung, die im Rahmen der zweijährigen Kooperation der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn mit der Hochschule für bildende Künste in Hamburg stattfindet. Gezeigt werden Arbeiten von acht verschiedenen Künstler(inne)n und Künstlergruppen, die sich auf unterschiedlichste Weise mit dem Topos des Raumes befassen. Vielfältige Facetten der raumkonstituierenden Elemente werden hinterfragt, ein Raum ohne Richtung angedacht.
Schätze der Weltkulturen
Die großen Sammlungen: The British Museum
30. November 2012 bis 7. April 2013
Die Ausstellung vereint mehr als 250 einzigartige Objekte aus den Sammlungen des British Museum. Mit Werken aus aller Welt und allen Epochen vermittelt sie einen Überblick über zwei Millionen Jahre Kulturgeschichte und einen Eindruck vom Reichtum der Sammlungen des British Museum, die in über 250 Jahren aufgebaut wurden.
In den ersten sechs Abteilungen erzählen die Werke von den Kulturen und der Geschichte der großen geografischen Regionen: Afrika, dem Nahen Osten, Asien, Amerika, Ozeanien und Europa. In der letzten Abteilung, „Moderne Welt“, begegnen dem Besucher zeitgenössische Kunstwerke aus aller Welt. Die Gegenüberstellung von Objekten verschiedener Kulturkreise und Epochen eröffnet Einblicke in die Vielfalt und Vielgestaltigkeit der Kulturen dieser Erde. Gleichzeitig zeigt sie, wie die von uns als Schätze gehüteten Objekte Ideen und Vorstellungen verkörpern, die der gesamten Menschheit gemein sind: Religion und Glaube, Politik und Macht, wirtschaftlicher und technischer Fortschritt, künstlerischer Ausdruck und gesellschaftliche Aktivität.
Narren. Künstler. Heilige.
Lob der Torheit
31. August bis 2. Dezember 2012
In allen menschlichen Gesellschaften gibt es die Figur des Exzentrikers, der am Rande steht, als Außenseiter gilt, und einerseits verachtet, aber andererseits als besonders und herausgehoben wahrgenommen wird. Die Ausstellung Narren. Künstler. Heilige. Lob der Torheit mit ihren ca. 250 Exponaten verfolgt die unterschiedlichsten Ausprägungen dieser universalen Figur und spürt ihr in allen Weltkulturen und Epochen nach. Zeitlich schlägt sie einen Bogen von altägyptischen Zeugnissen bis zu jüngsten Werken des 21. Jahrhunderts und beweist, dass trotz aller oberflächlichen Verschiedenheit des Ausdrucks die archetypische Figur und ihre Funktion seit 3.000 Jahren Menschheitsgeschichte unverändert aktuell sind.
Pixar
25 Years Of Animation
6. Juli 2012 bis 6. Januar 2013
PIXAR – 25 Years of Animation bringt die Figuren aus den Animationsfilmen wie Findet Nemo, Ratatouille, Das große Krabbeln, Oben oder Cars nach Bonn. Erstmalig in Deutschland werden mehr als 500 Exponate zur Entstehung der computeranimierten Spielfilme aus den kalifornischen Pixar-Studios präsentiert.
Pixar, heute zur Walt Disney Company gehörend, begann im Jahr 1986 mit Kurz- und Werbefilmen. 1995 revolutionierte das Unternehmen mit Toy Story, dem ersten vollständig computeranimierten Film, das Genre Trickfilm. Mehr als 40 Millionen Kinobesucher haben die zwölf großen Spielfilme seither in Deutschland gesehen.
Am Anfang
Anselm Kiefer. Werke aus dem Privatbesitz Hans Grothe
20. Juni bis 16. September 2012
Anselm Kiefer, geboren 1945, ist einer der bedeutendsten internationalen Künstler unserer Zeit. Im Laufe seiner künstlerischen Produktion schaffte er systematisch seinen eigenen labyrinthischen Kosmos, was ihm bis heute erlaubt, existenziellen Fragen nach den Mythen, der christlichen Religion, der jüdischen Mystik, der Geschichte, der Natur (bis hin zur Atomenergie), der Musik und der Literatur in bildnerischen Strategien höchster ästhetischer Qualität nachzugehen.
In dieser Ausstellung werden wichtige Werke von 1978 bis 2012 aus dem Privatbesitz der Familie Grothe gezeigt. Weltweit einmalig ist dieses größte Werkkonvolut in einer privaten Sammlung. Die Auswahl des Sammlers belegt – auch in der Ergänzung um neu erworbene skulpturale Werke – eindrucksvoll die internationale Einzigartigkeit von Anselm Kiefers Werk.
Eine Kooperation mit der Stiftung für Kunst und Kultur e. V. Bonn.
Echoraum – Andere Räume
Fort & Jochen Schmith
30. November 2012 bis 7. April 2013
Echoraum ist eine Kooperation der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland mit verschiedenen internationalen Kunsthochschulen, die jeweils im Zwei-Jahres-Rhythmus wechselt. Im Ausstellungsbereich im Untergeschoß stellen Studenten und Absolventen der Hochschulen ihre Projekte vor.
Andere Räume ist die erste Ausstellung, die im Rahmen der zweijährigen Kooperation der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn mit der Hochschule für bildende Künste in Hamburg stattfindet.
Gezeigt werden Arbeiten der Künstlergruppen FORT und Jochen Schmith, die durch gezielte Eingriffe gewohnte Wahrnehmungsstrategien unterlaufen und den Raum des Museums in mimetischer Weise rekonstruieren um dem Betrachter neue Sichtweisen zu ermöglichen.
Internationaler Vogelflughafen
Ornithoport
7. Juni bis 21. Oktober 2012
Das Projekt Internationaler Vogelflughafen ist ein Ort und eine Idee zu einem neuartigen Umgang mit der Natur. Landeplätze für Flugzeuge gibt es viele, das Konzept eines Flughafens für Vögel ist bisher jedoch weltweit einzigartig. Mit dem Künstlerprojekt auf dem Dachgarten der Bundeskunsthalle sollen Kunst und Naturschutz gemeinsame Wege gehen. An diesem Ort wird die Natur selbst mit Begriffen aus der menschlichen Zivilisation belegt.
Der Vogelflughafen soll Vögel anlocken. Nachdem bereits ca. 25 Wildvogelarten, unter anderen der Hausrotschwanz und der Distelfink, in direkter Umgebung der Bundeskunsthalle beobachtet werden konnten schien es an der Zeit, diese Mitbewohner einmal näher in den Fokus zu nehmen. Neben einer großen im Sommer 2010 auf dem Dach der Bundeskunsthalle angelegten Wildblumenwiese bieten auf dem Dachgarten Nistkästen, Futterstellen und große An- und Abflugkonstruktionen nebst elektrischen Airport-Signalen und Sicherheitsdurchsagen beste Landemöglichkeiten für Vögel aus aller Welt.
Artists Against AIDS
Ausstellung und Auktion der Deutschen AIDS-Stiftung
23. bis 31. Mai 2012
Europa trifft China – China trifft Europa
3. Mai bis 3. Juni 2012
Ausstellung zum Chinesischen Kulturjahr in Deutschland 2012.
Die Anfänge des Wissensaustauschs: Jesuiten-Missionare in China vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.
Romy Schneider
5. April bis 24. Juni 2012
Zum 30. Mal jährt sich 2012 der Todestag von Romy Schneider, die als deutscher Weltstar in die Filmgeschichte eingegangen ist. Die Bundeskunsthalle ehrt die Schauspielerin mit einer Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek, Berlin, und Akouna, Paris. Die Ausstellung widmet sich dem umfangreichen Werk Romy Schneiders, das durch ein hohes Maß an Professionalität und ihren Aufstieg zu einem der größten Stars des französischen Kinos geprägt ist. Originalkostüme, unbekannte Fotografien, Plakate, Dokumente, Filmausschnitte und persönliche Gegenstände aus dem Nachlass der Schauspielerin dokumentieren nicht nur eine internationale Karriere, sondern drei Dekaden europäischer Filmgeschichte.
Echoraum
Sechs Minus
10. Februar bis 20. Mai 2012
In der sechsten und letzten Präsentation im Rahmen der zweijährigen Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien in Köln und dem von Prof. Mischa Kuball ins Leben gerufenen Experimentallabor -1/MinusEins werden Werke von 20 Künstlerinnen und Künstlern im Ausstellungsbereich des Untergeschosses ausgestellt. Erstmals innerhalb dieser Zusammenarbeit wurden zwei Liveperformances realisiert, die sich unmittelbar mit der Bundeskunsthalle befassen.
Ménage à trois
Warhol, Basquiat, Clemente
10. Februar bis 20. Mai 2012
Die New Yorker Kunstszene der 1980er Jahre ist legendär. Vital, kreativ und medial offener denn je, bietet sie gerade jungen Künstlern eine Spielfläche voller Möglichkeiten. Sie holen mit ihren Graffitis die Kunst auf die Straße, und Alltägliches hält Einzug in ihre Kunst, Traditionen werden hinterfragt auf der Suche nach Innovation. Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat und Francesco Clemente – drei der Hauptprotagonisten dieser Zeit – werden nun in dieser umfangreichen Schau vorgestellt.
Besonders die Gemeinschaftsarbeiten, Collaborations, der drei Künstler stehen im Mittelpunkt. Um jedoch das unterschiedliche künstlerische Temperament herauszustellen, werden auch Einzelwerke gezeigt. Während Andy Warhol, als wichtiger Vertreter der Pop-Art, das Grafische und Serielle in der Kunst in einem klaren, oft kühl wirkenden Stil ausführte, wirkt das Werk des jungen Jean-Michel Basquiat mit seiner wütend ausdrucksvollen Geste, einer Mischung aus Symbolen, Piktogrammen und Buchstaben, die aus den Graffitis kommen, wie ein temperamentvoller Gegenpol zu Warhol. Die Gemälde Francesco Clementes, einem Vertreter der Transavanguardia, wirken wiederum traumhaft, mystisch und fast surreal.
Kunst aus Bonner Schulen
27. November 2011 bis 8. Januar 2012
Art And Design For All
The Victoria And Albert Museum
18. November 2011 bis 15. April 2012
Das Victoria & Albert Museum in London ist das weltweit führende Museum für Kunst und Design. Die Ausstellung erzählt die Entstehungsgeschichte und illustriert den Einfluss dieses faszinierenden Museums, das seit dem 19. Jahrhundert eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration, Innovation und des Wissens darstellt.
Die Ausstellung „Art and Design for All“ rekonstruiert die ursprünglichen Sammlungsschwerpunkte des Victoria and Albert Museum und verdeutlicht seine innovative Konzeption und seinen Vorbildcharakter. Besondere Aufmerksamkeit kommt den neuen Forschungsergebnissen um die europäischen Ursprünge des V&A zu, die sowohl in der deutschen Museumslandschaft des 19. Jahrhunderts als auch in den Ideen des Prinzgemahls Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, einem Absolventen der Bonner Universität, verwurzelt sind.
Dogon
Weltkulturerbe aus Afrika
14. Oktober 2011 bis 22. Januar 2012
Echoraum
Transformation
14. Oktober 2011 bis 15. Januar 2012
Anime!
High Art – Pop Culture
29. Juli 2011 bis 8. Januar 2012
20. Bundeswettbewerb
Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus
20. Mai bis 19. Juni 2011
Die junge Kunst feiert ein Jubiläum: Der Bundeswettbewerb „Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus“ wird 20. Er wird alle zwei Jahre durchgeführt und findet bereits zum neunten Mal in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland statt.
Vom 20. Mai bis zum 19. Juni 2011 wird er prominent in der Großen Halle präsentiert. Der Wettbewerb wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Deutschen Studentenwerk organisiert.
Ziel des Wettbewerbs ist die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler. Sie sollen Gelegenheit erhalten, ihre Werke außerhalb der Akademieräume zu zeigen und sich unter professionellen Bedingungen im Ausstellungsbetrieb zu erproben: Hier können sie ihre Arbeiten in musealen Räumen zeigen, sich mit Kommilitonen aus anderen Hochschulen messen und sich der journalistischen Kritik stellen.
Artists Against AIDS
7. bis 15. Mai 2011
Max Liebermann
Der Künstlergarten auf dem Dach der Bundeskunsthalle
21. April bis 16. Oktober 2011
Max Liebermann bezog 1910 sein Sommerhaus am Berliner Wannsee, dessen Gartenanlage er zusammen mit seinem Freund Alfred Lichtwark, dem Direktor der Hamburger Kunsthalle, minutiös durchgeplant hatte. In den darauf folgenden Jahren hielt Liebermann dieses kleine private Refugium in über 200 Werken aus immer neuen Blickwinkeln fest. Den drei formal gestalteten Heckengärten kam in der Gesamtkonzeption des Gartens eine zentrale Rolle zu, aber auch Birkenweg, Blumenterrasse, Teepavillon und Nutzgarten fügten sich harmonisch in Liebermanns Gartenparadies am Wannsee ein.
Auf dem Dach der Bundeskunsthalle werden die drei Hauptelemente des Gartens von Max Liebermann am Wannsee – die Heckengärten, die Birkenallee und der Blumengarten – in freier Anordnung phantasievoll zitiert. Auch die Blickachsen des Originalgartens lassen sich nachvollziehen. Ergänzend zur Ausstellung und diese erweiternd, wird auf dem Dach der Bundeskunsthalle ein temporäres Ensemble entstehen, das einen der schönsten Künstlergärten in Deutschland nachempfindet.
Internationaler Vogelflughafen (Ornithoport)
auf dem Dach der Bundeskunsthalle
21. April bis 16. Oktober 2011
Max Liebermann
Wegbereiter der Moderne
21. April bis 11. September 2011
Echoraum 4
Vom Photo
21. April bis 28. August 2011
Vom Photo ist die vierte Ausstellung im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule für Medien in Köln, -1/MinusEins Experimentallabor. Sie wird von Studierenden der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln kuratiert und untersucht die Möglichkeiten im Umgang mit dem Medium Fotografie anhand einer kleinen Filmreihe, ausgesuchten Buchprojekten und ausgewählten Fotografie-Positionen von Künstlerinnen und Künstlern der Hochschule der Künste, Zürich (Schweiz), der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, der KHM Köln, der Kunstakademie Düsseldorf und den Higher Institutes for Fine Arts (HISK) in Gent (Belgien), aus Berlin, Chicago und Antwerpen (Belgien).
Heinz Mack
Licht – Raum – Farbe
18. März bis 10. Juli 2011
Heinz Mack ist Mitbegründer der ZERO-Bewegung und hat als Maler, Lichtkünstler und Bildhauer die Kunst seit den späten 1950er-Jahren nachhaltig beeinflusst. Sein 80. Geburtstag und seine Wiederentdeckung durch die Kunstwelt sind Anlass für die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, ihm eine Hommage zu widmen.
Die Ausstellung präsentiert rund 130 Werke, entstanden von 1953 bis heute, und hebt die Kontinuität des utopischen Kunstgedankens bei Heinz Mack hervor, in dessen Arbeiten die Wahrnehmung von Licht, Raum und Farbe eine zentrale Rolle spielen. Sein Werk verbindet auf experimentelle Weise Kunst und Umwelt, Poetisches und Profanes, Philosophie und Physik – aus ihm spricht das stetige Bestreben, traditionelle Formen der Kunst neu zu interpretieren und neue Techniken in einem künstlerischen Kontext zu erproben.
Arp, Beckmann, Munch, Kirchner, Warhol ...
Klassiker in Bonn: Die unbekannte Sammlung aus Bielefeld
28. Januar bis 27. März 2011
In einem der schönsten Kunstmuseen Deutschlands, dem 1968 von Rudolf-August Oetker gestifteten Bau der Kunsthalle Bielefeld, befindet sich eine zu Unrecht wenig bekannte Sammlung zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Der amerikanische Architekt und Mitbegründer des International Style moderner Architektur, Philip Johnson, schuf damit seinen einzigen Museumsbau in Europa. Das unzertrennlich mit Bielefeld und der Region Ostwestfalen-Lippe verbundene Haus gilt als ein Kleinod unter den Museen, das im In- und Ausland vor allem für seine Ausstellungen bekannt ist.
In Bonn präsentiert sich die Kunsthalle Bielefeld als eine weitere beispielhafte Sammlung zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts mit rund 120 Werken, deren Entstehung von 1904 bis 2007 reicht.
Napoleon und Europa
Traum und Trauma
17. Dezember 2010 bis 25. April 2011
Napoleon Bonaparte (1769–1821) hat in seiner knapp 16-jährigen Regierungszeit die Grundlagen der europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts wie keine andere historische Persönlichkeit geprägt – im Positiven wie im Negativen. Die von der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland entwickelte Ausstellung zeigt exklusiv ein umfassendes Bild von Napoleon und seiner Zeit anhand hochrangiger Leihgaben aus ganz Europa: Malerei und Skulptur liefen damals zur Hochform auf – in den Propagandabildern von David, Gérard und Ingres wie in der Opposition mit Goya und der deutschen Romantik. Abseits der Klischees vom Kriegstreiber oder übergroßen Staatsmann setzt sie sich zum Ziel, ein differenziertes Panorama der napoleonischen Ära zwischen Krieg, Politik, Verwaltung, Propaganda, Kunstraub und Kulturblüte darzustellen.
Echo 3
17. Dezember 2010 bis 27. März 2011
Echoraum ist eine Kooperation der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland mit verschiedenen internationalen Medienhochschulen, die jeweils im Zwei-Jahres-Rhythmus wechselt. Im Ausstellungsbereich des Untergeschosses stellen Studenten sowie Absolventen der Hochschulen ihre Projekte im Sinne eines Experimentallabors vor.
Mit „Echo 3“ geht der Echoraum nunmehr in seine dritte Runde. Parallel zur Ausstellungseröffnung „Napoleon und Europa. Traum und Trauma“ wird die neue Präsentation im Rahmen der Kooperation mit der Kunst- und Medienhochschule in Köln, -1/MinusEins Experimentallabor eröffnet.
Vibración. Moderne Kunst aus Lateinamerika
The Ella Fontanals-Cisneros Collection
17. September 2010 bis 30. Januar 2011
Echoraum
Kleine Dinge
15. Juli bis 14. November 2010
Thomas Schütte
Big Buildings – Modelle und Ansichten
15. Juli bis 1. November 2010
Dreimaliger documenta-Teilnehmer in Kassel, Preisträger des Düsseldorfer Kunstpreises 2010 und des Goldenen Löwen der Biennale von Venedig 2005 als bester Einzelkünstler – der Düsseldorfer Thomas Schütte, geboren 1954 in Oldenburg, zählt zu den international wichtigsten deutschen Künstlerpersönlichkeiten.
Seit den frühen 1980er Jahren hat Thomas Schütte an architektonischen Modellen und Skizzen gearbeitet. Das Spiel zwischen Klein und Groß, zwischen Modell und Realisierung, zwischen Kunst als Modell und Modell als Kunst durchzieht das gesamte Werk und entfaltet in der Werkgruppe der architektonischen Skulpturen eine direkt erfahrbare, sinnliche Präsenz. Die Ausstellung legt ihren Schwerpunkt auf dieses zentrale Thema.
Neugestaltung des Foyers der Bundeskunsthalle
Präsentation aller Wettbewerbsarbeiten des nichtoffenen Wettbewerbes
15. Juli bis 3. Oktober 2010
Bei der Neugestaltung des Foyers finden der Bedarf an Freiflächen für Sonderveranstaltungen und Eröffnungen im Foyer, technische Neuerungen sowie heute geltenden Regeln und Empfehlungen für Barrierefreiheit und Arbeitsschutz Berücksichtigung.
An dem nichtoffenen Wettbewerb nach RPW 2008 nahmen 20 Architekten und Architekturbüros teil. Fünf Büros wurden von der Bundeskunsthalle vorgegeben, weitere 15 Büros wurden unter notarieller Aufsicht nach einer Bewerbung ausgelost, davon fünf „junge Büros“.
Afghanistan. Gerettete Schätze
Die Sammlung des Nationalmuseums in Kabul
11. Juni 2010 bis 2. Januar 2011
Erstmals in Deutschland präsentiert die Kunst- und Ausstellungshalle den legendären Nationalschatz Afghanistans, der wie durch ein Wunder Jahre des Bürgerkriegs und der Zerstörung überdauerte.
Die spektakulären Gold-, Silber- und Elfenbeingegenstände sind Zeugen des Königreichs Baktrien, einer Zivilisation, die sich im antiken Afghanistan an den Schnittstellen der Kulturen entlang der Seidenstraße entfaltete und so zum Schmelztiegel der unterschiedlichsten kulturellen Strömungen aus Ost und West wurde. Infolge des Alexanderfeldzugs um 330 v. Chr. zogen mehr und mehr Griechen und Makedonier in die antike Kulturlandschaft, wo sie die baktrische Hochkultur mitbegründeten. In der Ausstellung ist die Synthese der Kulturen sofort erkennbar. Bei den gezeigten Exponaten verschmelzen griechische, persische und indische Motive. So findet sich z. B. eine detailreich gearbeitete Aphrodite mit Engelsflügeln und indischem Bindi (Stirnpunkt) neben einem auf einem Delphin reitenden Eros.
Liam Gillick
Ein langer Spaziergang... Zwei kurze Wege...
1. April bis 8. August 2010
Der 1964 in England geborene Liam Gillick gehört seit Beginn der 1990er Jahre zu den prominentesten Vertretern der Weiterentwicklung konzeptueller Kunst und zählt zu den einflussreichsten Künstlern der Gegenwart. 2009 wurde er ausgewählt, den Deutschen Pavillon bei der 53. Biennale in Venedig zu gestalten. Die Bundeskunsthalle widmet Liam Gillick nun erstmals in Deutschland eine umfangreiche Einzelausstellung, die die Entwicklung seines Werkes anhand wichtiger Werkgruppen und Themen darstellt. Gut 60 Kunstwerke aus fast zwei Jahrzehnten bilden eine theoretische und sinnliche Plattform, auf der Stringenz, Kontinuität und Schönheit des Werkes erfahrbar werden.
Echoraum
Neue Arbeiten aus dem Medienlabor
1. April bis 6. Juni 2010
Parallel zur Ausstellungseröffnung von Liam Gillick wird am 31. März 2010, 19.00 Uhr, der Echoraum in der Bundeskunsthalle eröffnet. Echoraum präsentiert aktuelle Medienkunst und ist eine Kooperation der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland mit verschiedenen, internationalen Medienhochschulen, die jeweils im Zweijahresrhythmus wechseln.
Im Ausstellungsbereich des Untergeschosses stellen Studenten und Absolventen der Hochschulen im Sinne eines Experimentallabors ihre Projekte vor. Es ist geplant, zu jeder größeren Ausstellungseröffnung ein Echoraum-Projekt zu präsentieren. Erster Partner ist -1/MinusEins Experimentallabor der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln.
Byzanz
Pracht und Alltag
26. Februar bis 13. Juni 2010
Die Ausstellung „Byzanz – Pracht und Alltag“, die eigens für die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland entwickelt wurde, zeigt mit über 600 Leihgaben aus der ganzen Welt eine archäologisch-kunsthistorische Präsentation, mit dem Ziel, ein aktuelles Bild des Byzantinischen Reiches zu zeichnen. Anhand herausragender Kunstwerke, archäologischer Funde und neuester Forschungsergebnisse rekonstruiert die Ausstellung die byzantinischen Lebenswelten und beleuchtet die faszinierende Geschichte und Kunst des Byzantinischen Reiches. Im Zentrum steht die Blütezeit des Reiches von der Herrschaft Justinians I. (527–565) bis zur Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer (1204).
Neugierig? Kunst des 21. Jahrhunderts aus privaten Sammlungen
29. Januar bis 2. Mai 2010
Erstmals widmet die Bundeskunsthalle eine Ausstellung dem Engagement privater Sammlerinnen und Sammler: 145 Werke von 57 Künstlerinnen und Künstlern aus einer Generation, die im Wesentlichen in den 1970er Jahren geboren wurde, kommen aus 15 privaten Sammlungen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz.
Warum Neugierig? Die Ausstellung bietet einen konzentrierten Einblick in die zentralen Fragestellungen der zeitgenössischen Kunst und gibt einen Ausblick auf die bildende Kunst der kommenden Jahre. Sie dient als Reflexionsfläche, als ein Ort des Nachdenkens, und für dieses Angebot ist Neugier – auch auf Seiten des Betrachters – eine der besten Voraussetzungen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Frage nach dem Verhältnis der Kunst zur aktuellen politischen, sozialen und privaten Realität.
Kunst aus Bonner Schulen
Eine Ausstellung im Rahmen des XXV. Festivals Bonner Schulkultur
29. November bis 20. Dezember 2009
Arno Fischer
Retrospektive
5. November 2009 bis 3. Januar 2010
Arno Fischer zählt zu den bedeutendsten Fotografen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Bilder und seine Lehrtätigkeit in Leipzig, Berlin und Dortmund haben drei Generationen von Fotografen nicht nur im Osten Deutschlands maßgeblich geprägt.
Geboren wurde er 1927 als Sohn eines Schriftsetzers im Berliner Arbeiterbezirk Wedding. Nach einer Modelltischlerlehre studierte er ab 1948 in Berlin Bildhauerei und begann, nach vereinzelten früheren Anfängen, seit 1950 wieder zu fotografieren. Zum Schlüsselerlebnis wurde 1955 die Ausstellung „Family of Man“, in der Edward Steichen das humanistische Potential der Fotografie unter Beweis stellte und die Gemeinschaft aller Menschen in einem „Jahrhundert der Katastrophen“ beschwor.
Eine Ausstellung des Instituts für Auslandsbeziehungen e. V., Stuttgart, in Zusammenarbeit mit der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn.
Projekt Bundeskunsthalle
20 Jahre Bundeskunsthalle
18. Oktober 2009 bis 3. Januar 2010
Die Ausstellung „Projekt Bundeskunsthalle. 20 Jahre Grundsteinlegung“ zeichnet die wichtigsten Stationen der Entwicklung nach. Eingangs werden anhand von zum Teil unveröffentlichten Dokumenten, Fotografien und Plakaten (darunter die 11 Originalplakate namhafter Künstler wie Joseph Beuys, Christo und Jörg Immendorf, mit denen der 1981 gegründete „Förderverein Kunsthalle Bundeshauptstadt“ für sein Projekt warb) die Künstlerinitiativen der 70er und 80er Jahre gewürdigt. Die Fotografien aller 35 eingereichten Entwürfe des Ideenwettbewerbs markieren den Wendepunkt der jahrzehntelang geführten Diskussion. Der zentrale Bereich der Ausstellung stellt den preisgekrönten Entwurf von Gustav Peichl sowie seine bauliche Umsetzung vor. Rund 50 Originalzeichnungen, Skizzen und Pläne von Gustav Peichl sowie 80 Fotografien von Peter Oszvald ermöglichen dem Betrachter ungewohnte Einblicke in die Entwicklung der architektonischen Konzeption, in die Bauphase und die spätere Nutzung des inzwischen so vertrauten Gebäudes.
Markus Lüpertz – Hauptwege und Nebenwege
Eine Retrospektive. Bilder und Skulpturen von 1963 bis 2009
9. Oktober 2009 bis 17. Januar 2010
Markus Lüpertz zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten deutschen Künstlern der Gegenwart. In der Folge der großen monografischen Ausstellungen deutscher Maler, wie Gerhard Richter, Sigmar Polke und Georg Baselitz, präsentiert die Kunst- und Ausstellungshalle auf etwa 2000 qm die bislang umfangreichste Retrospektive von Markus Lüpertz. Sie zeigt eine repräsentative Auswahl von etwa 150 Gemälden und Skulpturen des 1941 geborenen Künstlers, der stets mit der Pose des „enfant terrible“ und des „Malerfürsten“ gespielt hat. Sein Werk umspannt einen Zeitraum von fast 50 Jahren und reicht von der „Anti-Malerei“ nahe der Pop Art der 60er Jahre bis zur Auseinandersetzung mit der klassischen Malerei in den letzten Jahrzehnten.
James Cook und die Entdeckung der Südsee
28. August 2009 bis 28. Februar 2010
Der britische Seefahrer und Entdecker James Cook (1728–1779) wurde durch drei Expeditionsreisen (1768–1779/80) in die damals noch unbekannten Weiten des Pazifischen Ozeans berühmt. Ihm gelang es erstmalig, Neuseeland, Australien und die Inselwelt der Südsee zu kartographieren. Damit vervollständigte er unser neuzeitliches Bild von der Erde und widerlegte die Vorstellung von einem mythischen Südkontinent.
Der Akzent der Ausstellung liegt auf der europäischen Perspektive auf die außereuropäischen Welten. Es ist ein zentrales Anliegen, Ergebnisse aus den Forschungen zur Naturgeschichte, Seefahrtsgeschichte, Kunstgeschichte und der frühen Ethnologie miteinander im Geiste der Aufklärung des 18. Jahrhunderts zu verknüpfen und erstmals interdisziplinär zu präsentieren.
Mara Eggert
Theater der Bilder
17. Juli bis 4. Oktober 2009
Mara Eggert ist Teil des Theaters und zählt zu seinen einfühlsamsten Beobachterinnen. Seit mehr als vier Jahrzehnten ist sie mit renommierten deutschen Schauspielhäusern verbunden und arbeitete als Fotografin mit einer Reihe herausragender Regisseure wie Hans Neuenfels, Ruth Berghaus und Robert Wilson.
Für ihre Arbeit wurde Mara Eggert mit dem Maria Sibylla Merian-Preis des Landes Hessen ausgezeichnet. Mit 70 exemplarischen Aufnahmen präsentiert die Kunst- und Ausstellungshalle einen Überblick ihres theaterfotografischen Werks.
Gipfeltreffen der Moderne
Das Kunstmuseum Winterthur – Die großen Sammlungen
24. April bis 23. August 2009
Wie ein „Who is who“ liest sich die Liste der Künstler, deren Werke sich zu einem wahren Gipfeltreffen der Moderne versammeln: Arp, Artschwager, Beckmann, Bill, Bonnard, Brancusi, Braque, Calder, Cézanne, de Chirico, Delacroix, Delaunay, Dégas, Ernst, Fontana, Giacometti, van Gogh, Guston, Hamilton, Hodler, Kandinsky, Kelly, Kokoschka, Kounellis, Léger, Lehmbruck, Magritte, Maillol, Merz, Miró, Mondrian, Monet, Morandi, Penone, Picasso, Renoir, Richter, Rodin, Schlemmer, Sisley, Tanguy, Tápies, Vallotton, Zeniuk …
Die großartige Sammlung des Kunstmuseums Winterthur – von einem der weltweit angesehensten lebenden Künstlern, Gerhard Richter, als sein Lieblingsmuseum bezeichnet – entstand vor über 100 Jahren durch das Engagement von kunstbegeisterten Privatpersonen und wird bis heute von ihm getragen.
Amedeo Modigliani
17. April bis 30. August 2009
Amedeo Modigliani zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne und des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind längst zu Ikonen im kollektiven Bildgedächtnis geworden. Mit dieser umfangreichen Schau würdigt die Kunst- und Ausstellungshalle das Schaffen dieses bereits mit 35 Jahren verstorbenen Meisters.
Die Ausstellung unternimmt den Versuch, die große Kraft der – sich auf den ersten Blick scheinbar stark ähnelnden – Bilder Modiglianis zu offenbaren. Sie will darlegen, wie er mit der formalen Einheitlichkeit seines Schaffens, oft verbunden durch den roten Faden der Melancholie, zu einer Individualität in der Darstellung gelangt, der man sich nicht entziehen kann.
Tschechische Fotografie des 20. Jahrhunderts
13. März bis 26. Juli 2009
Ob Surrealismus oder andere Formen der Avantgarde-Fotografie, Realismus oder klassische Bildreportage – in allen Richtungen waren und sind tschechische Fotografen führend vertreten. Erstmals in Deutschland präsentiert die Ausstellung die Geschichte und Entwicklung der tschechischen Fotografie vom Jahre 1900 bis zur Jahrtausendwende: Vom Piktorialismus über die Avantgarde-Fotografie und die Fotomontagen der 1920er bis 1940er Jahre, über Fotografie, die durch den ideologischen Druck während des Zweiten Weltkriegs, der stalinistischen Ära der 1950er Jahre und der kommunistischen „Normalisierungs“-Periode nach der Okkupation der Tschechoslowakei 1968 beeinflusst wurde, bis zum weiten Spektrum zeitgenössischer Trends.
Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Museum für Angewandte Kunst in Prag entstanden. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Gattin des Tschechischen Staatspräsidenten, Frau Livia Klausová, und der Gattin des Bundespräsidenten, Frau Eva Luise Köhler.
Gandhara – Das buddhistische Erbe Pakistans
Legenden, Klöster und Paradiese
21. November 2008 bis 15. März 2009
Die buddhistische Kunst Gandharas erscheint dem westlichen Blick seltsam vertraut, ihr westliches Erbe offenkundig. Gandhara bezeichnet eine historische Region im heutigen Pakistan und Afghanistan, die in ihrer Blütezeit von Baktrien über den Hindukusch bis in das zentrale Nordindien verlief. Sie wurde einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als die in Fels gehauenen größten Buddhastatuen der Welt in Bamiyan von den Taliban im März 2001 gesprengt wurden.
Die Ausstellung schlägt einen weiten Bogen beginnend mit den Eroberungen Alexanders des Großen bis hin zu den Ausläufern der Gandhara-Kultur in Afghanistan und Zentralasien. Obwohl sich in der Kunst Gandharas zahlreiche griechische und römische Themen finden, sind die Kunstwerke vorwiegend dem Buddhismus zuzuordnen, dessen regionale Entwicklung im Mittelpunkt der Ausstellung steht.
Kindersoldaten – Gezwungen, grausam zu sein!
International renommierte Fotografen zeigen in bedrückenden Bildern Schicksale von Kindersoldaten
24. September bis 2. November 2008
Rom und die Barbaren
Europa zur Zeit der Völkerwanderung
22. August 2008 bis 11. Januar 2009
„Der römische Erdkreis stürzt.“ So lauteten 396 die entsetzten Worte des Kirchenvaters Hieronymus: Tatsächlich gehört die Völkerwanderungszeit zu den dramatischsten Ereignissen der europäischen Geschichte. Auf kaum einem anderen Forschungsgebiet haben sich unsere historischen Kenntnisse in den letzten Jahren derart erweitert wie bei dieser Epoche des Übergangs von der Spätantike zum frühen Mittelalter.
Der chronologisch angelegte Ausstellungsrundgang umfasst eine Zeitspanne vom 2. bis zum 6. nachchristlichen Jahrhundert. Er wird ergänzt durch eine animierte Europakarte, die die gewaltigen Völkerbewegungen und Machtverschiebungen dieser Zeit vor Augen führt. Dank der großzügigen Unterstützung von knapp 70 europäischen Leihgebern konnten in Bonn rund 1.000 Schmuckstücke, Waffen, Münzen und viele andere bedeutende Objekte versammelt werden.
Frauen verändern die Welt
Fotografien von Phil Borges
10. Juli bis 31. August 2008
„Frauen verändern die Welt", so hat der Fotograf Phil Borges seinen Bildband überschrieben, in dem er Frauen aus aller Welt porträtiert. Die Originalfotos sind erstmals in Deutschland zu sehen. Die Kunst- und Ausstellungshalle zeigt die Ausstellung in ihrem Zentralkabinett.
Tempelschätze des heiligen Berges
Daigo-Ji – Der geheime Buddhismus in Japan
25. April bis 24. August 2008
Erstmals sind die großartigen Tempelschätze eines der ältesten Klöster Japans in Deutschland zu sehen: Daigo-ji. Die Ausstellung zeigt 240 herausragende Werke, darunter großformatige Skulpturen, wertvolle Gemälde und Bildrollen, kostbare Lackarbeiten, kunstvolle Kalligraphien und Sutren - die heiligen Schriften des Buddhismus - von unschätzbarem Wert. Sie sind nicht nur als Kunstobjekte zu bewundern, sondern sollen auch als Gebrauchsgegenstände einer bis heute praktizierten Religion erfahrbar werden.
Unter den zahlreichen kulturhistorischen Ausstellungen ist eine zu einer großen Sammlung aus Japan selten, weil die japanische Kunst Werke aus Papier und Holz von hoher Fragilität hervor gebracht hat, deren Sensibilität schwer mit einem langen Transport vereinbar ist. Die Ausstellung präsentiert erstmalig außerhalb Japans eine der größten buddhistischen Kunstsammlungen, die mehr als ein Jahrtausend überspannt. Die Ausstellung ist wegen der Fragilität der Exponate zeitlich begrenzt und wird exklusiv in Bonn gezeigt.
Visite – Von Gerhard Richter bis Rebecca Horn
Werke aus der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland
11. April bis 31. August 2008
Die Ausstellung der Sammlung zeitgenössische Kunst der Bundesrepublik Deutschland war im Frühjahr 2007 anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in Brüssel zu Gast, bevor sie nun in erweiterter Form in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn zu sehen ist. Gezeigt wird eine Schau zeitgenössischer Kunst entlang drei thematischer Schwerpunkte: Existenz – Raum - Geschichte. Mit rund 60 hochkarätigen Positionen, darunter Werke von Rebecca Horn, Katharina Sieverding, Gerhard Richter und Wolfgang Tillmans, stellt sie künstlerische Reflexionen über die philosophischen Grundbedingungen des menschlichen Daseins vor und präsentiert gleichzeitig eine große Bandbreite unterschiedlicher Medien – von der Zeichnung und Malerei über Skulptur bis hin zu Fotografie und Video.
Sizilien Von Odysseus bis Garibaldi
25. Januar bis 25. Mai 2008
Sizilien – die größte Region Italiens und die größte Insel des Mittelmeers war jahrtausendelang ein Schmelztiegel zahlreicher Kulturen. Das Miteinander dieser Kulturen hat auf der Insel ein reiches und faszinierendes Erbe hinterlassen. Mit ca. 300 hochrangigen Werken zeichnet die Ausstellung dieses kulturelle Erbe nach: Von den ersten Spuren menschlicher Präsenz aus der Altsteinzeit bis zur Ankunft Giuseppe Garibaldis im Jahr 1860 wird die wechselvolle Geschichte der Insel erzählt und die Einflüsse der vielen Völker und Herrscher veranschaulicht. So führt der chronologische Rundgang von den einheimischen Sikanern und Sikulern, den eingewanderten Phöniziern, Griechen, Römern, Byzantinern und Arabern über die Herrschaft der Normannen und Hohenstaufer bis zu den Dynastien der Aragonesen, Habsburger und Bourbonen.
Begleitausstellung zur Ausstellung „Sizilien“: Sizilianische Landschaften
Fotografien von Peter Oszvald
25. Januar bis 4. Mai 2008
Peter Oszvald (Jahrgang 1944), der Fotograf der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, begleitet das Haus mit seinen Arbeiten seit der Grundsteinlegung im Jahr 1989. Von seinen zahlreichen Sizilien-Reisen hat er eine umfassende Dokumentation über Land und Leute mitgebracht. Peter Oszvalds „Sizilianische Landschaften“ setzen mit dem Medium der Fotografie die Ausstellung „Sizilien. Von Odysseus bis Garibaldi“ fort und ergänzen sie um Aspekte des heutigen Siziliens. Sie lenken den Blick auf das Land und den Alltag der Sizilianer.
Stille Flucht
Bilder des Kölner Fotografen Boris Becker vom saharauischen Volk
9. November 2007 bis 13. Januar 2008
Mit eindringlichen Bildern hat Boris Becker die unbemerkte Tragödie, die stille Flucht des saharauischen Volkes festgehalten. Es sind nicht die typischen Medienbilder, die der Betrachter aus Katastrophengebieten erwarten würde. Beckers Fotografien rücken eher das Beiläufige als das Exorbitante in den Mittelpunkt. Sie zeigen verlassene Lebensmittelcontainer oder zerfallene Hütten in der gleißenden Saharasonne. Fassaden von liebevoll dekorierten Friseursalons oder Autowerkstätten zeugen vom Einfallsreichtum und aufkeimenden Unternehmergeist der Flüchtlinge, die einer faszinierenden, skurrilen und lebensfeindlichen Umgebung zu überleben gelernt haben.
National Geographic – Planet Meer
1. Juni bis 30. September 2007
National Geographic Deutschland präsentiert in der Kunst- und Ausstellungshalle die Ausstellung „Planet Meer“. Über 50 Motive aus dem gleichnamigen Bildband entführen in die faszinierende Welt unter Wasser.
Glitzernde Fischschwärme tummeln sich im Korallenriff, majestätisch bewegt sich ein Wal durch die Fluten, Rochen schweben wie fliegende Untertassen im Blau: Die Fotografien von Laurent Ballesta und Pierre Descamp zeigen Bilder voller Poesie und Anmut aus den Tiefen der Ozeane. Die Ausstellung ist vom 1. Juni bis 30. September 2007 im Rahmenprogramm der Ausstellung „Ägyptens versunkene Schätze“ zu sehen.
Russlands Seele
Ikonen, Gemälde und Zeichnungen aus der Tretjakow-Galerie, Moskau
16. Mai bis 26. August 2007
Im Jahre 2006 feierte die Staatliche Tretjakow-Galerie ein wichtiges Jubiläum: 150 Jahre zuvor legte ihr Namensgeber mit dem Erwerb der ersten beiden zeitgenössischen Gemälde ihre bis heute gültige Sammlungsstrategie fest. Die Ausstellung in Bonn schließt an die Jubiläumsfeierlichkeiten in Moskau an. Eigens für die Bedürfnisse des westeuropäischen Publikums konzipiert, stellt sie den historischen Sammlungskern der ersten russischen Nationalgalerie in den Mittelpunkt.
Aus diesem Anlass schickt die Tretjakow-Galerie 150 hochkarätige, teilweise erstmals im Ausland gezeigte Ikonen, Gemälde und Zeichnungen auf die Reise. Der Ausstellungsrundgang gleicht einem komplexen Panorama der russischen Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts.
Ägyptens versunkene Schätze
5. April 2007 bis 27. Januar 2008
Die Ausstellung „Ägyptens versunkene Schätze” präsentiert Funde von Unterwasserexpeditionen des Institut Européen d’Archéologie Sous-Marine (IEASM) unter Leitung von Franck Goddio in Kooperation mit dem Supreme Council of Antiquities Egypt, die seit 1992 in Alexandria und in der Bucht von Abukir durchgeführt werden. Etwa 500 Objekte werden nun in Bonn ausgestellt. Unterstützt werden die Expeditionen und die Ausstellung von der Hilti Foundation.
18. Bundeswettbewerb 2007
Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus
9. Februar bis 11. März 2007
Vom 25. Februar bis zum 28. März 2005 präsentiert die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland den 17. Bundeswettbewerb „Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus“. Bereits zum sechsten Mal wird der Wettbewerb hier ausgetragen. Er wird alle zwei Jahre von der Bundesministerin für Bildung und Forschung ausgelobt und vom Deutschen Studentenwerk organisiert.
Angkor
Göttliches Erbe Kambodschas
15. Dezember 2006 bis 9. April 2007
Diese Ausstellung bietet zum ersten Mal in Deutschland die Gelegenheit in großem Umfang Kunst zu sehen, die seit ihrem Bekanntwerden in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Kunst interessierte Publikum Europas fasziniert und in Staunen versetzt hat. Der Name Angkor steht seither für geheimnisvolle, unüberschaubar ausgedehnte Tempelanlagen im Dschungel Kambodschas, die auch heute noch eine Vorstellung von ihrer einstigen Pracht geben können.
Angkor war der Höhepunkt einer Zivilisation, die sich in den ersten Jahrhunderten n. Chr. zu entwickeln begann. Aus dem 6. Jahrhundert sind die ersten buddhistischen und brahmanischen (hinduistischen) Kunstwerke überliefert.
The Guggenheim
Architecture
26. September bis 12. November 2006
Die Ausstellung The Guggenheim Architecture versucht, die schwierige Entwicklung des Kunstmuseums nachzuzeichnen und zu definieren sowie die persönliche Beziehung der Architekten zur Kunst zu untersuchen. Sie unterstreicht die grundlegende Notwendigkeit der Entwicklung von Museen, die der Kunst entgegenkommen, anstatt sie sich unterzuordnen. Alle Guggenheim-Museen – die tatsächlich erbauten wie die nicht verwirklichten Projekte – haben eine Debatte um die Zukunft des Museums ausgelöst, über das Wesen ständiger Sammlungen und über die Relevanz kultureller Institutionen in einer zunehmend vernetzten Welt.
The Guggenheim
Collection
21. Juli 2006 bis 7. Januar 2007
Im Sommer 2006 zeigt die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland im gesamten Haus, auf circa 6000 qm, eine der größten und ambitioniertesten Ausstellungen der letzten Jahre. Mit einer Auswahl von 200 Meisterwerken von der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart präsentiert sich die Sammlung der Guggenheim Foundation, New York in Bonn. Die Guggenheim Foundation ist heute mit fünf Museen in New York, Venedig, Berlin, Bilbao und Las Vegas die erste wirklich globale Institution, die sich der bildenden Kunst widmet. Die ständige Sammlung der Guggenheim Foundation fasst die Bestände von sieben bedeutenden Privatsammlungen sowie zahlreichen Stiftungen und Ankäufen zusammen.
Xi’an
Kaiserliche Macht im Jenseits
21. April bis 23. Juli 2006
Die Ausstellung präsentiert neueste archäologische Funde aus der über 180 km langen Gräberlandschaft um die Stadt Xi'an, die durch 13 Dynastien hindurch die Hauptstadt Chinas war und somit die Wiege der chinesischen Kultur darstellt. Den zentralen Zeitraum bilden die Dynastien Qin, Han und Tang (221 v. Chr. – 907 n. Chr.), beginnend mit der Reichseinigung unter dem Ersten Kaiser Qin Shihuangdi. Die rund 200 prunkvollen Kunstgegenstände stammen aus Grabanlagen und Tempelschätzen des Kaiserhauses und adeliger Familien.
Poussin, Lorrain, Watteau, Fragonard...
17. Februar bis 14. Mai 2006
Deutsche Museumssammlungen verfügen über einen reichen Bestand französischer Gemälde, der seit dem 18. Jahrhundert bis heute konsequent erweitert werden konnte. Dieser Umstand markiert gleichsam den Ausgangspunkt eines deutsch-französischen Ausstellungsprojektes, das mehrere Ziele verfolgt: Anhand von rund 150 repräsentativen Gemälden soll es eine facettenreiche Darstellung der französischen Malerei von den Caravaggio-Nachfolgern bis zu den Klassizisten um 1800 bieten. Gleichzeitig spiegelt es die Entstehungsgeschichte wichtiger deutscher Gemäldesammlungen sowie die Rezeption französischer Kunst in Deutschland wider.
Als Kurator konnte Pierre Rosenberg, ehemaliger Direktor-Präsident des Louvre und bester Kenner der Materie, gewonnen werden. Er hat in den vergangenen Jahren die Bestände französischer Malerei in Deutschland systematisch gesichtet und ein tragfähiges Konzept für alle drei Ausstellungsstationen entwickelt.
Jochen Gerz
Anthologie der Kunst
27. Januar bis 26. Februar 2006
Die Frage nach der Zukunft und nach der Kunst als Zeichen einer noch unbekannten Welt haben sich Künstler, Theoretiker und Institutionen nicht erst seit Beginn der Moderne gestellt. Die Ausstellung „Anthologie der Kunst“ macht deutlich, wie radikal sich die Antworten auf diese Fragen im ausklingenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert verändert haben: Sie zeigt Kunst und Kunstdiskurs, die Verknüpfung von Bild und Text, nicht als Sammlung individueller Antworten, sondern als plurales Werk, als konstituiertes Netzwerk, und sie fordert dazu heraus, ästhetische Prozesse sowie Theorie und Praxis in unserer globalen Gesellschaft neu zu überdenken.
Barock im Vatikan
Kunst und Kultur im Rom der Päpste II
25. November 2005 bis 19. März 2006
Barock im Vatikan setzt die erfolgreiche Vorgängerausstellung Hochrenaissance im Vatikan fort. Gezeigt werden über 350 Objekte: Die teilweise erstmals ausgeliehenen Kunstwerke der Kooperationspartner im Vatikan, der Biblioteca Apostolica Vaticana, der Fabbrica di San Pietro und der Musei Vaticani werden ergänzt durch Leihgaben aus zahlreichen europäischen Sammlungen.
Zentrum der Ausstellung ist das große, ca. 5 Meter hohe Holzmodell der Kuppel der Peterskirche von Michelangelo und Giacomo della Porta.
Nationalschätze aus Deutschland
von Luther zum Bauhaus
30. September 2005 bis 8. Januar 2006
„Wohl möchte ich einmal die Schätze sehen, die sich dort nach und nach versammelten...“. Mit diesen Worten verkündete Goethe bereits vor 200 Jahren seine Neugier und sein Interesse an den reichen Sammlungen aus Kunst, Natur und Wissenschaft sowie an den einzigartigen Parkanlagen, die von Herrscherhäusern, Adelsfamilien und dem Bürgertum in der Mitte Europas angelegt wurden.
25 national bedeutende Einrichtungen aus den neuen Bundesländern und Berlin zeigen 15 Jahre nach der Wiedervereinigung ihre kostbaren Kulturschätze. In einer einzigartigen und in dieser Größenordnung bisher unerreichten Präsentation werden rund 600 hochkarätige Sammlungsgegenstände und Highlights auf 2.000 m² in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland inszeniert.
Van Gogh bis Beuys
12. August bis 6. November 2005
Rund 140 Meisterwerke des 20. Jahrhunderts aus sechs Deutschen und vier Niederländischen Museen präsentiert diese grenzüberschreitende Ausstellung. Crossart bezeichnet den einzigartigen Zusammenschluss von zehn „MOMAs“, also Museen für moderne und zeitgenössische Kunst, in der Grenzregion von Niederrhein und den Niederlanden. „Van Gogh bis Beuys“ verspricht ein Feuerwerk von Namen und Schöpfungen der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Spannende neue Zusammenhänge wird der Kurator Jean-Christophe Ammann herstellen, wenn er die Auswahl an Meisterwerken aus den zehn unterschiedlichen Museen in der Bonner Schau in Szene setzt.
Im Mittelpunkt steht die Kunst des 20. Jahrhunderts von der Klassischen Moderne bis in die unmittelbare Gegenwart nach der Postmoderne. Die Ausstellung ist vom Vertrauen in die lebendige Wirkung einer jeden Arbeit und ihre individuelle Aussage geprägt und entwickelt sich aus den Gegenüberstellungen und der Dialogfähigkeit der ausgewählten Werke.
Dschingis Khan und seine Erben
Das Weltreich der Mongolen
16. Juni bis 25.September 2005
Die Ausstellung wird das mongolische Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht vorstellen, und zugleich auch die vorangegangenen Traditionen und Nachwirkungen der Mongolenherrschaft bis in die heutige Zeit beschreiben.
Seit vier Jahren graben Archäologen der Universität Bonn sowie des Deutschen Archäologischen Instituts die berühmte Hauptstadt Dschingis Khans, Karakorum, aus. Französische und türkische Archäologen legen die mit reichen Funden ausgestatteten Nekropolen der Vorläufer des Mongolenreiches frei - der Xiongnu (4. Jh. v.Chr. - 2. Jh. n.Chr.) sowie der Türken (6. - 8. Jh. n.Chr.). Ein Großteil der Grabungsergebnisse dieser Kampagnen wird in der Ausstellung erstmalig präsentiert.
10.000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien
Gesichter des Orients
29. April bis 21. August 2005
Die Ausstellung liefert einen einzigartigen Überblick über die Kulturen Jordaniens in einem Zeitraum von etwa zehn Jahrtausenden: von der Jungsteinzeit mit den spektakulären, weltweit ältesten Skulpturen der lebensgroßen Menschendarstellungen aus ‘Ain Ghazal’ aus dem 8. Jahrtausend v. Chr. bis in die islamische Epoche mit den omajjadischen Wüstenschlössern aus der Mitte des 8. Jahrhunderts n. Chr.
Krone und Schleier
Kunst aus mittelalterlichen Frauenklöstern
19. März bis 3. Juli 2005
Schleier und Krone sind die Erkennungszeichen religiös lebender Frauen seit der Entstehung von Klöstern. Sie stehen für den Brautschleier und die Brautkrone als Symbole der Vermählung mit Christus. Krone und Schleier ist die erste große Ausstellung über die Welt der mittelalterlichen Frauenklöster.
Durch ihre Bewohnerinnen in Auftrag gegeben, selbst angefertigt oder als Stiftung dorthin gelangt, entstand in den Frauenklöstern, Stiften und Beginenhöfen eine ganz eigene Bilderwelt, die sich auf unterschiedlichste Weise von der Ausstattung männlicher Konvente abhob.
Da sich Bedeutung und Funktion dieser Kunstwerke oft aus ihrem (ehemaligen) architektonischen Zusammenhang erschließen, orientiert sich der Ausstellungsrundgang an den Räumen einer mittelalterlichen Klosteranlage. Chronologisch endet die Ausstellung vor dem Einsetzen der Reformation, mit der auch die Frauenklöster ihren Niedergang erlebten. Die Gemeinschaften wurden aufgelöst, die Gebäude vielfach völlig zerstört, die kostbare Ausstattung in alle Welt verstreut.
Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus
25. Februar bis 28. März 2005
Vom 25. Februar bis zum 28. März 2005 präsentiert die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland den 17. Bundeswettbewerb „Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus“. Bereits zum sechsten Mal wird der Wettbewerb hier ausgetragen. Er wird alle zwei Jahre von der Bundesministerin für Bildung und Forschung ausgelobt und vom Deutschen Studentenwerk organisiert.
Tutanchamun
Das Goldene Jenseits
4. November 2004 bis 1. Mai 2005
Grabschätze aus dem Tal der Könige
Die faszinierenden Schätze aus der Grabkammer des legendären Pharaos Tutanchamun zählen zu dem größten kulturhistorischen Erbe der Welt. Nach über 20 Jahren sind sie erstmals wieder in Europa zu sehen, zusammen mit weiteren kostbaren Funden der 18. Dynastie. Insgesamt zeigt die Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn 120 unschätzbar wertvolle Leihgaben aus dem Ägyptischen Museum in Kairo.
Die Ausstellung präsentiert 50 der bedeutendsten Kunstwerke aus dem Grab des Tutanchamun. Ihnen werden Fotos von Howard Carter gegenübergestellt, dessen sensationeller Fund im Jahr 1922 die Welt bewegte. Diese Aufnahmen illustrieren den Zustand des Grabes bei der Öffnung. Den historischen Zusammenhang zur Geschichte und Grabausstattung der 18. Dynastie, die vom 15. – 14. Jahrhundert v.Chr. das Reich am Nil beherrschte, stellen 70 auserlesene Funde aus dem Tal der Könige und umliegenden Tempeln her.
Kunst in der DDR
22. Oktober 2004 bis 13. Februar 2005
Vierzehn Jahre nach dem Ende des Staatskommunismus ostdeutscher Prägung blickt die Ausstellung zurück auf 40 Jahre Kunst in der DDR. Was sich dabei zeigt, ist eine essenzielle Kunst, die ihre Auseinandersetzung mit dem Gesellschaftsraum DDR und seinem Kunstprogramm – oft auch in ihrer Verweigerung – bezeugt. Durch die ausgestellte Vielfalt der künstlerischen Positionen hinterfragt die Präsentation gängiger Vorstellungen von „DDR-Kunst“: Sie bedient weder das Klischeebild vom „Sozialen Realismus“ noch polarisiert sie vereinfachend zwischen Staats- und Dissidentenkunst.
Die von Eugen Blume kuratierte Ausstellung mit 270 Werken von 136 Künstlern der Gattungen Malerei, Zeichnung, Collage, Skulptur, Fotografie und Film folgt vielmehr einer Dramaturgie, welche die Verwicklungen, aber auch die Gemeinsamkeiten in der Differenz zwischen widerständiger und angepasster Kunst aufzeigt.
Die Thraker
Das Goldene Reich des Orpheus
23. Juli 2004 bis 9. Januar 2005
Mit etwa 1.000 faszinierenden Objekten stellt diese Ausstellung die außerordentliche Qualität von Kunst und Kunsthandwerk der Thraker vor. Sie präsentiert die prachtvollen Gold- und Silberschätze dieser einzigartigen und zu Unrecht vergessenen Zivilisation in einem umfassenden kulturellen Zusammenhang, der von der frühen Jungsteinzeit (ab etwa 7000 v. Chr.) bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. reicht.
Die Thraker, eines der ältesten und größten indoeuropäischen Völker, besiedelten Südosteuropa und Teile von Kleinasien. Ihr Kernland ist das heutige Bulgarien. Ihre Kultur ist von Beginn an geprägt durch regen kulturellen Austausch. Gelegen am Einfallstor Europas, wurde ihr Land zur Zone sämtlicher bedeutender Zivilisationen der Alten Welt. Ihre Kultur wuchs im Austausch mit den Griechen, den Persern, den Skythen und anderen eurasischen Steppenvölkern, den Kelten, den Römern und sogar mit dem ägyptischen Reich.
Georg Baselitz
Bilder, die den Kopf verdrehen
2. April bis 5. September 2004
Eine Retrospektive. Bilder und Skulpturen von 1959 bis 2004
In Folge der großen monographischen Ausstellungen deutscher Maler, wie Gerhard Richter 1993/94 und Sigmar Polke 1997, präsentiert die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn auf 2.000 qm nun eine umfangreiche Retrospektive zum Werk von Georg Baselitz. Die Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl von 130 Arbeiten eines der bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Künstler.
Auf den Kopf gestellte Motive, also „Bilder, die den Kopf verdrehen“, sind es, die sein Werk seit 1969 unverwechselbar machen. Auf diesen Wiedererkennungswert allein lässt sich Georg Baselitz allerdings nicht reduzieren. Wie facettenreich sich der 1938 in Deutschbaselitz/Sachsen geborene Künstler im Laufe der vergangenen 40 Jahre entwickelt hat, zeigt die umfassende Schau in Bonn.
Photokontakt
Benjamin Katz: Georg Baselitz
2. April bis 5. September 2004
Seit vielen Jahren ist der 1939 in Antwerpen geborene Fotograf Benjamin Katz mit verschiedenen Künstlern befreundet, die er bei der Arbeit im Atelier und in der Öffentlichkeit begleitet. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine starke Intensität und eine intime Aura aus. Mit seinen Aufnahmen gelingt es Katz, das Vergängliche einzufangen und die Seele des Kunstschaffenden zu spiegeln. Damit offenbaren sie auch Hinweise auf das Werk des Künstlers.
Die Ausstellung mit ca. 80 Porträts von Georg Baselitz umfasst das Spektrum der letzten 25 Jahre. Die Arbeiten sind leicht, pointiert, und heiter. Gleichzeitig komplizenhaft und diskret bieten sie lebendige Einblicke, die beleuchten und enthüllen und dabei Geschichten erzählen. Kurz: Sie halten den entscheidenden flüchtigen Augenblick fest, der Außenstehenden den Porträtierten als Künstler und vor allem als Mensch näher bringen kann.
Der Kreml
Gottesruhm und Zarenpracht
13. Februar bis 31. Mai 2004
„Über Moskau geht nur der Kreml, und über dem Kreml ist nur noch Gott“, wusste der Volksmund früher zu berichten. In seiner Doppelfunktion als Zentrum der politischen und religiösen Macht wurde der Moskauer Kreml von den Russen stets als identitätsstiftender Mittelpunkt des Reiches empfunden und als solcher auch weit über die Staatsgrenzen hinaus wahrgenommen. Bewundert und gefürchtet, konnte sich der Kreml in seiner bald 800-jährigen wechselvollen Geschichte zum Symbol des russischen Staatswesens, des orthodoxen Glaubens und der russischen Kultur entwickeln.
Dem vielschichtigen Mythos Kreml näher zu kommen, ihn aus der heutigen Perspektive zu betrachten und in einen breiteren kulturellen Kontext zu stellen, dazu soll diese Ausstellung beitragen.
Vor dem Hintergrund markanter Ereignisse aus der russischen Geschichte und mit dieser auf das Engste verwoben, werden dem Besucher Höhepunkte der kulturellen Entwicklung rund um den Moskauer Kreml vom 12. bis zum 19. Jahrhundert vor Augen geführt, darunter die Entstehung dieses einzigartigen Architekturensembles, das Kunstschaffen der berühmten Kreml-Werkstätten und die Herausbildung einer eigenständigen Ästhetik innerhalb der russisch-orthodoxen Sakralkunst.
Schätze der Himmelssöhne
Die Kaiserliche Sammlung aus dem Nationalen Palastmuseum Taipeh, Taiwan
21. November 2003 bis 29. Februar 2004
Die Großen Sammlungen
Die Kunstsammlung des chinesischen Kaiserhofes - zum größten Teil im Nationalen Palastmuseum Taipeh, Taiwan, bewahrt - wird in diesem Jahr in Berlin und Bonn erstmals zu sehen sein. Die Tradition der Sammlung als Vermächtnis des imperialen China und Symbol nationalen Kulturerbes verleiht dieser Ausstellung eine herausragende historische Bedeutung. Das wechselvolle Schicksal der kaiserlichen Sammlung veranschaulicht in einzigartiger Weise die Geschichte Chinas unter den Aspekten des Bewahrens und Tradierens künstlerischer Errungenschaften.
Präsentiert werden in dieser Ausstellung Meisterwerke aller Epochen der chinesischen Kunst- und Kulturgeschichte vom Neolithikum bis zum Aufbruch in die Moderne.
Flüchtlingskinder
Kinderportraits von Sebastião Salgado
14. November 2003 bis 1. Februar 2004
Kleine Prinzen
Kinderbildnisse vom 16. bis 19. Jahrhundert
3. Oktober 2003 bis 4. Januar 2004
aus der Fundación Yannick y Ben Jakober
Azteken
26. September 2003 bis 11. Januar 2004
Göttliches Alter – Ewige Jugend
No-Masken aus der Sammlung Naito, Nobeoka
5. September bis 26. Okober 2003
100 Jahre Tokyo
5. September bis 26. Oktober 2003
Fotos aus dem Japanischen Kamera-Museum, Tokyo
Japans Schönheit, Japans Seele
Meisterwerke aus dem Tokyo National Museum
29. August bis 26. Oktober 2003
Die Großen Sammlungen
Tony Cragg – Signs of Life
23. Mai bis 5. Oktober 2003
Menschen – Zeiten – Räume
Archäologie in Deutschland
9. Mai bis 24. August 2003
Paul Klee im Rheinland
7. März bis 29. Juni 2003
Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus
31. Januar bis 2. März 2003
16. Bundeswettbewerb 2003
Geist und Galanterie
13. Dezember 2002 bis 6. April 2003
Kunst und Wissenschaft im 18. Jahrhundert aus dem Musée du Petit Palais, Paris
Venezia!
Kunst aus venezianischen Palästen
27. September 2002 bis 12. Januar 2003
Sammlungsgeschichte Venedigs vom 13. bis 19. Jahrhundert
Die griechische Klassik
Idee oder Wirklichkeit
12. Juli bis 13. Oktober 2002
Alex Katz
In Your Face
9. Mai bis 18. August 2002
Welten, Menschen, Augenblicke
Die großen Fotografinnen von National Geographic
22. März bis 16. Juni 2002
Die Hethiter
Das Volk der 1000 Götter
18. Januar bis 9. Juni 2002
Troia
Traum und Wirklichkeit
16. November 2001 bis 1. April 2002
Troia Traum und Wirklichkeit
Landschaften von Brueghel bis Kandinsky
7. September bis 25. November 2001
Die Ausstellung zu Ehren des Sammlers Hans Heinrich Baron Thyssen-Bornemisza
7000 Jahre Persische Kunst
Meisterwerke aus dem Nationalmuseum in Teheran
10. August 2001 bis 26. Mai 2002
David Hockney
Exciting Times are ahead
1. Juni bis 23. September 2001
Eine Retrospektive
Absolute Windstille
23. März bis 8. Juli 2001
Jürgen Klauke – Das fotografische Werk
Kunststudenten stellen aus
26. Januar bis 18. Februar 2001
15. Bundeswettbewerb
Gold aus dem Alten Peru
Die Königsgräber von Sipán
15. Dezember 2000 bis 29. April 2001
Leidenschaft ist unser Antrieb
Sigmar Polke
3. November 2000 bis 25. Februar 2001
Die gesamten Editionen (1963 bis 2000)
Marcel Odenbach
Nicht alle Wege führen nach Rom
(The Idea of Africa)
5. September bis 22. Oktober 2000
1998/99, Videoinstallation im MedienKunstRaum
Heute ist Morgen
Über die Zukunft von Erfahrung und Konstruktion
30. Juni 2000 bis 7. Januar 2001
Design
4:3 – Fünfzig Jahre italienisches und deutsches Design
30. Juni bis 12. November 2000
111 Jahre Abenteuer und Entdeckung
Die Fotografien von National Geographic
26. Mai bis 30. Juli 2000
Synagogen in Deutschland
Eine virtuelle Rekonstruktion
17. Mai bis 1. Oktober 2000
O.H. Hajek
Eine Welt der Zeichen
28. April bis 27. August 2000
Kaiser Karl V. (1500 bis 1558)
Macht und Ohnmacht Europas
25. Februar bis 21. Mai 2000
Zeitwenden
Der Rückblick
4. Dezember 1999 bis 30. April 2000
Museo Nacional del Prado zu Gast in Bonn
Velázquez, Rubens und Lorrain
8. Oktober 1999 bis 23. Januar 2000
Malerei am Hof Philipps IV.
Die großen Sammlungen IX
Alexander von Humboldt
Netzwerke des Wissens
15. September 1999 bis 9. Januar 2000
Orinoko – Parima
Indianische Gesellschaften aus Venezuela
13. August 1999 bis 19. März 2000
Die Sammlung Cisneros
Götter und Helden der Bronzezeit
Europa im Zeitalter des Odysseus
13. Mai bis 22. August 1999
25. Ausstellung des Europarats (Council of Europe)
Toshio Iwai
Composition on the Table
23. April bis 20. Juni 1999
Meisterwerke aus dem Museu Nacional
De Arte Antiga, Lissabon
26. März bis 11. Juli 1999
Die großen Sammlungen VIII
Ausgewählt
Arbeiten auf Papier aus der Sammlung des Deutschen Bundestages
19. Februar bis 16. Mai 1999
André Raffray
Lob den Anderen
5. Februar bis 11. April 1999
Kunststudenten stellen aus
29. Januar bis 21. Februar 1999
14. Bundeswettbewerb
Hochrenaissance im Vatikan
11. Dezember 1998 bis 11. April 1999
Jean Louis Boissier
Second Promenade
3. Dezember 1998 bis 7. Februar 1999
100 Jahre Kunst im Aufbruch
Die Berlinische Galerie zu Gast in Bonn
25. September 1998 bis 10. Januar 1999
Brian Eno
Future Light – Lounge Proposal
28. August bis 8. November 1998
Von Ingres bis Cézanne
Musée du Petit Palais, Paris
27. Mai bis 27. September 1998
Die großen Sammlungen VII
Die Iberer
15. Mai bis 23. August 1998
Gen-Welten
Prometheus im Labor?
27. März 1998 bis 10. Januar 1999
Arktis – Antarktis
19. Dezember 1997 bis 19. April 1998
George Legrady
Tracing
12. Dezember 1997 bis 22. Februar 1998
Kunsthalle Bremen zu Gast in Bonn
Meisterwerke aus sechs Jahrhunderten
10. Oktober 1997 bis 11. Januar 1998
Masaki Fujihata
Global Interior Project & Beyond Pages
5. September bis 2. November 1997
Sigmar Polke
Die drei Lügen der Malerei
7. Juni bis 12. Oktober 1997
Jeffrey Shaw
Place – A Users Manual
7. Juni bis 20. Juli 1997
Deutsche Fotografie
Macht eines Mediums 1870–1970
7. Mai bis 24. August 1997
Kunststudenten stellen aus
21. März bis 6. April 1997
13. Bundeswettbewerb
Ulrike Rosenbach
Im Palast der neugeborenen Kinder
7. März bis 27. April 1997
Zwei Gesichter der Eremitage
St. Petersburg
21. Februar bis 11. Mai 1997
Die großen Sammlungen VI
Renzo Piano Building Workshop
Out of the Blue
31. Januar bis 6. April 1997
Studio Azzurro
Tavoli – Why these hands are touching me
13. Dezember 1996 bis 9. Februar 1997
Napoli!
…Mantegna, Raffael, Tizian, El Greco…
6. Dezember 1996 bis 2. März 1997
Il Museo Nazionale di Capodimonte, Neapel
Die großen Sammlungen V
Kunst aus Österreich
1896–1996
27. September bis 10. November 1996
Moderna Museet Stockholm
Zu Gast in Bonn
5. Juli 1996 bis 12. Januar 1997
Future Garden
Teil 1
5. Juni 1996 bis Frühjahr 1998
Die gefährdeten Wiesen Europas
Helen Mayer Harrison, Newton Harrison und Harrison Studio
Christa Sommerer & Laurent Mignonneau
A-Volve
5. Juni bis 28. Juli 1996
Weisheit und Liebe
1000 Jahre Kunst des Tibetischen Buddhismus
10. Mai bis 25. August 1996
Gary Hill
Circular Breathing
1. März bis 12. Mai 1996
Claes Oldenburg
Eine Anthologie
23. Februar bis 12. Mai 1996
Alfred Stieglitz
Photographien 1914–1936
9. Februar bis 14. April 1996
Between the Words
Agnes Hegedüs
10. März bis 7. Mai 1995
Im Lichte des Halbmonds
Das Abendland und der türkische Orient
15. Dezember 1995 bis 17. März 1996
Marlene Dietrich
10. November 1995 bis 21. Januar 1996
Grahame Weinbren
Sonata
10. November 1995 bis 14. Januar 1996
Scharfer Blick
Der Deutsche Künstlerbund in Bonn
5. November 1995 bis 28. Januar 1996
Sarkis
»26.9.19380«
29. September 1995 bis 7. Januar 1996
Klaus vom Bruch
Artaud spricht von den Soldaten
8. September 1995 bis 29. Oktober 1995
Kunst in Deutschland
14. Juli bis 8. Oktober 1995
Werke zeitgenössischer Künstler aus der Sammlung des Bundes
Nan Hoover
Movement from either Direction
9. Juni bis 20. August 1995
Bernhard Heiliger
Retrospektive 1945–1995
19. Mai bis 22. Oktober 1995
Staatliches Russisches Museum St. Petersburg
7. April bis 13. August 1995
Kunst- und Kulturgeschichte Russlands in Werk und Bild
Die Großen Sammlungen III
Unter dem Vulkan
Meisterwerke der Antike aus dem Archäologischen Nationalmuseum Neapel
17. Februar bis 5. Juni 1995
Die Großen Sammlungen II
Marcel Odenbach
Tabakkollegium oder es brennt mir unter den Nägeln
2. Dezember 1994 bis 19. Februar 1995
Wunderkammer des Abendlandes
Museum und Sammlung im Spiegel der Zeit
25. November 1994 bis 26. Februar 1995
Kunststudenten stellen aus
11. November bis 4. Dezember 1994
12. Bundeswettbewerb
Eva Aeppli
Zeichnung, Malerei, Skulptur
1953–1989
16. September 1994 bis 15. Januar 1995
Jill Scott
Machinedreams
16. September bis 13. November 1994
Europe is far away
15. Juni bis 29. August 1994
Auswahlprogramme osteuropäischer Videokunst
Europa, Europa
Das Jahrhundert der Avantgarde in Mittel- und Osteuropa
28. Mai bis 16. Oktober 1994
Woody Vasulka
Interaktive Video-Installationen
27. Mai bis 18. Oktober 1994
Ars Longa Video Brevis
18. März bis 1. Mai 1994
Museum der bildenden Künste Leipzig
Von Lucas Cranach D. Ä. bis Caspar David Friedrich
4. März bis 17. April 1994
Eli Lotar
Fotografien
4. Februar bis 15. Mai 1994
¿Bunuel!
Auge des Jahrhunderts
4. Februar bis 24. April 1994
Michael Petry
The Chemistry of Love
21. Januar bis 20. Februar 1994
Sam Francis
12. Februar bis 18. April 1993
Tanzende Bilder
Die Fahnen der Fante Asafo in Ghana
30. April bis 11. Juli 1993
Der andere Calder
30. April bis 26. September 1993
Sehsucht
Das Panorama als Massenunterhaltung des 19. Jahrhunderts
28. Mai 1993 bis 2. Januar 1994
Gerhard Richter
Malerei 1962–1993
10. Dezember 1993 bis 13. Februar 1994
Räume für Kunst
Museumsarchitektur der 90er Jahre
26. November 1992 bis 24. Januar 1993
The Museum of Modern Art, New York
von Cézanne bis Pollock
14. Oktober 1992 bis 10. Januar 1993
Die großen Sammlungen I
Erdsicht. Global Change
19. Juni 1992 bis 21. März 1993